Mal ein Gedankenspiel.....
- droelf
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"Alles kann ich nicht umsetzen, aber ich versuche so viel wie möglich"
Und ob man es glauben mag oder nicht, selbst Greta kauft teilweise noch Dinge in Plastikverpackungen!!!
Und genauso sehe ich das auch. Wer jetzt mit einem Mal komplett auf Null gehen möchte, kann das ja bitte tun. Aber dann auch RICHTIG! Dann darf man auch fragen nach den Co² Verbräuchen in der Akkufertigung des Elektroautos und nach jedem Fitzel Plastik im Kühlschrank.
Hoffentlich kann ich heute Nacht noch schlafen, nachdem ich mich selbst gerichtet habe.
PS: Wovon ist man eigentlich abhängig und stirbt wenn man es nicht tut? Dann darf man ja nur noch essen und trinken...Lebensqualität hat auch andere Facetten als Askese zu praktizieren, wie der Pfälzer es ja anscheinend tut...
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Nope, Sir!
Verlangt das jemand? Narürlich muss gewertet werden, und da die Zeit a weng drängt muss zwangsläufig zuerst das dickste Brett gebohrt werden!
Es gibt gewisse Grundrechte für alle Bewohner dieser Kugel, saubere Luft, Wasser, Lebensmittel, anständig Wohnen z.b.
In der Liste kommt aber imho nirgends das Recht auf den abartigen Lebensstil den nur ein kleiner Teil der Bevölkerung pflegt vor. Abstellen von so offensichtlichen Fehlentwicklungen wie der Konsumgesellschaft sind nun mal notwendig um die Situation zu ändern, das bedeutet aber keinesfalls das wir wieder in Höhlen leben müssen!
Einen Kommentar zur Geburtenkontrollen erspar ich mir lieber... genauso wie zur "rettung durch Technik"... :facepalm:da kommen sonst so Nettigkeiten wie Kohlenstofffilter oder Fusionskraftwerke... alles in den nächsten 10 Jahren fertig...
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Pfälzer68 schrieb: ... irgendwie einen Weg gefunden... hmm.. und die Keule "alle technischen Errungenschaften abschaffen - wir fallen in die Steinzeit zurück,"
Nope, Sir!
Verlangt das jemand? Narürlich muss gewertet werden, und da die Zeit a weng drängt muss zwangsläufig zuerst das dickste Brett gebohrt werden!
Das Problem ist, daß es durchaus unterschiedliche Auffassungen davon geben kann, was denn jetzt das "dickste Brett" überhaupt ist. Für Jemand, der vielleicht nie mit dem Flugzeug verreist, mögen Flüge ganz weit oben stehen; andere machen vielleicht jährlich Flugurlaub, nutzen sonst aber ÖPNV statt Privat-PKW. Wessen Brett ist jetzt dicker?
Pfälzer68 schrieb: Es gibt gewisse Grundrechte für alle Bewohner dieser Kugel, saubere Luft, Wasser, Lebensmittel, anständig Wohnen z.b. In der Liste kommt aber imho nirgends das Recht auf den abartigen Lebensstil den nur ein kleiner Teil der Bevölkerung pflegt vor.
Grundsätzliche stimme ich Dir zu. Aber damit geht es auch schon los: Was ist "sauber" und was ist "anständig"? Wer entscheidet das? Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Gegebenheiten - wer in einer Favela-Wellblechhütte haust, dem käme selbst ein HartzIV-Leben in Deutschland wie purer Luxus vor.
Aus globaler Sicht könnte man also durchaus die These aufstellen, daß die Mehrzahl der Deutschen (die nur einen kleinen Teil der Weltbevölkerung ausmachen) einen "abartigen Lebensstil" pflegt. Und nun?
Pfälzer68 schrieb: Abstellen von so offensichtlichen Fehlentwicklungen wie der Konsumgesellschaft sind nun mal notwendig um die Situation zu ändern, das bedeutet aber keinesfalls das wir wieder in Höhlen leben müssen!
Und da kommt der Knackpunkt: Was für die Einen "offensichtliche Fehlentwicklung" sein mag, ist es für Andere vielleicht noch lange nicht.
Wer sich aus eigenem Garten selbst versorgt, braucht vielleicht keinen Kühlschrank und fordert entsprechend die Abschaffung derselben, weil die unbestritten einen hohen Verbrauch haben (weil 24/7 am Strom) und umweltschädlich sind, wenn Entsorgungsfall - ist aber für "normal" Berufstätige schwierig bis unmöglich.
