Conti: Alu Aussenring Bremsscheibe für E-Fahrzeuge

Beim Twizy ist das Problem gut bekannt. Continental (Schaeffler) scheint eine Lösung zu haben:

'Die ringförmige Bremse rostet nicht und ist deutlich leichter als konventionelle Bremsen mit Graugussscheiben. Und verschleissen soll die neue Bremse auch kaum. ..
Die Scheibenbremsen, derart unterfordert, sind die Leidtragenden. Sie setzen bei Elektroautos gerne Rost an, weil sie kaum benutzt werden. Das allerdings bringt den Fahrer in Bedrängnis, wenn er doch mal stärker bremsen muss. Denn bei einer Bremsscheibe, die von einer leichten Rostschicht überzogen ist, ist anfangs die Verzögerung geringer.
Der Rost mindert die Reibkräfte zwischen Bremsscheibe und Bremsbelägen drastisch. Will der Fahrer auf Nummer Sicher gehen, muss er regelmäßig etwas schärfer bremsen, um Rostbeläge zu entfernen.
Das Konzept hat noch weitere Vorteile. Da Aluminium ein besserer Wärmeleiter ist als Stahl, wird die durch Reibung entstehende Wärme schnell abgeführt. Die Kraft, mit der die Bremsbacke an den Bremsring gedrückt werden muss, ist geringer als die, mit der die Zange bei Scheibenbremsen betätigt werden muss. Das reduziert die Geräuschentwicklung, macht das ohnehin leise Elektrofahrzeug akustisch noch weniger auffällig.'
www.ingenieur.de/Themen/Elektromobilitae...t-neues-Rad-Ringbremse-fuer-Elektroautos

Nettes Konzept, bringt uns nur leider nichts!

Drum habe ich es auch nicht explizit unter Twizy veröffentlicht.

Wenn die Twizy Ersatzteilpreise hierfür einigermassen günstig sind/bleiben, die Verfügbarkeit gesichert ist sowie mit etwas Wartung sollte es möglich sein besagte Ersatzeile vorsorglich alle 50-80000 km auzutauschen. Nicht optimal aber gangbar.

Vielleicht bekommt jemand auf Basis solche Lösungen eine gute Idee.

jaja, wie bei meinem traummopped:

.. jetzt hatte ich Wirbelstrombremsen erwartet

Beim Schienenverkehr wusste ich es. Aber, de.wikipedia.org/wiki/Wirbelstrombremse sogar bei Lkw wird das auf der Straße verwendet.

das wird NIEMAND machen. beim Bremsen auch noch Energie reinstecken statt rausbekommen?
Wirbelstrombremse wird nur wegen fehlendem Verschleiß eingesetzt. Energetisch ist das schlecht.

Die Wirbelstrombremsen können mit wenig Strom schon eine ganz ordentliche Bremswirkung entwickeln. Haben dazu noch den Vorteil, dass es technisch nicht möglich ist, dass dabei die Räder blockieren. Aber wenn man schon einen Generator onboard hat, dann sollte man den definitiv vorziehen. Das "nicht blockieren" hat dann natürlich auch den Nachteil dass man bei einer Gefahrenbremsung auf den letzten Metern viel Bremsweg verschenkt.
Hat das Motorrad auch Aluscheiben? Ich trau dem Material nicht viel zu - das ist doch viel zu weich und würde sich bald verformen? Dazu noch die aktuelle Debatte wegen dem Auslösen von Demenz - da jetzt noch Alustaub verteilen... Warum kein Edelstahl? Klar bräuchte man wegen der höheren Härte mehr Anpressdruck - aber das sollte man doch in den Griff bekommen.

Damit es keine Missverständnisse gibt, das Motorrad hat keine Wirbelstrombremse.

Allerdings, und da war ich überrascht, im Lkw Bereich und somit im Strassenverkehr gibt es das und es ist zugelassen. Das könnte in 3-5 Jahren durchaus eine Option für E-Pkw werden.

Die Retarderbremsen gibt es doch schon Jahrzehnte bei Bus und Co.

Allerdings immer ZUSÄTZTLICH zur mechanischen Bremse.

Unser Twizzel hat doch.... etwas weit ausgelegt... auch eine!

Das war wohl früher mal. Die Retarder werden anscheinend so langsam von Wasserbremsen abgelöst. Die sollen kompakter sein und die Wärme lässt sich gleich mit dem Kühlwasser vom Fahrzeug abtransportieren.

Der Generator (Motor) wirkt ja im Prinzip gleich wie die Wirbelstrombremse - nur dass der halt die Energie nicht in Wärme sondern in Strom umwandelt.

