Mein Sohn 8 Jahre hat ihn fast geschrottet

Habe heute meinen Sohn (8 Jahre) von einem Freund abgeholt und den Twizy auf dem Hof geparkt, nicht dran gedacht den Schlüssel abzuziehen und mich noch mit der Mutter unterhalten, während der Sohn schon mal in den Twizy gesessen ist. Was jetzt kommt ist klar:

Sohnemann setzt sich vorne rein um mal wieder Starwars Raumschiff zu spielen und plötzlich fährt das Ding los. Zum Glück hat er das Gaspedal gleich wieder losgelassen und die Handbremse war recht fest, sodass er noch vor dem parkenden Auto davor zum Stehen kam.

Wir sind beide ziemlich erschrocken aber es ist zum Glück nix passiert.

Danach haben mich u.a. 2 Fragen beschäftigt:

Warum funktioniert das Gaspedal, wenn die Handbremse angezogen ist (Anfahren am Berg geht auch mit der normalen Bremse)?

Was hätte die Vollkasko und die Haftpflicht gesagt, wenn ein 8-jähriger auf einem Privathof 2 Autos schrottet. Hätten die bezahlt?

Hallo Jürgen,

ich denke den Zündschlüssel noch umgedreht, also auf "GO" stecken zu lassen wenn dein Sohn darin spielt ist zumindest grob fahrlässig. Ob deine Versicherung da zahlt steht in den Versicherungsbedingungen.Wohl eher nicht. Eigentlich sollte der Schlüssel grundsätzlich nicht alleine im Auto bleiben.

Und wieso soll das Gaspedal denn nicht funktionieren wenn die Handbremse angezogen ist ? Mir ist auch kein einziger "Verbrenner" bekannt wo das so gemacht wäre.

Viele Grüße:

Klaus

wäre aber elektrisch leicht realisierbar gewesen, dass man mit angezogener Handbremse nicht fahren kann.

Klar kann das als grob fahrlässig ausgelegt werden, aber wem ist das noch nicht passiert?
Vermutlich wäre der gegnerische Schaden von der Privathaftpflicht gezahlt worden, aber der eigene Schaden....

schule schrieb:

Warum funktioniert das Gaspedal, wenn die Handbremse angezogen ist (Anfahren am Berg geht auch mit der normalen Bremse)?
....wäre aber elektrisch leicht realisierbar gewesen, dass man mit angezogener Handbremse nicht fahren kann.

Hallo, angefahren am Berg wird i.d.R. mit der Handbremse, natürlich geht es auch mit dem Bremspedal, gelehrt wird es aber anders. Es sollte auf jeden Fall technisch möglich sein die Handbremse zum Anfahren zu benutzen.
Bei RICHTIG angezogener Handbremse bewegt sich das Fahrzeug eher nicht.

Elektrische Grüße aus dem Wiehengebirge

Achim

Hallo? Klar kann das passieren - sollte aber nicht!
Von daher würde die Versicherung mit Sicherheit (grobe) Fahrlässigkeit unterstellen!

Stell Dir das einfach mal mit einem normalen Pkw vor...
Schlüssel auf Zündung bzw. laufender Motor!

und: bevor jetzt evtl. irgendwelche Kommentare kommen: hab zwei Mädels (8 und 12 Jahre)

du kannst nicht Deine Aufsichtspflicht auf den Fahrzeughersteller abwälzen (warum funktioniert Gaspedal....) ...

fbitc schrieb:

du kannst nicht Deine Aufsichtspflicht auf den Fahrzeughersteller abwälzen (warum funktioniert Gaspedal....) ...

Missverständnis, ich will nichts abwälzen, mich interessiert nur, warum man das nicht so technisch löst, sonst macht man ja auch jeden Schnickschnack. Wenn man die Handbremse zieht, fährt man ja nicht.

schule schrieb:

fbitc schrieb:

du kannst nicht Deine Aufsichtspflicht auf den Fahrzeughersteller abwälzen (warum funktioniert Gaspedal....) ...

Missverständnis, ich will nichts abwälzen, mich interessiert nur, warum man das nicht so technisch löst, sonst macht man ja auch jeden Schnickschnack. Wenn man die Handbremse zieht, fährt man ja nicht.

okay, alles klar: aber überleg mal, das Gaspedal am Verbrenner funktioniert auch, wenn die Handbremse angezogen ist... warum soll das jetzt beim T anders sein? Nur weil es ein E-Fahrzeug ist?

schule schrieb:

fbitc schrieb:
.... mich interessiert nur, warum man das nicht so technisch löst, sonst macht man ja auch jeden Schnickschnack. Wenn man die Handbremse zieht, fährt man ja nicht.

Weil 's keine Vorteile bringt, außer in Deinem speziellen Fall.
Nochmal: Es gibt nicht wenige Leute die benutzen die Handbremse um am Berg anzufahren, u.a. weil sie das mal so gelernt haben oder sie das für sicherer halten. Soll man denen jetzt diese Möglichkeit nehmen, nur um bei eingeschalteter Zündung oder laufendem Motor Kinder ins Auto lassen zu können?