Wer in der Stadt wohnt, kann leichter auf den eigenen PKW verzichten (auch e-Autos sind keine Engel) und ausschließlich ÖPNV nutzen, was Dorf- und Landbewohner vehement ablehnen würden.
Da lassen sich sicherlich Dutzende, wenn nicht Hunderte Beispiele finden. Und es ist menschlich, Diskussionen erst mal aus der eigenen Perspektive zu führen und persönliche Einschränkungen als schwerwiegender zu empfinden als die Einschränkungen, die überwiegend oder nur Andere betreffen.
Pfälzer68 schrieb: Einen Kommentar zur Geburtenkontrollen erspar ich mir lieber... genauso wie zur "rettung durch Technik"... :facepalm:da kommen sonst so Nettigkeiten wie Kohlenstofffilter oder Fusionskraftwerke... alles in den nächsten 10 Jahren fertig...
Ich wollte auch keine Diskussion zur Geburtenkontrolle anstoßen, aber der Ursprung aller Probleme ist nun mal der Mensch und insbesondere seine Anzahl. Auch da wird es Leute geben, die das nicht einfach als gegeben stehen lassen wollen (würden). Und schon käme sogar die Religion ins Spiel. Nur das wollte ich durch das - bewusst provokativ gewählte - Beispiel verdeutlichen: Die unterschiedlichen Ansichten über schwarz oder weiß, richtig oder falsch, wichtig oder unwichtig.
Und bzgl "Rettung durch Technik": Abgesehen davon, daß es genügend positive Beispiele aus der Vergangenheit gibt (G-Kat, FCKW, Filteranlagen für Abwässer und Schlote etc.), hatte ich nicht von "Rettung durch Technik" geschrieben, sondern von Möglichkeiten, die Probleme zu bewältigen. Das können auch Vereinbarungen sein, gewisse Handlungen zu unterlassen oder vorzunehmen, um die Probleme anzugehen - wie es derzeit bspw. in Deutschland mit dem Ausstieg erst aus der Atomkraft und perspektivisch auch aus der Kohleverstromung gemacht wird bzw. wurde. Oder dem Hinterfragen von immer mehr Plastikverpackungen (zum Glück nicht nur in D hinterfragt).
Da ist mit hoher Wahrscheinlichkeit immer auch Technik involviert, aber es ging mir gerade nicht um einen Deus ex machina!
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- Pfälzer68
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Mit genau der Haltung ändert sich nichts grundlegendes in absehbarer Zeit. Das ergibt ein Weiterwursteln und Symptome bekämpfen wie schon seit 30 Jahren. Das zugrundeliegende "ich mach aber auch was" und rechne das gegen ist ...
Dein Beispiel mit der Flugreise ist schon mit nem schnöden Malleflug grenzwertig, da liegt der 20000 km Pendler nicht weit drüber...
Und einfach alles auf die Bevölkerungszahl zu schieben ist allerunterste Schublade, zumal die vielen "da unten" nicht annähernd so viel Dreck produzieren wie wir Nordlichter.
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- brunbjoern
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- Fritzkv
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brunbjoern schrieb: ... und wir dürfen nicht vergessen, dass wir einen großen Teil unseres CO2 Abdrucks in Drittländern erzeugen, indem wir dort produzieren lassen (neben Wasserverbrauch, Müll etc.)
Ja es ist so, das unser Wohlstand auf dem Rücken der „drittländer“ begründet ist!
Wenn alles zu unseren kosten produziert werden müsste wären wir noch auf dem Stand der Sechziger Jahre oderso!
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- carbon_compound
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Deutschland produziert nur 5% seines Papierbedarfs im Land.
Rest ist Kanada, SO-Asien etc...
Für Eigenproduktion müßte GANZ BAYERN UND BADEN-WÜRTEMBERG mit Bäumen zugepflastert sein. Ohne Straße, ohne ein Haus drauf.
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Pfälzer68 schrieb: Moin.
Mit genau der Haltung ändert sich nichts grundlegendes in absehbarer Zeit. Das ergibt ein Weiterwursteln und Symptome bekämpfen wie schon seit 30 Jahren. Das zugrundeliegende "ich mach aber auch was" und rechne das gegen ist ...
