Straßenverkehrslärm und wie dieser für frühzeitiges Ableben sorgt - Autolobby

Nachdem wir einen sehr interessanten Thread zum Thema Abgaslüge haben wäre es schön wenn wir auch Fakten zu Straßenverkehrslärm sammeln und diskutieren. Daß Menschen die an lauten Straßen leben häufig früher sterben ist wissenschaftlich erwiesen. Über die Jahre steigt der Blutdruck und dann kommt es vermehrt zu Herzinfarkten. Auch lernen Kinder die an lauten Straßen leben schlechter.

-> Elektrofahrzeuge sind definitiv leiser.

Hier ein interessanter Bericht aus Der Welt und eine sinnvolle Intiative des Saarlandes.

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'Saarland will Lärmbelastung durch PS-starke Autos reduzieren
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Nikolaus DollStand: 00:01 Uhr

Der Einsatz sogenannter Klappenauspuffanlagen soll künftig im Saarland verboten werden. Um diese Klappen zu öffnen reicht ein Knopfdruck – und das Auto klingt nach deutlich mehr Auto.

Quelle: WELT / Christoph Hipp

Bei einem Sportwagen, etwa einem Porsche 911, Ferrari oder Lamborghini, kommt es nicht nur auf die Beschleunigung oder die Höchstgeschwindigkeit an. Es ist das automobile Gesamtkunstwerk, das seinen Besitzer und Bewunderer fasziniert. Dazu gehören das Fahrgefühl und der richtige Sound des Motors. „Kernig“ muss er sein – werben die Autobauer. Man kann dazu auch sagen: Laut soll er sein.

Für Sportwagenbesitzer ist das Aufheulen und Dröhnen des Motors wie Musik, der Takt der Technik. Für viele Anwohner an stark frequentierten Straßen ist es einfach nur Lärmbelästigung. Die saarländische Landesregierung hat sich jetzt auf die Seite derer gestellt, die sich an lauten Boliden stören. Sie sollen in Zukunft leiser werden, der Lärmpegel – vor allem in den Städten – soll sinken.

Wie für Schadstoffe gibt es auch für Lärm, den Autos erzeugen, Grenzwerte. Und in gut ausgestatteten Sportwagen, bei Porsche etwa in den S-Modellen, gibt es serienmäßige Ausstattungen, mit denen sich der Sound des Motors variieren lässt.
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Ab einer gewissen Drehzahl oder auf Knopfdruck ändert sich das Geräusch der Maschine. Und die kann dabei – muss aber nicht unbedingt – lauter und leiser geregelt werden. Möglich ist das durch eine sogenannte Klappenauspuffanlage. Das Prinzip ist schlicht: Ist die Klappe im Auspuff auf, dringt mehr Motorenlärm nach außen.
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Diese Anlagen sind nicht illegal, wenn die Autos dadurch nicht lauter werden als vorgeschrieben. Dennoch will sie Saarlands Umwelt- und Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD) nach Informationen von WELT nun verbieten lassen.

Auf der Konferenz der Umweltminister der Länder ab 7. November will Jost seinen Amtskollegen einen Vier-Punkte-Plan zum „Schutz vor Motorenlärm“ präsentieren. Ziel ist es, dass die Länder „Fahrzeuge mit Klappenauspuffanlagen als Verursacher für unnötigen Straßenverkehrslärm anerkennen“.
Das klingt harmlos, wäre aber das Aus für die fraglichen Systeme. Denn in Paragraf 30 der Straßenverkehrsordnung (StVO) heißt es: „Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten.“ Und um ganz sicher zu gehen, schreibt Jost: Der Bund soll gebeten werden, „ein rechtliches Verbot von Klappenauspuffanlagen in Deutschland zu prüfen“.

Außerdem sollen die Verkehrsminister der Länder aufgefordert werden, „Rahmenbedingungen für eine regelmäßige Überwachung von Geräuschemissionen inklusive wirksamer Verkehrskontrollen zu schaffen, um Manipulationen an Fahrzeugen entgegenzuwirken“. Die Polizei ist nach eigenen Angaben derzeit aufgrund ihrer Ressourcen an Personal und Technik weder in der Lage, kommende Diesel-Fahrverbote zu überprüfen, noch die Überschreitung von Lärmgrenzwerten bei Autos regelmäßig und effektiv zu kontrollieren.
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Zuletzt fordert der saarländische Umweltminister, dass sich die Bundesregierung auf europäischer und internationaler Ebene für eine weitere Verbesserung des Typengenehmigungsverfahrens in Bezug „auf die Einhaltung der Geräuschgrenzwerte einsetzen“ solle.