Siehste.... und unser Twizzel macht nicht Wärme draus sondern neue Kilometer

In aller Konsequenz würde das doch bedeuten wenn wir die 100% Motorleistung zum Bremsen nutzen, dann wären zumindest die Hinterradbremsen überflüssig. Denn der Gesetzgeber verlangt vermutlich zwei Bremskreise. Da die Rekuperation aber maximal ca. 25% aufnimmt (u.a. zum Schutz des Akku und nicht wenn der Akku voll ist) dann müsste es doch reichen wenn die anfallende Energie über Widerstände in Heizleistung umgesetzt wird. (Kondensatoren gingen bedingt auch).
Ist das korrekt? Und was spricht dagegen das mittelfristig an E-Fahrzeugen umzusetzen?

Hallo Apexx und Klausz!

Schaut doch mal bei Tante Gugl nach "one pedal drive"! Da ist z.B. der neue Nissan Leaf, der hat das schon, kommt nur mit dem Spasspedal komplett zum stehen wie ein Elektrostapler. Bremsanlage ist aus Sicherheitsgründen natürlich auch vorhanden und rostet vor sich hin wenns nicht gscheit gemacht ist. Da sind wir wieder beim Thema weiter oben.

One Pedal driving habe ich mir jetzt auf einem BMW Video und textuell beim Bolt und beim Tesla angeschaut. In Wikipedia für den Leaf II wird es so beschrieben: 'Neue Funktionen sind das One-Pedal-Driving, bei der die Bremse in der Regel nicht mehr benötigt wird, weil so stark rekuperiert wird, ...' de.wikipedia.org/wiki/Nissan_Leaf

Der Twizy hat initial wenn ich es noch richtig weiss max 1,5 oder max 2kW Rekuperation. Das lässt sich z.B. per OVMS auf 4 bzw. max. ca. 6kW hochstellen. Wenn der Akku voll ist kannst Du es nicht nutzen. Wenn es kalt ist nur bedingt um hohe Ladeströme zu vermeiden. Das 'one pedal drive' macht das, so würde ich mal behaupten, sehr ähnlich (wobei wir nicht so einfach per Sevcon an die Bremsleuchte kommen). Auch der Twizy kommt zum stehen wenn ich vom Gas gehe.

In aller Konsequenz geht die Frage dahin dass ich immer 100% der Motorleistung zum Bremsen aufbringen kann. Das geht eigentlich nur wenn ich jederzeit in der Lage bin die anfallende Energie im Worst case zu 100% zu vernichten (in Wärme umzuwandeln). Ein Kondensator würde helfen große Bremsenergie-spitzen in den Akku einzuspeisen. Wenn ich z.B. einen Pass runterfahre oder der Akku voll ist muss ich in der Lage sein die Energie immer ohne Akku-Speicher (denn der kann voll sein) zu entsorgen.

Weil ich nun gerade am schauen bin: '.. Zweikreisbremsanlage bezeichnet man im Fahrzeugbau eine Bremsanlage, deren Betriebsbremsen über zwei voneinander unabhängige Leitungskreise betätigt werden..' de.wikipedia.org/wiki/Zweikreisbremsanlage
Die neue L7e schreibt ein ABS oder ein kombiniertes Bremssystem (='bei den Fahrzeugklassen L2e, L5e, L6e und L7e: ein Betriebsbremssystem, bei dem die Bremsen aller Räder mittels einer einzigen Betätigungseinrichtung aktiviert werden' eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32013R0168&from=DE ) vor.
Zwei Kreise scheinen nicht zwingend. Spätestens bei 4-Rad Radnabenmotoren könnte - wenn genügend Verzögerung vorhanden ist - die Bremse vermutlich komplett entfallen. Ein Bremspedal (das dann die verbleibende mechanische Bremse auch den Motor mit max 100% negativer Leistung ansteuert) wird bleiben. Im angedachten Twizy Fall könnte sehr wahrscheinlich die Hinterradbremse entfallen. Das Thema ist nicht existenziell aber korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege.

Da hast du schon recht, Klausz.
Im Rennsport (bei den Hybriden in 24h Rennen z.B.) wird mit mächtigen Kondensatoren (sogar mit hochdrehenden Schwungrädern im Vakuumgehäuse gibts Versuche!) gearbeitet um die Energie vom Anbremsen einer Kurve beim Rausbeschleunigen sofort zur Verfügung zu haben. Aber da ist auch ein mächtiges Budget für wenige Fahrzeuge dahinter. Solche theoretischen Überlegungen sind natürlich schon interessant (ich hab gern viele Ideen wenn so vor mich dahindenke ....), aber bei einem Einfachstfahrzeug wie dem Twisl (was ihn ja so liebenswert macht) kommt man da gleich einmal vom Hundertsten ins Tausendste bei Kosten/ Nutzen...