FWG, The Twizy And The Big Auto Challenge

Robert Murray-Smith und sein Team wollen die "Papier-Batterie" im Twizy testen:


Info zur Batterie:

das klingt sehr vielversprechend. Ich hoffe die Firma ist nicht wie die anderen vielen Batterieblender, die angeblich eine "viel bessere" Batterie haben. Klingt zumindest vernünftig und der amateurhafte Stil macht sie irgendwie authentisch.

Wenn sie wirklich so günstig zu produzieren ist, dann hätte ich auch gerne eine!
Jetzt fehlen nur noch 2 permanenterregte Radnabenmotoren hinten (statt Differential) und der Twizy wäre supereffizient!

Robert Murray-Smith macht seit vielen Jahren Lehrvideos auf Youtube. Er zeigt bspw. wie jeder Hobbychemiker im Heimlabor mit einfachsten Mitteln leitfähige Tinte und Graphen herstellen kann (Kohlenstoff war sein Promotionsthema).

Das Grundprinzip der Kohlenstoffbatterie ist alt, einfach mal duckduckgoen. 2014 hat ein japanisches Unternehmen eine Kommerzialisierung angekündigt:
newatlas.com/dual-carbon-fast-charging-battery/32121/

…was Robert zum Anlass nahm, das einfach mal mit seiner selbst gebrauten Karbontinte auszuprobieren, mit überraschend gutem Ergebnis:


2016 hat er das erste Pack mit den Zellen in einem Elektroroller getestet:


Sie haben sich dazu inzwischen ein modulares und einfach wartbares Pack-Design mit wechselbaren Modulen ausgedacht und wollen das nun im Twizy testen.

Klaus, Du bist doch eh die Tage in UK, kannst ja mal Hallo sagen

Wenn ich das mal versuche zusammenzufassen (vor allem im Hinblick auf aktuelle LiIon Akkus):

Vorteile / pros:
- sehr hohe Strome moeglich
- umweltfreundlich & resourcenschonend

even:
- Preis / kWh
- Raum / kWh

Nachteile / cons:
- ?
(ist nicht jede Loesung eine Kompromiss an anderer Stelle? Bin gespannt...)

Da wird die Technologie als SuperCap bezeichnet: www.weltderphysik.de/gebiet/technik/news...tungsstarker-akku-aus-kohlenstofffasern/
Frage mich, ob die Ladung zeitstabil ist. Waere fuer mich aber ein akzeptabler Kompromiss.

VG
Bernd

dexter schrieb: Klaus, Du bist doch eh die Tage in UK, kannst ja mal Hallo sagen
..

Habe ihn mal gefragt wo er ist. Kann sein dass mein Termin morgen 14.02.2018 10:00 noch ausfällt. Bin bald auf dem Weg nach Basel zum Flugplatz. Dann London. Und dann mit dem Bus nach Loughborough, in der Nähe meines Sohnes, den ich nicht sehen darf.

Bei der Kohlenstoffbatterie verschwimmt die Grenze zwischen Superkondensator und Batterie, je nach Beschaffenheit des verwendeten Kohlenstoffmaterials und Elektrolyts. Beide Effekte können sich sogar in einer Zelle überlagern. Hier zeigt Robert das (schlecht erkennbar, aber er beschreibt es auch) anhand von Entladekurven verschiedener Bauformen, die sie testen:


Besonders interessant für KfZ ist da der 4. Prototyp, der von der Entladekurve sehr ähnlich zu LiFePO4 ist, also sehr lange eine fast konstante Spannung hält. Aber die Bauform 1, bei der die Elektroden aus alten Autoreifen entstanden sind, ist vielversprechend, denn die ist extrem einfach und billig herstellbar und könnte eine Alternative zu Bleibatterien sein. Jede Bauart hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile.

In der Praxis wird der Vorteil der Entladbarkeit bis 0 Volt keine Rolle für Hochleistungsanwendungen spielen, da die Ströme dann zu hoch werden, d.h. die volle theoretische Kapazität ist dabei auch nicht nutzbar. Aber dass ein solcher Akku durch Tiefentladung nicht kaputt geht ist natürlich immer gut.

Aber das sind alles noch handgedengelte Prototypen ohne langfristige Erfahrungswerte. Was bei dauerhaft hohen Strömen und Überladung passiert, wie sich der Innenwiderstand entwickelt, wie stabil das Elektrolyt ist, ob es irgendwelche langfristigen Oxidationseffekte gibt, wie die Batterie bei extremen Temperaturen performt -- alles noch offen.

Die sind in Canterbury. Wenn jemand auf dem Weg von Dover nach London ist.
fwgltd.co.uk

Demo ist für diesen Sommer geplant:

www.indiegogo.com/projects/fwg-powered-by-paper-roadtrip#/

…herrlicher Sinn für Humor

Ich komme rechnerisch auf 120 kWh benötigter nutzbarer Kapazität für den Trip. D.h. sie werden den Twizy vermutlich mit Akkuzellen vollstopfen, die Karbonbatterie hat laut Robert eine bis zu 4x höhere Energiedichte, aber für das Gehäuse etc. geht ja auch wieder was drauf. Bin gespannt was die Kiste letztlich wiegt, aber der Twizy kann ja einiges zuladen.

Nach einem kleinen Umweg haben sie doch noch rausgefunden wie man die Batterie ausbaut
Auf dem Weg ist aber ein nettes Video zum Strippen des Twizy entstanden.

Überraschenderweise tut sich hier mal wieder was…