Mit Letzterem spricht Jost eine der Hauptursachen dafür an, dass trotz detaillierter Vorschriften und genau festgelegter Grenzwerte regelmäßig brüllend laute Autos und Motorräder durchs Land fahren: Es ist eine ganze Reihe von politischen Instanzen mit der Regelung von Geräuschemissionen durch Fahrzeuge befasst.
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Die grundlegenden Vorgaben für die zulässige Lärmbelastung durch Fahrzeuge machen die Vereinten Nationen (UN) mit der Regulation 40-41. Lärmgrenzwerte legt die EU fest, Typengenehmigungen für die entsprechenden Fahrzeugkomponenten erteilt die Bundesbehörde KBA. Und die Länder müssen am Ende überwachen, dass die Vorgaben beim Lärm eingehalten werden. Die vielen politischen Schnittstellen sorgen dafür, dass es Lücken im System gibt.

So heißt es zwar im Verkehrsblatt des Bundesverkehrsministeriums, Stand März 2018, auf Seite 9, besagte Klappenauspuffanlagen „sind als Bestand der Geräuschgenehmigung des Fahrzeugs derzeit zulässig“. Sie würden bei neu zu genehmigenden Fahrzeugen „in allen eventuellen Fahrmodi“ auf Einhaltung der Lärmgrenzwerte geprüft.
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Und veränderte oder nachträglich eingebaute Systeme sind nur noch dann zulässig, wenn das Fahrzeug dadurch nicht lauter wird als mit der Serienausstattung ab Werk. Nur: Die Lärmtests laufen ähnlich ab wie bislang die Schadstofftests. Die Versuchsstrecken sind kurz, gemessen wird zwischen 50 und 80 Stundenkilometern – nicht bei allen Fahrzeugen legt sich dabei die Klappe um und macht richtig Lärm.

Polizeivertreter, zum Beispiel der Verkehrspolizeidirektion Mannheim, hatten zudem den Verdacht geäußert, dass ähnlich wie bei den Stickoxidtests in manchen Modellen Abschalteinrichtungen verwendet würden, die erkennen, wenn sich das Auto im Test befindet. Und dann heißt es: Klappe zu.

„Die aktuell gültigen Lärmgrenzwerte sind bislang für die Hersteller leicht zu umgehen. Das ist wie beim Abgasskandal, da muss unbedingt nachgebessert werden“, fordert der Fraktionsvizechef der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer. „Eine vorgeschriebene Überprüfung der Geräuschemissionen über alle Fahrmodi und Geschwindigkeiten hinweg wäre sehr zielführend.“
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Bei Porsche will man von Klappenauspuffanlagen und Soundtuning nicht lassen. „Es ist uns als Sportwagenhersteller ein Anliegen, diese emotionalen Funktionen des klassischen Automobils auch in Zukunft zu erhalten. Das entspricht der Erwartungshaltung unserer Kunden“, sagt ein Sprecher. „Gleichzeitig wollen und müssen wir gesetzeskonform sein. Dafür nehmen wir große Anstrengungen in Kauf.“'

www.welt.de/wirtschaft/article183138124/...ng-durch-PS-starke-Autos-reduzieren.html

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Hab neulich Strafe gezahlt weil ich mich nach 22h in einer Siedlung erwischen hab lassen.
Dort gab es Nachtfahrverbot wegen Lärm, ausgenommen Anrainer.

Mit dem Twizy, bei 30km/h.

Dem Polizisten war´s eh irgendwie peinlich, aber "gleiches Recht für alle" und so... ^^

Die größte Plage (außerhalb der Innenstadt-Poserstrecken) sind die lärmenden Bikes.
60% davon sind zu laut und damit illegal unterwegs.

Fragt mal die armen Bewohner in Sauerland, Eifel, im Bergischen .....