Schwer zu verstehen
Achim

.. die Tochter von Bekannten (damals 6) ist vor Jahren auf einem Campingplatz auf Korsika in ein vor der Rezeption geparkte eGolf/Last Kart gestiegen und hat Vollgas gegeben. 15 T€ Schaden.. Golfkart, Ladegerät, Rezeptionsfront.. Ergebnis: die prozessieren heute noch, ober die Eltern schuld sind (Aufsichtspflicht) oder die Platzbetreiber (eKart nicht ausgeschaltet/gesichert).
In Deinem Fall bist Du aber beide Rollen und bist wohl leider haftbar. Ob die Privathaftpflicht das als grob fahrlässig einstuft kann wohl nur ein Gericht klären im Ernstfall...

...das befürchte ich auch, da ist schnell was passiert, durch eine kleine Unachtsamkeit und die Versicherungen wollen nicht zahlen, obwohl man fast alles hat, was es so an Versicherungen gibt...

Trotzdem ist mir das schon mehrfach passiert, dass ich ausgestiegen bin und den Schlüssel habe stecken lassen, sogar schon den ganzen Tag vor der Arbeitsstelle.
Beim Auto passiert mir das nie.

Liegt vermutlich daran, dass man beim Auto gewohnheitsmäßig den Schlüssel nimmt, um das Fahrzeug zu verschließen, das macht man ja unterbewusst völlig automatisch.

Beim Twizy ist das nicht so, keine Ahnung ob es daran liegt.

Man könnte sich ja einen Alarm bauen, der nach ein paar Sekunden losgeht, wenn die Zündung an ist und niemand mehr im Auto sitzt, so wie bei einem Bewegunsmelder, muss ich mal drüber nachdenken..... geht schon alles in Richtung digitale Demenz....

Ich glaube, dass du noch einen weiteren Fehler gemacht hast außer den Schlüssel nicht zumindest zurückzudrehen. Du hast ihn auf D-Modus stehen lassen.
Das kann dir selbst zum Verhängniss werden, wenn du beim Einsteigen gegen das Strompedal kommst. (Ist mir beim Fahrerwechsel selbst schon passiert.)
Oder hat dein Sohn etwa schon eine Einweisung in die Grundlagen der Elektromobilität bekommen ?

Thorsten (der seit dem misslungenen Fahrerwechsel immer auf N stellt, auch wenn er nur kurzzeitig aussteigt.)

Natürlich passiertt jedem von uns mal aus Vergesslichkeit ein Fauxpas (z.B. Schlüssel stecken lassen). Das lässt sich aber generell durch kein technisches System verhindern. By the way: ein heutiger 8-Jähriger braucht in der Regel nur einmal gesehen zu haben wie es gemacht wird und fährt bei steckendem Schlüssel auch bei gezogener Handbremse und N-Stellung los, sofern er das will. Es gibt nach Murphy immer eine Möglichkeit wie es doch schief gehen kann und die Version, die den meisten Schaden anrichtet passiert dann. Also, anstatt zu fragen ob man das technisch nicht anders lösen sollte lieber die Frage an sich selbst stellen "Wie bleibe ich beim sicherheitsrelevanten Umgang mit Technik aufmerksam?" Das "Problem" sitzt fast immer zwischen den Ohren

Gruß, Uwe

ebbes versteh ich noch net....
wenn ich den t. in D-gang hinstelle und aussteige
geht doch das nervige gepiepe los - das kann man garnicht überhören
spätestens dann mach ich den leerlauf rein und schon kann nix mehr passieren

Auch bei Handbremse und D piepst der T nicht- wie bei Fußbremse.

Wollte nur mal schreiben wie sich die Versicherung verhalten hätte bei dem Schaden:

Vollkakso: Da der Schadenverursacher nicht der Kunde ist, hätte die Vollkasko unserem Kunden den Schaden bezahlt. Die Vollkakso versucht dann vom Verursacher Regress zu holen. Da der Sohn ein Familienmitglied ist, hätte es keinen Regress gegeben.

Eine grobfahrlässige Handlung des Kunden (Schlüssel vergessen abzuziehen) wäre eventuell in Basistarifen zum Problem geworden. Hier wird, bei Tarifen die den Einschluss -grobe Fahrlässigkeit- nicht haben, eine Prüfung des Einzelfalles erfolgen.

In den Komforttarifen ist grobe Fahrlässigkeit weitgehend mitversichert. ( Außer Trunkenheit, Drogen...)


Haftpflicht: Aufgrund der Gefährdungshaftung muss hier immer die KFZ Haftpflicht den Fremdschaden zahlen.
Problematisch ist es, wenn es ein Eigenschaden geworden wäre. Geparktes Auto gleicher Kunde.

Grüßle aus dem Schwabenländle

Harald Schöll