Du weichst aus! Geh' doch mal auf meine Fragen ein. Butter bei die Fische - wer soll z.B. bewerten, was "gut" (oder akzeptabel) ist und was "schlecht"? Wie willst Du konkret den einen großen Wurf schaffen, wenn Du so unterschiedliche Meinungen unter Menschen hast? Nichts gegen große Ziele, aber SMARTe Ziele sind besser, da erreichbar. Schließlich leben wir nicht in einer Diktatur (und schon gar nicht global betrachtet).
Pfälzer68 schrieb: Dein Beispiel mit der Flugreise ist schon mit nem schnöden Malleflug grenzwertig, da liegt der 20000 km Pendler nicht weit drüber...
Abgesehen davon, daß Du selbst sagst, daß der Pendler drüberliegt (was meine weiter oben formulierte Frage um so valider macht) - hast Du das gerechnet oder ist das eher Bauchgefühl? Und wo kippt es dann? Bei 30.000km? Oder bei einem Flug in 3 Jahren auf die Malediven?
Pfälzer68 schrieb: Und einfach alles auf die Bevölkerungszahl zu schieben ist allerunterste Schublade,
Abgesehen, daß ich das Beispiel bewusst provokant gewählt hatte, um die Problematik zu verdeutlichen:
Ich schiebe gar nichts. Ich stelle lediglich fest, daß der Ursprung all dieser Probleme beim Menschen und seiner Anzahl liegt (das ist m.W. auch unter einschlägigen Forschern recht unstrittig). Ohne Wertung!
Und ich sage, daß es Menschen gibt, die womöglich genau dieses Faktum zum Anlaß nehmen, Ursachenforschung zu betreiben und womöglich Ursachenbekämpfung zu fordern. Ob das sinnvoll oder angemessen ist, ist eine andere Frage. Aber es gehört zur Realität und geht auch nicht weg, wenn man fest die Augen schließt.
Und auf meine Frage, wie wir damit umgehen, daß - global betrachtet - die Deutschen zu dem von Dir genannten "kleinen Teil der [Welt-]Bevölkerung" gehören, der einen "abartigen Lebensstil" pflegt, hast Du auch nicht geantwortet ...
Pfälzer68 schrieb: zumal die vielen "da unten" nicht annähernd so viel Dreck produzieren wie wir Nordlichter.
Ohne genaue Zahlen zur Hand zu haben, stelle ich diese Aussage in Frage. Ich behaupte, daß "die vielen 'da unten'" anderen "Dreck" produzieren respektive in die Umwelt einbringen. Ob das Plastik ist, ungeklärte Abwässer oder ganz was Anderes. Wieder völlig ohne Wertung.
Möglicherweise auch in Summe weniger als "wir Nordlichter", aber das fair und seriös aufzulisten und womöglich noch neutral (monetär / nach Umweltschädlichkeit) zu bewerten, dürfte eine Herkules-Aufgabe sein. Auch wenn ich mir sehr sicher bin, daß man nicht einfach alles darauf schieben kann, daß die entwickelten Industrienationen ihren Wohlstand auf dem Rücken der ärmeren Gesellschaften erworben haben und halten und ohne "uns" "da unten" gar nicht so viel Dreck produziert würde.
Ich find's ja gut, daß Du Dich so engagiert zeigst, aber ich habe den Eindruck, daß Du manchmal unrealistische Vorstellungen hast. Und ich finde es schwierig, eine Diskussion mit Jemandem zu führen, der die unbequemen Fragen mit pauschalen Aussagen abtut oder gleich ganz ignoriert.
Aber gut, wir Beiden werden so oder so nicht die Welt retten, auch wenn Du das nicht hören möchtest. Du bist recht idealistisch (und damit auch nicht allein in diesem Forum), aber damit auch klar in der Minderheit. Und ohne die Mehrheit gibt es nicht den "einen, großen Wurf", der die Welt schlagartig besser macht. Sowas ist langsame, mühsame und sehr lang dauernde Kleinarbeit. Über Jahre und Jahrzehnte. Muß man nicht mögen, sollte man aber irgendwann akzeptieren.
Und wenn Du in Deinem direkten Einflußbereich sehr viel mehr machst als Andere, wirst Du dafür trotzdem wenig Dank bei der Mehrheit ernten. Dir bleibt dann aber zumindest die Gewissheit, Dein Möglichstes getan zu haben.
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brunbjoern schrieb: ... und wir dürfen nicht vergessen, dass wir einen großen Teil unseres CO2 Abdrucks in Drittländern erzeugen, indem wir dort produzieren lassen (neben Wasserverbrauch, Müll etc.)