Da werden schon Straßen gesperrt, weil es nicht mehr zu ertragen ist und die Bürgermeister sonst die nächste Wahl
nicht überleben würden.

twizybär schrieb: Die größte Plage (außerhalb der Innenstadt-Poserstrecken) sind die lärmenden Bikes.
60% davon sind zu laut und damit illegal unterwegs.

Es sind vielleicht 5-10% nur die, die "normal" unterwegs sind hörst, sieht und registrierst du nicht aktiv.

Ein so ein Kravallpisser reicht um dann wieder 20 Motorradfahrer zu diskreditieren

Übrigens hab ich auch so eine Kravallbüchse. Nur fahre ich die nicht am Sonntag Nachmittag durch die Siedlung sondern auf dem Hänger
in eine zugelassene Motocrossstrecke weit außerhalb menschlicher Behausungen.

Freiheit hört auf, wo sie andere Menschen deutlich und unnötig belastet!

Übersensible Nervköppe gibt's überall, aber was manche der Anwohner auf den Wochenend-Motorradtourstrecken aushalten müssen
ist wirklich Körperverletzung. Und die Strafen für die Idioten die Kravall machen sind lächerlich!

"Es sind vielleicht 5-10%"

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Leider nicht ganz bzw. nicht überall.

Im Mai hat Wermelskirchen mal gemessen und kam auf 50-60%.
Bericht im WDR2.

Das nennt man eine klare Mehrheit.

D.h. was in Deutschland als Motorradfahrer unterwegs ist davon haben entweder 5-10% oder eher 50-60% die Fahrzeuge unzulässig bearbeitet.
Was Porsche & Co betrifft das scheint sogar ziemlich legal. Und die wollen das weiterhin. Dann habe ich auch kein Mitleid wenn der Tesla Roadster 2020 de.m.wikipedia.org/wiki/Tesla_Roadster_(2020) denen den Markt abgräbt (schade um die Arbeitsplätze). Hinzu kommt noch der 'normale' Straßenverkehrslärm, welcher gemäß RLS-90 (eine Vorschrift mit Stand Mitte 1985 errechnet wird. Und dann noch die möglicherweise politisch korrupten Kommunalparlamentarier, Bürgermeister und auch Mitarbeiter von Behörden. Hier an der Straße gibt es z.B. keinen Lärmaktionsplan. Und dann werden die im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Gemeinden, Städten wie Ulm, Ravensburg oder am Bodensee auch Nachts niemals etwas mit Tempo 30 oder 40 machen.
Daß Verkehrsberuhigungsgutachten verschwinden die der Stadtrat beauftragt hat, das habe ich bisher nur hier mitbekommen.
Was mir auffällt, die Behörden messen nur dort wo die eine Umgehungsstraße bauen wollen. Nicht nur beim RP Tübingen könnte man da evtl. was finden.


-> Ich denke die Überschrift sollte geändert werden (Lärmlüge ist zu reißerisch); ja, ich wars ,
Vorschlag: Straßenverkehrslärm und wie dieser für frühzeitiges Ableben sorgt - Autolobby

twizybär schrieb: "Es sind vielleicht 5-10%"

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Leider nicht ganz bzw. nicht überall.

Im Mai hat Wermelskirchen mal gemessen und kam auf 50-60%.
Bericht im WDR2.

Das nennt man eine klare Mehrheit.

Allein mir fehlt der Glaube....
Das riecht so ein bisserl nach öffentlich rechtlicher Stimmungsmache.
Da kommt dann immer raus, was gerade passt...

Hier in Nürnberg gibt es am 1-Mai jeden Jahres eines der grössten Motorradtreffen.
Da ist vom Opa auf der ReiseBMW über den Joghurtbecher-Heizer biz zum Ami-Alteisen Krawallo so ziemlich alles vertreten.
und selbst auf so einem Poser-Treffen kommste ned über 20%

Wenn man natürlich an einer exponierten Stelle, die in allen Motorradkreisen bekannt ist misst, und das auch nur dann, wenn die
Heizer sich gerade das Knie an der Applauskurve abschleifen....

Und wenn dann die Tourergruppe auf ihren BMWs vorbeikommt grad mal Pause macht.... (Die geben ja auch nicht die optischen
Eindrücke her, die man für so eine "Reportage" braucht)

DANN kommt man auf solche Zahlen

Ich bin seit 25 Jahren Motorrad Jugendtrainer und bewege mich somit sehr oft und lang in den exponierten Kreisen.
Sorry, mehr als jedes zweite Motorrad zu laut? Das ist gefühlte oder provozierte, aber niemals sauber gemessene Realität.

