Welcher TÜV für "Breitreifen"?

Nix "gebördelt"
Siehe Dekra im Anhang!

Winkelmann schrieb: Guten Abend liebe Stromer, ich habe mir auch die Reifen montiert und mich entschlossen die nicht für teures Geld eintragen zu lassen. Bei meinem Passat steht in den Papieren 215/55 R17 94 W und ich fahre seit Jahren 235/45 R18, es kräht Hahn danach.

Manchmal erstaunlich wie oft man klarstellen muss dass die Angabe im Fahrzeugschein (neudeutsch Zulassungsbescheinigung) KEINE umfassende Angabe über zulässige Reifen/Felgen enthält. Ich gehe eher davon aus dass der Prüfer nachgeguckt hat und festgestellt hat dass 235/45 R18 zu den Seriengrößen einiger Passat-Baureihen zählt und damit legal ist.

Bei anderen Reifengrößen für den Twizy hilft nur einen Prüfer zu suchen der die per Einzelabnahme eintragen darf und will. In Gronau letztens einen kennen gelernt der selber Twizy fährt.

Wenn ich die Fotos sehe mache ich das nächste Mal hinten auch die 165er drauf, sieht gut aus! Irgendwie stimmiger als die Originalräder

Hessi schrieb: Der TÜV Hessen (Darmstadt) antwortete mir:

leider nein, ohne passendes Gutachten zumindest ein Vergleichsgutachten geht da nichts, sorry.

Liebe Güte, man könnte meinen der Twizy wiegt 2 Tonnen und fährt Vmax 200km/h!

Such dir nen TÜV/Dekra mit einem Dipl.-Ing., montier die Reifen fahr hin und lass die abnehmen.
Deine Erklärung in Schriftform drückst du ihm in die Hand!
Abrollumfang, Geschwindigkeitsindex und Tragfähigkeit sind bei der Kombi mehr als im grünen Bereich!

Die Antwort von denen ist auf deutsch folgende: "Wir möchten weder über ihr Problem nachdenken, noch irgendeine Verantwortung übernehmen. Daher bringen sie bitte jegliche nur erdenklichen Nachweise, auch wenn diese gar nicht nötig sind. Danke"

Prüfer suchen, eintragen lassen.

PS. TÜV Hessen macht prinzipiell nix, was über die Installation eines Sitzbezüges hinausgeht. Den Verein könnte man direkt abschaffen, da wäre nix verloren. Frage mich warum die überhaupt noch Prüfer bezahlen...

Jack-Lee schrieb: PS. TÜV Hessen macht prinzipiell nix, was über die Installation eines Sitzbezüges hinausgeht. Den Verein könnte man direkt abschaffen, da wäre nix verloren. Frage mich warum die überhaupt noch Prüfer bezahlen...

Den Hintergrunf dazu in kurzen Worten.
Ca 20 Jahre zurück.
Eine Riesen Schmiergeldaffäre beim Tüv Hessen.
Damals wurden, ich glaube nahezu 30% aller Prüfer und Prüfingenieure entlassen. Die haben fette Kohle mit gemacht mit getürkten Prüfberichten und Gutachten.
Da war der Hunni am Auspuff das Harmloseste.
Danach war von ein auf den anderen Tag Schluß.
Und das ist bis heute so.

Ja aber entschuldigung, wir verlangen doch nichts illegales!

Goldi schrieb: Ja aber entschuldigung, wir verlangen doch nichts illegales!

Die haben die Hosen immer noch voll bis oben hin und versuchen sich aus Allem raus zuhalten, auch wenn es legal ist. Was glaubst Du, wieso ich immer ins feindliche bayrische Ausland gefahren bin zu Eintragungen.
Bei TC Smartsitz, in Aschaffenburg AHK, el caracol und Twizyfelgen dazu mit Umbau der Radlaufnaben. Das wäre in Hessen fast schon Knast geworden.

Stimmt schon, als ich noch in Frankfurt gewohnt habe war der TÜV immer ein graus!

Auch ein Unding, dass es so aussieht als ob TÜV Prüfer einen sehr grossen eigenen Entscheidungsfreiraum haben.

Wo ist der Standart?

Missen Entscheidungen nicht begründet werden?&

Sicherlich von Vorteil manchmal, dennoch ist der Grad zur Willkür und schließlich auch Korruption nicht weit entfernt.

Hier das Gutachten und die Genehmigung aus Marburg.
Vielleicht kann noch mal jemand drüberschauen, ob das vom Datenschutz so okay ist.
Fälschen kann es ja niemand für sich. Ist ein gestanztes Siegel drauf.

