Zwischenfazit - Wie zufrieden seid Ihr mit Eurem Twizy?

Hallo zusammen!
Mich würde interessieren, wie zufrieden Ihr seit dem Kauf Eures Twizys inzwischen seid?
Würdet Ihr den Kleinen z.B. einem Freund zum Kauf empfehlen?
Ich ziehe nach knapp 20 tkm in 3,5 Jahren ein gemischtes Fazit.

Pro:
- ganz klar: der Fahrspass!!! Hinterradantrieb und E-Motor sind eine gute Kombi...
- noch nie eine größere Panne beim Fahren gehabt
- keine Parkplatzsorgen in der Innenstadt
- völlig ausreichende Reichweite und Ladezeiten für meine Bedürfnisse
- positive Reaktionen der Mitmenschen (außer meiner Ex... )
- Renault Assistance: freundlicher, meist kostenloser Leihwagen wenn der Kleine mal wieder in der Werkstatt steht
Kontra:
- Bremsanlage bereits 2(!!!) mal komplett erneuert
- Gurt ebenfalls bereits getauscht, der Neue blockiert schon wieder...
- Fahrkomfort...gibt es nicht. Egal mit welchen Stabi-Gummis, ich finde ihn brutal knüppelhart "gefedert"
- der in der Rückenlehne nicht verstellbare Sitz, zudem seit einem Monat mit einem Ermüdungsriss auf der Sitzfläche
- Service: meist mies. Ich habe drei völlig uninteressierte und teils überhaupt nicht mit dem Twizy vertraute Autohäuser erlebt.
Mittlerweile fahre ich 40 km in die Nachbarstadt...
- Einschränkungen die mir beim Kauf bewusst waren, aber mittlerweile nerven: mieser Hifi-Sound (trotz Ministromer-Boxen), fehlende Heizung, beschlagende Scheibe, Monochrom Display aus dem ersten Twingo-Modell

Unterm Strich bereue ich meine Kaufentscheidung nicht.
Unter Fahrspass-, Umwelt- und Effizienzgründen finde ich den Kleinen absolut empfehlenswert.
Allerdings werde ich auch das Gefühl nicht los das Reno leider sehr viel Schrott verbaut hat und die teuren
Reparaturen, sowie die jährlich vorgeschriebene Inspektion, die Betriebskosten ordentlich steigern.
Daher würde ich ihn insgesamt eher nicht einem Freund empfehlen,
es sei denn er ist E-Enthusiast...

Wie sind Eure Erfahrungen?

Pro Liste: hätte ich genauso geschrieben:

Kontra: Renault....
Ist in allen Bereichen ein extrem beschissener Verein und für mich als Marke für immer verbrannt. Betrifft nicht nur den Twizy.
Betrifft die Händler (2x nicht Verkehrstuchtig aus Werkstatt zurückerhalten) und die Renaultbank welche unterschriebene Vertragsklauseln als nicht verbindlich und eher so "kulanz" ansieht.

Ich bin bisher von teuren Reparaturen und außerplanmäßigen Werkstattbesuchen im Wesentlichen verschont geblieben.
Desweiteren kann ich mich über meine Werkstatt nicht beklagen.

Deshalb würde ich mir den Twizy ohne Wenn und Aber, sofort, wieder kaufen.


Bezüglich Empfehlung an einen Freund:
Einfach die Erfahrungen ehrlich schildern, die Entscheidung muss der dann für sich selbst treffen.

stromkreisparadies schrieb:
und die Renaultbank welche unterschriebene Vertragsklauseln als nicht verbindlich und eher so "kulanz" ansieht.

Was genau steckt hinter dieser Andeutung?

Ich habe den Twizy jetzt seit 5 Monaten oder 1700km. Ein viel zu kurzer Zeitraum um eine tragfähige Aussage über seine Qualität machen zu können.
Bis jetzt ist aber noch nichts kaputt gegangen (Laufleistung 4200km). Den nicht vorhandenen Fahrkomfort (Fahrwerk und Sitz) finde ich eigentlich nicht schlimm. Es ist eben ein Hartchorfahrzeug und nichts für Weicheier. Und genau das macht den Kleinen in meinen Augen sympathisch. Die positiven Eigenschaften die „Barbecue Bob“ aufgezählt hat kann ich bestätigen und ergänze sie noch um den Punkt: Wendigkeit/Wendekreis. Die Punkte zähle ich auch immer auf, wenn mich Freunde, Bekannte oder auch fremde Leute auf der Straße ansprechen. Als größtes Manko sehe ich die laufenden Kosten der Batteriemiete an. Ohne sie wäre der Twizy in Punkt Betriebskosten eine echte Alternative zu anderen Kleinfahrzeugen. Ich überlege gerade ob ich den Akku kaufe oder auf einen E-Smart umsteige. Die Überlegung in Bezug auf einen E-Smart hat aber rein praktische Hintergründe. Der Twizy bereitet mir immer noch sehr viel Freude.