Wenn man so etwas statistisch passend machen möchte, dann sucht man sich die passende Zielgruppe und den passenden
Meßort raus und schon passt es.

An der Applauskurve waren 94% der gemessenen Fahrer zu laut und zu schnell.
Gemessen wurden Fahrer von Sportmotorrädern im Alter zwischen 18 und 28 Jahren ....

Und das ist dann zwar zurechtgebogene Statistik aber nicht mal gelogen.

Genauso macht man es
mit Arbeitslosenstatistiken
mit Kriminalitäststatistiken
mit Inflationsstatistiken.

Ein bisserl an den Referenzwerten geschraubt ist nicht gelogen aber das Ergebnis passt zum Titel der zu überbringenden Botschaft!

carbon_compound schrieb: Hab neulich Strafe gezahlt weil ich mich nach 22h in einer Siedlung erwischen hab lassen.
Dort gab es Nachtfahrverbot wegen Lärm, ausgenommen Anrainer.

Mit dem Twizy, bei 30km/h.

Dem Polizisten war´s eh irgendwie peinlich, aber "gleiches Recht für alle" und so... ^^

Naja aber da haben die ja schon einen Ermessensspielraum ... wenn die wollen.

LÄRM ist ein echtes Problem geworden.
Unzählige Grenzwerte werden eingehalten, aber die Summe wird zum Problem.
Sei es der von den Nichthörern belächelte "Brummton", welcher Ursache auch immer, Straßenlärm, Freiluftparties, die man noch Kilometer weit bumben hört, usw usf.
Auch das ist Umweltverschmutzung.
Schön, dass es mal ab und zu wo erkannt wird.

"Wenn man natürlich an einer exponierten Stelle, die in allen Motorradkreisen bekannt ist misst, und das auch nur dann, wenn die
Heizer sich gerade das Knie an der Applauskurve abschleifen...."

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Klar wird da gemessen, wo die Anwohner sagen "Bürgermeister, tu was!"
Sowas kann nicht repräsentativ fürs ganze Land und statistisch wasserdicht sein.
Den Betroffenen ist das egal. Die lassen sich das zunehmend nicht mehr bieten, und das ist gut so.

Yeah brother, I have a dream!
Eine mobile Welt, die sauber, sicher, leise und doch zügig unterwegs ist.
Bin zu alt, werds nicht mehr erleben.

twizybär schrieb:
Sowas kann nicht repräsentativ fürs ganze Land und statistisch wasserdicht sein.
Den Betroffenen ist das egal. .

Da hast Du wiederum uneingeschränkt recht.

BinKino schrieb:

carbon_compound schrieb: Hab neulich Strafe gezahlt weil ich mich nach 22h in einer Siedlung erwischen hab lassen.
Dort gab es Nachtfahrverbot wegen Lärm, ausgenommen Anrainer.

Mit dem Twizy, bei 30km/h.

Dem Polizisten war´s eh irgendwie peinlich, aber "gleiches Recht für alle" und so... ^^

Naja aber da haben die ja schon einen Ermessensspielraum ... wenn die wollen.

Heast des hättst sicher ausreden können... der wollte sicher auch Fahren, dann warads Vergessen

Auch dieser Mann hat -leider- wohl Recht.
Von welchen Emotionen redet der da?

www.zeit.de/mobilitaet/2018-10/elektrisc...ilitaet-hype-verdienst-matorradbauer-ktm

klausz schrieb: -> Ich denke die Überschrift sollte geändert werden (Lärmlüge ist zu reißerisch); ja, ich wars ,
Vorschlag: Straßenverkehrslärm und wie dieser für frühzeitiges Ableben sorgt - Autolobby

Habe den Titel geändert.

carbon_compound schrieb: Hab neulich Strafe gezahlt weil ich mich nach 22h in einer Siedlung erwischen hab lassen.
Dort gab es Nachtfahrverbot wegen Lärm, ausgenommen Anrainer.

Mit dem Twizy, bei 30km/h.

Voll die Guerilla-Aktion!
FREE-TWIZY everywhere!