Ich bin ja auch schon paar Jahre mit Autos am rumbauen (mittlerweile über 20 Jahre). Bei meinem ersten Clio war ein Sonderlenkrad, Sonderbereifung und Tieferlegung drin. In der Lenkrad-ABE stand drin, dass dieses nur in Kombination mit Serienmäßiger Rad-Reifen Kombination und unmodifiziertem Fahrwerk zulässig sei.
Das wusste ich erst nach 2 Jahren, denn ich habe den TÜV beim Autohaus machen lassen und die meinten, dass ich das "halt mal eintragen lassen sollte". Hat mich irritiert, denn ich dachte ja, dass ich für alle Teile Papiere hätte. Beim nächsten TÜV hatte ich den Termin verpennt (wortwörtlich) und musste dann direkt beim TÜV vorfahren. Die haben eine weile die Papiere studiert (jeweils 4 Seiten DIN A4 auf einer Seite A5 kopiert...) und kamen irgendwann mit dem letzten Absatz um die Ecke und haben den TÜV verweigert und meinten "Einzelabnahme". Zwei Tage später saß der PI in meinem Auto, drehte eine Runde durchs Industriegebiet und meinte: "Ach, naja, das geht schon recht schwer mit dem kleinen Lenkrad und 195/45/15 ohne Servolenkung." ich entgegnete: "Ich kenn das ja nicht anders - ist seit 2,5 Jahren so - war bereits beim Kauf so." er blickte mich kurz etwas irritiert an und meinte: "Naja wenn Sie das nicht stört... ich muss damit ja nicht fahren!". Ich glaube das hat damals 40 oder 60EUR gekostet und fertig war der Lack.
10 Jahre später war ich in einem anderen Ort auch beim TÜV (bis dato immer schön zur Werkstatt gestellt, da hat der GTÜ geprüft). Das war das Jahr mit der Abwrackprämie. Der TÜV-Prüfer hat mir einen zweiseitigen (!) Mängelbericht mitgegeben in dem unter anderem stand: "Ölwanne: Rost". Da war ein bisschen Lack an der Wanne abgeplatzt. Passiert bei tiefergelegten Autos gern mal. Der Meister von der Werkstatt, dem ich den Mängelliste zeigte meinte: "Ach der Karl Müller [Name geändert] - der war mit mir in der Ausbildung. Den konnte damals schon keiner leiden. Lass die Liste und das Auto hier, ich mach das!".
Immer wieder habe ich bei den letzten Prüfungen unserer (zahlreichen) Fahrzeuge sehr unterschiedlich professionell und unprofessionelle Prüfer erlebt. Insbesondere mit meinen Autos mit LPG waren die meisten hoffnungslos überfordert.
Aber gerade beim Eintragen war es super unterschiedlich. Außenspiegel: Papiere angesehen, eingetragen. Felgen: einmal alles geprüft, alle Freigängigkeiten usw. einmal nur die Papiere durchgelesen (trotz Kombi mit Tieferlegung usw.) und beim aktuellen Fahrzeug hat der Prüfer trotz Papieren dumm beim TÜV rum gemacht, weil er nicht gecheckt hat, dass da noch eine Ergänzung dabei ist (ich habe sogar alles mit Neon-Pink-Textmarker markiert!), in der mein Fahrzeug eindeutig freigegeben ist und keine Eintragung (ABE!) notwendig ist. Ein Prüfer hat die Funktion meiner Scheinwerferwaschanlage geprüft, einer nicht. Einer hat einen Sprung im Rücklicht bei meiner Frau bemängelt, der andere nicht. Besonders heiß waren sie immer auf die Leuchtweitenregulierung im Clio obwohl der keine AHK hatte und eine lächerliche Zuladung, aber die war am Anfang hydraulisch mit Glykol und das hielt vielleicht 5 Jahre bis das undicht war. Kein einziger Prüfer hat je bemängelt, dass ich den Mittelschalldämpfer in meinem Clio ausgebaut habe, als ich einen Minikat nachgerüstet habe (das war auch eine coole Sache, diese Mini-Kats...). Das Fahrzeug gab es ja mit 6 verschiedenen Motoren die mal mit und mal ohne MSD ausgeliefert wurden. Abhängig vom Hubraum.
Als ich den Prüfer dann neulich auch noch fragte, ob man das Fahrwerk in meinem Megane III nicht auch einfach in die Papiere eintragen könnte, wenn es eh komplett freigegeben ist, damit ich nicht immer 20 Seiten (!) Papiere von H&R und Bilstein mit mir führen muss, meinte er: "Das muss ein Prüfingenieur machen. Das kann ich nicht."
Ich hatte vor 8 Jahren den Fall, dass ich mein Fahrzeug getauscht habe (gleiches Modell, identische Motoren, ...) und ich alles aus dem Alten ins neue Umbauen wollte. Da das ziemlich viele Modifikationen waren, hat der TÜV gemeint, dass das nicht so einfach geht, auch wenn ich sämtliche Gutachten und Eintragungen nachweisen kann und die ABEs habe. "Da könnte ja jeder kommen! Da müssen wir eine Fahrzeugeinzelabnahme machen. Das wird teuer!".