Bitte aber auch nicht vergessen, daß der CO2-Fußabdruck nur ein kleiner Teil des Gesamtbildes ist. Und daß die Drittländer durchaus auch davon profitieren können. Sei es direkt über die Bezahlung der Waren oder indirekt über die Nutzung von medizinischen und anderen Fortschritten und Geräten, die bei "uns" erreicht bzw. entwickelt werden, weil weniger Kapazitäten für die in Drittländer ausgelagerte Herstellung gebunden sind.
Daß es dabei nicht immer fair zugeht und so Manches fragwürdig ist, stelle ich dabei gar nicht in Abrede. Aber auch hier gilt: Das fair und transparent aufzulisten und aktuell zu halten, grenzt an Unmöglichkeit. Schon deshalb kann man auch hier nicht mit einem großen Wurf alle Ungerechtigkeiten und Probleme beseitigen.
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Fritzkv schrieb: Ja es ist so, das unser Wohlstand auf dem Rücken der „drittländer“ begründet ist!
Wenn alles zu unseren kosten produziert werden müsste wären wir noch auf dem Stand der Sechziger Jahre oderso!
... und so manches Drittland noch auf dem Stand des Mittelalters oder so ...
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klausz schrieb: ..Deutschland hatte massive Gutschriften bekommen weil die DDR Dreckschleudern - die eh pleite gingen - voll rein gezählt haben.
Wenn der Juncker mal die Wahrheit spricht (und es gerade in dem Artikel steht):
'...Die Bundesregierung wollte die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 senken – das Ziel gilt aber inzwischen als nicht mehr erreichbar.
Es gibt darüberhinaus weitere Minderungsziele: von mindestens 55 Prozent bis 2030 und von
mindestens 80 bis 95 Prozent bis 2050....'
www.welt.de/politik/ausland/article19216...emaengelt-Deutschlands-Klimapolitik.html
1990 waren noch einige sozialistische Dreckschleudern im Einsatz welche ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt wurden.
Deutschland hat seit dem gigantische Summen in die zwangsweise Umverteilung gesteckt (EEG etc).
Was wurde mit dem Geld erreicht? (Bzw. haben die Länder die nicht in die Wirtschaft eingegriffen haben ihre Ziele eher erreicht? Z.B. USA ...)
140-160km pro Akkuladung, und wie erreichen wir das?
Gemäß dem Motto: "Es ist mir egal ob die Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache sie fängt Mäuse." DENG
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'Energiewende: Experten zerpflücken Bericht der Bundesregierung - WELT
Von Daniel Wetzel Wirtschaftsredakteur
7-9 Minuten
Wirtschaft Regierungskommission
Experten zerpflücken Energiewende-Bericht
Stand: 06.06.2019 | Lesedauer: 4 Minuten
Altmaier - „Wir liegen über ein Jahr vor dem gesetzten Ziel“
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht Deutschland „auf Kurs“, was den Ausbau erneuerbarer Energien angeht. Jedoch müsse der Ausbau der Stromnetze beschleunigt werden. Dies solle aber nicht auf Kosten der Verbraucher geschehen.
Quelle: WELT/Lena Mosel
Nach einiger Verzögerung liegt nun der zweite große Fortschrittsbericht zur Energiewende vor.
Doch das Papier aus dem Hause von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) liefert nicht das, was es soll.
Eine Expertenkommission äußert sich enttäuscht über den Fortschrittsbericht der Regierung.
Ursprünglich wollte die Bundesregierung bei der Energiewende nichts dem Zufall überlassen. Seit 2011 wird jedes Jahr in einem „Monitoringbericht“ der Stand des ökologischen Umbaus der Energieversorgung festgestellt. Zudem sollten alle drei Jahre in einem umfassenderen „Fortschrittsbericht“ zukunftsgerichtete Maßnahmen vorgeschlagen werden, „um Hemmnisse zu beseitigen und die Ziele zu erreichen“.
Nach einiger Verzögerung liegt nun der zweite große Fortschrittsbericht zur Energiewende vor. Doch das Papier aus dem Hause von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) liefert nicht das, was es soll. Eine von der Bundesregierung selbst eingesetzte unabhängige Expertenkommission äußert sich in ihrer rund 200 Seiten starken Stellungnahme enttäuscht über den Fortschrittsbericht der Regierung: Perspektiven über die Zeit bis 2030 würden dort nicht entwickelt.