Gruß Olav

Ich bin weitestgehend mit das was bereits geschrieben wurde einig. Ein riesen grosses Plus für mich ist aber dieses Forum - ohne das Forum wäre ich total verloren mit den Problemen die ich bereits gehabt habe.
MfG
Thomas V.

Ich denke mal, dass sich zu den im folgenden Thread beschriebenen Dingen nicht viel geändert hat:
www.twizy-forum.de/allgemeines-twizy/517...chte-mal-meine-zufriedenheit-ausdruecken

Snorre schrieb:

stromkreisparadies schrieb:
und die Renaultbank welche unterschriebene Vertragsklauseln als nicht verbindlich und eher so "kulanz" ansieht.

Was genau steckt hinter dieser Andeutung?

Versuche mal deinen defekten Akku auszutauschen... Da gibt es eigentlich keinen Diskussion aber trotzdem sagt Renault "Nein", Noch schlimmer wird es wenn dein Akku einfach nur platt ist. Dann lesen die den aus, sagen "der ist doch vollgeladen" und schicken dich wieder vom Hof. Ist mit dem Fluence ja Reihenweise passiert. Genauso geht es mit dem Ersatzwagen. Da sollte ich einen Kulanzantrag stellen, der eventuell in 10 Tagen entschieden wird.
Kurzum: eigentlich gibt es kein Argument für den Mietakku. Die Vorteile die man davon haben könnte hat man in der Praxis nicht. Und der Akku hält auch sehr lange, wenn ich lese dass er nach 118Tkm 75% hat, dann hält jeder Zoe oder Smart Akku ja locker das Autoleben.

Das einzige was ich im nachhinein anders gemacht hätte, wäre ihn ohne Türen zu bestellen.
An den anderen Gegebenheiten (Bremsanlage qualitativ Müll, horrende Ersatzteilpreise etc.) kann man eh nichts ändern.
Aber ich würde den wieder kaufen. Klar, für mich rechnet er sich nicht, da fahre ich mit dem PKW günstiger.
Man muss aber auch nicht immer alles gegeneinander aufrechnen, mir macht der Twizy Spaß und er ist praktisch und das langt mir.

andreas-m schrieb: Aber ich würde den wieder kaufen. Klar, für mich rechnet er sich nicht, da fahre ich mit dem PKW günstiger.
Man muss aber auch nicht immer alles gegeneinander aufrechnen, mir macht der Twizy Spaß und er ist praktisch und das langt mir.

Schön gesprochen.

Eine 1200 BMW oder 50.000€ Harley die dann 600km im Jahr bewegt wird, rechnet sich ganz sicher noch weniger

stromkreisparadies schrieb:

Snorre schrieb:

stromkreisparadies schrieb:
und die Renaultbank welche unterschriebene Vertragsklauseln als nicht verbindlich und eher so "kulanz" ansieht.

Was genau steckt hinter dieser Andeutung?

Versuche mal deinen defekten Akku auszutauschen... Da gibt es eigentlich keinen Diskussion aber trotzdem sagt Renault "Nein", Noch schlimmer wird es wenn dein Akku einfach nur platt ist. Dann lesen die den aus, sagen "der ist doch vollgeladen" und schicken dich wieder vom Hof. Ist mit dem .

Sorry, aber da ist dann der jeweilige Fahrer auch mit selber Schuld.
In so einem Fall gibt es ein Einschreiben an die Bank mit einer vernünftigen Fristsetzung und der Ankündigung, das Fahrzeug bei einem unabhängigen staatlich anerkannten Gutachter messen zu lassen.
Die Kostennote geht -falls die vertraglich zugesicherte Leistung unterschritten wird- selbstverständlich an die Bank und das Gutachten zum RA. Ebenfalls wird in dem Fall die Mietzahlung eingestellt.

Das ist eine völlig normale Vorgehensweise wenn irgendwer nach eigenen Spielregeln spielen möchte.

*ICH* habe die Bank als normale, durchaus kulante Institution kennengelernt und das bei diversen Geschichten, die definitiv NICHT immer so eindeutig zu klären waren wie die Kapazität eines Akkus.

Ich sehe das mal wieder genau wie du, Christian.

In den Vertragsbedingungen ist das eigentlich sehr deutlich geregelt und lässt eigentlich keinen Interpretationsspielraum.
Sollte ich tatsächlich in die Situation kommen, dass mein Mietakku SOH 75% erreicht, noch bevor ich einen Eigenbauakku habe, dann werde ich mich garantiert nicht auf Diskussionen oder Spielchen nach dem Motto "Wir müssen erst die komplette Bremsanlage überholen und den Azubi eine Testfahrt machen lassen um den Zustand des Akkus beurteilen zu können" einlassen.

