Viel Standzeit für Akku problematisch?

Ab und zu sehe ich Anzeigen von Twizys, die teilweise drei Jahre alt sind und weniger als 5000 km gefahren sind. Das heißt ja dann, dass sie viel gestanden haben. Ist das Problematisch für den Akku, oder macht dem das bei stärkerer Nutzung später nichts aus?

Grüß dich, ist tendenziell eigentlich egal da du ja mit dem Akkumietvertrag die Versicherung hast das du einen neuen bekommst sobald er nur noch 75% Kapazität hat(was meiner Meinung nach in absehbarer Zeit sogut wie nicht eintreten wird)!

Lange Standzeiten sind grundsätzlich nicht gut für den Akku, gerade auch für die 12V Batterie.Allerdings wenn du ihn nur alle zwei-drei Wochen fährst(dann würde ich ihn aber nie vollgeladen abstellen sondern eher so bei 75%) dürfte das kein Problem sein(für den Akku,Bremsenthema mal beiseite gelassen)Also wenn er z.b. den ganzen Winter über(4 monate plus nicht gefahren wird) würde ich die 12Volt Batterie ausbauen und an eine Erhaltungsladung hängen und den großen besser auch abklemmen....
....aber bevor ich dich weiter mit meinem Laienhaften Halbwissen behellige sollte sich hier besser einer von der professionellen Seite mal äußern Dexter etc.???

l.g.
MUC

Lange Standzeiten sind für den Hauptakku schlecht, wenn er dabei oft voll geladen war und an einem sehr warmen Platz stand, oder wenn der Akku mal beim Herumstehen tiefentladen wurde. Das und das Aufladen eines tiefgefrorenen Akkus sind die Lithium-Todsünden.

Und das kann je nach benötigter Reichweite durchaus relevant sein, denn wenn der Akku bspw. auf 85% runter ist, wirst Du bei normaler Nutzung (d.h. Vermeidung der Sünden) erst nach 5 Jahren einen neuen von Renault anfordern können. Der Schnitt liegt bei 2% Kapazitätsverlust pro Jahr oder 10.000 km.

Und wie bekommst Du nun heraus, wieviel Kapazität er noch hat? Einfach: einmal so leer wie möglich fahren (mindestens auf 1/3), dann mit einem guten Energieverbrauchs-Messgerät komplett aufladen. Beim Ladestart den Tiefst-Akkustand im Display notieren, nachher den Aufladeverbrauch ablesen, Taschenrechner zücken:

Entladetiefe[%] = 100% - Tiefst-Akkustand[%]

Restkapazität[%] = Aufladeverbrauch[kWh] / Tiefst-Akkustand[%] / 6,695 [kWh]

Beispiel: Du hast bei 4% die Aufladung gestartet und dann für die Aufladung 6,1 kWh aus der Steckdose gezogen, dann hast Du

Entladetiefe = 96%

Restkapazität = 6,1 / 96% / 6,695 = 94,9%

Der Akku sollte beim Aufladen möglichst zwischen 15 und 25 °C haben, sonst wird das Ergebnis verfälscht. Die hat er bei kalten Aussentemperaturen nach der Fahrt, bei sehr warmen Temperaturen nach der Fahrt erst etwas abkühlen lassen.

Wow, coole Antwort!

Wo kommt die 6,695 her? Ist das die nominelle Kapazität des Akkus?

Tja, aber bei einer Probefahrt bekommt man das natürlich nicht heraus. Dann würde also ein Restrisiko bleiben...

Also, entweder der Verkäufer kann Dir sein Ladeprotokoll zeigen, oder er gibt Dir die Möglichkeit den Akku zu testen. Kann/will er beides nicht würde ich misstrauisch werden und bei weiterem Interesse den Preis deutlich drücken.

Die 6,695 kommt daher, dass der Akku eine Rohkapazität von 6762 Wh hat. Davon sind 90% nutzbar = 6085,8 Wh (von der Renault-Marketingabteilung im Datenblatt auf 6,1 kWh aufgerundet). Die Aufladung erfolgt beim Twizy mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 90,9%, d.h. um 6085,8 Wh in den Akku zu bekommen musst Du 6085,8 / 90,9% = 6695 Wh aus dem Netz ziehen.

Okay, danke!

Und so ein Ladeprotokoll kann man erstellen aus den gespeicherten Daten oder meinst Du ein manuell erstelltes Ladeprotokoll?

Werd ich demnächst auch mal ausprobieren, was nach 3 Jahren und (nur) 13.000 km noch in den Akku rein geht, wenn er nahezu leer ist.
Aber ich bin da guter Dinge. Der Akku ist eigentlich das beste Bauteil am ganzen Twizy.
Naja, kein Wunder, den restlichen "Mist" haben sie ja auch dem Kunden verkauft, und beim Akku hat Renault natrülich an sich selber gedacht,
und deshalb was sehr gutes verbaut.

Ladeprotokoll kann man von Hand erstellen, dazu trägt man jede Aufladung mit Datum, Km-Stand, Akkustand und geladenen kWh in eine Tabelle ein.

Oder man baut ein OVMS ein, das erstellt diese Tabelle automatisch. Muss man nur 1x jährlich sichern, da nur ein Jahr gespeichert bleibt.