Sicher gibt es Richtlinien, Vorschriften. Offensichtlich werden aber nicht alle Gutachten überall anerkannt. Zuletzt war ich beim Chip-Tuning mit meinem M III. Der Tuner trägt das normalerweise ein, deswegen war ich bei denen. Als ich den Auftrag erteilte, meinte er, dass es aber "gerade Probleme mit dem TÜV gibt, weil der TÜV und die Firma, die die Software macht sich streiten" und deswegen gerade die Modifikation nicht eingetragen werden könne. Also wurde offensichtlich jahrelang Bundesweit (die Fa. vertreibt ihre Software über verschiedene Tuner) das eingetragen, jetzt gibt es aber wohl doch ein Problem?

Ich wünsche allen, die was eintragen wollen, viel Erfolg und einen guten Prüfer. Im Zweifelsfall gilt das Motto: Neuer Prüfer, neues Glück!
Sollte ich je verrückt werden, werde ich die Dimension vielleicht auch auf meinen zweiten Satz Räder ziehen. Ich habe mir vorgenommen, nicht bei Schnee mit dem Zwerg zu fahren, deswegen verzichte ich auf das Umrüsten auf Winterräder und er muss auf Sommerreifen überwintern.

Die hydraulische Scheinwerferhöhenverstellung hatte ich im Espace J637 auch. IIRC ist die eigentlich mit Öl gefüllt und viele haben die elektrische aus einem Corsa eingebaut, weil der TÜV immer stresste.
Ich hatte das Ding ohne Kat gekauft und ließ einen nachrüsten. IIRC von einem Espace JE mit 2 Liter Motor, Bissi kleiner, aber ging auch.
Bei der Gelegenheit direkt TÜV gemacht.
PI: "Sag mal, Chris, hast Du die SCHEINWERFERHÖHENVERSTELLUNG geprüft?" *zwinker* *zwinker*
Schrauber: "Ja, Rüdiger, ich habe die SCHEINWERFERHÖHENVERSTELLUNG geprüft!"
PI: "Ja, Chris, wenn Du das sagst, dann glaube ich Dir."
Das war irgendwo in Franken (nicht unser Chris, ein Espen-, Avantime-Chris)

Da mir Diskussionen zu dumm waren, habe ich eben Frostschutz / Glykol eingefüllt. Das hat dann jahrelang gehalten, statt nur wenige Wochen.

Mein R5 Baccara hatte das GTE/Turbo-Lenkrad (und deren Bremsen) . Ein Renault-Händler wollte mit mir diskutieren, dass das nicht original sei (das war alles in Beige und Braun gehalten, wie der Innenraum). Selbst als ich ihm sagte, er solle doch mal in den Prospekt von dem Auto schauen, wollte er weiter diskutieren, Manche Leute wollen einfach Recht haben und einen raushängen lassen. Die Inspektionen machte ich dann bei einer anderen Werkstatt.

Der TÜV Hessen wird dauernd intern geprüft. Die PI haben deswegen Angst vor der internen Revision. Einmal wurde besagte Espe 1,5h lang geprüft, weil ein 15 Jahre altes Auto nicht fehlerfrei sein DARF! Es fand dann im Motorraum einen abgebrochenen Halter eines Luftleitblechs, das noch über fünf andere Haltepunkte verfügte: GEFÄHRLICH ABSTEHENDE AUSSENTEILE!
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Wie gesagt, der DEKRA-PI hat nicht einmal die Radabdeckungen angefasst, oder rundum geschaut. Man sah es schon vom Weiten, dass es passt.

Gruß
m

So, heute die Änderungen im Schein eintragen lassen: 12 EUR.
Thema durch, alles erledigt.

Ob sich das aber wirklich lohnt?
Finanziell? Puh, schwierig.
Fahrtechnisch? Keine Frage!

Ob man hinten 185 ... ? Ach, jetzt reicht es aber!

Meik schrieb: Manchmal erstaunlich wie oft man klarstellen muss dass die Angabe im Fahrzeugschein (neudeutsch Zulassungsbescheinigung) KEINE umfassende Angabe über zulässige Reifen/Felgen enthält. Ich gehe eher davon aus dass der Prüfer nachgeguckt hat und festgestellt hat dass 235/45 R18 zu den Seriengrößen einiger Passat-Baureihen zählt und damit legal ist.

Ist bei unserem SsangYong Rodius ganz genauso. Die Winterreifen sind auf 16"(?), IIRC und auch nur ... 225?. So Eierreifen stehen im Schein auch nicht drin. Der TÜV hat bisher immer darauf geachtet und einfach im System die Daten erfragt.

Hier muss man ganz klar sagen, dass die größeren (und flacheren) Reifen das Fahrverhalten doch deutlich verbessern. Aber im Winter sind die kleinen schon gut. Außer man rutscht mit dem sackschweren Ding über unterfrorenem Schnee hilflos kreischend mit Schrittgeschwindigkeit quer einen Berg runter. Komisch: hoch war alles super.

Und ja, die neuen Reifen sehen auf dem T endlich so aus, wie sie aussehen sollten.

Hab heute mal den "neuen" Twizy von meinem besten Kumpel ausgefahren. Hat 145er VORNE.
Kacke lenkt sich die Gurke schwer.... hätte ich niemals geglaubt wenn mir das jemand erzählt hätte,
daß von 135 auf 145 so ein Unterschied ist!