Ich kann mir aber auch nicht wirklich vorstellen, dass mein versuchen würde, solche Touren zu reiten.
Falls doch, wäre Advocard, des Anwalts Liebling.

Vorweg gesagt ich hatte noch keinen Kontakt mit der Renault Bank gehabt.
Wie Snorre schon sagt, die Vertragsbedingungen sind eindeutig !
Also wenn man "böse" Briefe an die Renault Bank schreibt, sollte man wissen was man macht!
Die Aussage "75%" ist ebenso wenig aussagekräftig wie die Probefahrt des AZUBI.
Ich vermute das Renault im Zweifelsfall (Brief vom Anwalt) nur Ihr eigenes Testverfahren akzeptiert.

Und aus eigener Erfahrung auch aus "alten" EMobil Geschichten, habe ich die Erfahrungen, das je nach Testzyklen das Ergebnis massiv abweicht!
- Temperatur des Akkus
- Stärke des Entladestroms
- Eine Wiederholung eines Lade/Entladevorgangs kann kurzfristig wesentlich bessere Ergebnisse liefern...

Bernd

Bernd__1969 schrieb:
Die Aussage "75%" ist ebenso wenig aussagekräftig wie die Probefahrt des AZUBI.

Versteh ich nicht?

Das BMS (oder welches Gerät auch immer) ermittelt kontinuierlich den SOH.
Dieser ist bei meinem Twizy von anfänglich 100% im Laufe der Jahre auf aktuell 86% gesunken.
Der SOH unterliegt bei meinem Akku keinerlei Schwankungen, sondern sinkt stetig, und wird irgendwann die 75% erreichen.
Das Einzige was schwankt ist der Degradationsverlauf.
Dieser ist nicht linear.

Wenn dann aber die 75% erreicht sind, dann will ich ohne Wenn und Aber einen anderen Akku, der wieder deutlich oberhalb von 75% SOH liegt.
So steht es meiner Interpretation nach in den Vertragsbedingungen und ich gehe davon aus, das die Renaultbank sich auch vertragstreu verhalten wird

Wenn ich nicht irre, dann gab es hier schon welche mit neuen Akkus, die einen SOH von größer 100% laut OVMS hatten, daher halte ich auch den SOH für nicht zwingend aussagefähig.

Wie hier www.twizy-forum.de/werkstatt-twizy/84656...kostet-ein-batteriecheck?start=15#151650 schon mal beschrieben, steht in meinem Vertrag in Kapitel IX:

2. ... Der Grenzwert für die garantierte Leistungsfähigkeit der Batterie, für das die Vorgaben des Herstellers der Batterie die maßgeblichen Kriterien sind, wird mit 75 % der zu Beginn vorhandenen Kapazität bewertet.
...
4.
Sofern die Mieter entgegen der Meinung der Vermieterin der Auffassung sind, dass die Leistungsfähigkeit der Batterie permanent über einen zusammenhängenden Zeitraum die vereinbarte Leistungsfähigkeit unterschreitet, können die Mieter auf eigene Kosten von einer anerkannten Werkstatt, die berechtigt ist, über After Sales Dokumentationen von ZE" zu verfügen, eine Diagnose der Ladekapazität der Batterie durchführen zu lassen. Sofern die Vermieterin die Diagnose verlangt, trägt sie auch die Kosten.
5.
Wenn im Rahmen dieser Diagnose ein Leistungsniveau festgestellt wird, das unterhalb des obigen Grenzwertes (s. o. Ziffer IX. 2.) liegt, hat die Vermieterin zunächst das Recht auf Reparatur. Ist nach Reparatur die Leistung eingeschränkt, haben die Mieter das Recht auf Mietminderung und können verlangen, dass die Vermieterin die Miete für die Zukunft im Verhältnis der Minderung anpasst. Sofern die Batterie nach der Prüfung durch den Hersteller nicht soweit repariert werden kann, dass sie über eine ausreichende Ladekapazität verfügt (s.o. Ziffer IX. 2.), können die Mieter den Austausch der Batterie unter Berücksichtigung des Wertersatzgesichtpunktes fordern und eine Batterie mit mindestens entsprechender vertragskonformer Ladekapazität verlangen.

Die Kapazität wird angegeben in kWh. Diese ist zu Beginn 6,1 kWh. 75% davon sind 4,575 kWh. Ich erwarte nach einem Batteriecheck eine Angabe nutzbare Kapazität in kWh und keinen SoH in %.

Spannend ist die Interpretation des "zu Beginn". Wann ist zu Beginn? Das Prüfergebnis der Batteriefertigung?
Wenn ich dann einen Ersatzakku mit 85% SOH eingebaut bekomme, zählt die 75% dann von dem niedrigeren Startwert?
Fragen, die sicherlich keiner beantworten kann.