„Der zweite Fortschrittsbericht wäre eine gute Gelegenheit gewesen, den Koalitionsvertrag aus dem Frühjahr 2018 und den Klimaschutzplan der Bundesregierung mit Blick auf die Energiewende zu konkretisieren“, heißt es im Kommentar der Expertengruppe um den Münsteraner Wissenschaftler Andreas Löschel.
Doch die Chance wurde vertan: Statt die mögliche Lösung zukünftiger Probleme zu analysieren, erschöpfte sich der Fortschrittsbericht in einer reinen Sachstandsbeschreibung und unterschied sich damit nicht von den üblichen Jahresberichten, kritisierten die Gutachter: „Der vorliegende Fortschrittsbericht gleicht aus Sicht der Expertenkommission eher einem Monitoringbericht.“
Konkrete relevante Maßnahmen? „Nicht in Aussicht“
Zwar hatten die Beamten Unterkapitel mit Titeln wie „Ausblick“ und „Schlussfolgerungen“ angefügt. Doch was dort drinstehe, sei „angesichts der zu erwartenden Zielverfehlungen in wesentlichen Bereichen der Energiewende in den Vorschlägen nicht überzeugend“. „Konkrete relevante Maßnahmen“ würden dort zudem „nicht in Aussicht gestellt“.
Die unabhängige Expertenkommission stellt ihrerseits fest, dass die Fortschritte der Energiewende den Zielen in fast allen Bereichen stark hinterherhinken, sei es bei der Senkung der CO2-Emissionen, bei der Steigerung der Energieproduktivität oder der Senkung des Primärenergieverbrauchs.
Der Expertenkommission gehören neben dem Vorsitzenden Löschel noch Georg Erdmann von der TU Berlin, Frithjof Staiß vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) und Hans-Joachim Ziesing von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen an. Der Kommentar der Gruppe zum Fortschrittsbericht konzentriert sich auf den Vorwurf, dass sich die Bundesregierung im Mikromanagement einer unübersehbaren Zahl von Förderprogrammen verliere, ohne dabei die nötigen Fortschritte zu erzielen. Beispielhaft nennen die Experten den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE).
Das zentrale Strategiepapier der Bundesregierung zur Steigerung der Energieeffizienz enthält eine Liste von 18 Förderprogrammen, die in den Jahren 2016 und 2017 rund 15 Millionen Tonnen CO2 eingespart hätten. Allerdings steht allein das Gebäudesanierungsprogramm für 64 Prozent dieses Sparerfolgs. Elf der Förder- und Beratungsprogramme der Bundesregierung erwiesen sich beim CO2-Sparen praktisch als Totalausfall.
Experten raten zu umfassender Energiepreisreform
Anstatt sich weiter in einem Dschungel kleinteiliger Förderprogramme zu verlieren, rät die Löschel-Kommission der Bundesregierung zu einer umfangreichen Energiepreisreform. Die EEG-Umlage und die KWK-Umlage zur Subventionierung von Kraft-Wärme-Kopplung sollten abgeschafft werden und stattdessen ein CO2-bezogener Zuschlag auf fossile Energieträger eingeführt werden. Nach den Berechnungen der Expertenkommission würde ein CO2-Preis von 30 Euro pro Tonne einen Durchschnittshaushalt um 60 Euro pro Jahr entlasten, weil im Gegenzug zahlreiche Energiewendeumlagen wegfallen.
Um den gesellschaftlich gewünschten starken Fortschritt im Klimaschutz zu erzielen, empfiehlt die Expertenkommission einen Preis von 50 Euro je Tonne CO2. Bei gleichzeitiger Entlastung vom Strompreis würde das bei einem Durchschnittshaushalt zu einer Mehrbelastung von 90 Euro pro Jahr oder 0,2 Prozent des Nettoeinkommens führen. Dabei müsse sich die Politik allerdings um die Belange der besonders Betroffenen kümmern, also etwa der ländlichen Haushalte („unsanierte Pendler“) oder der exportorientierten Industrie.
.... '
www.welt.de/wirtschaft/article194844707/...luecken-Bericht-der-Bundesregierung.html
Sind wir da wieder bei der 20/80 Regel die oft zutrifft? Mit 20% der Kosten/des Aufwandes hätte man 80% der Wirkung erreichen können. 20% der Gelder und dann sinnvolle Obergrenzen und Gesetze die auch eingehalten werden müssen und danach den Markt machen lassen.
Es scheint andere Länder können das besser und haben nun massive Wettbewerbsvorteile gegenüber Deutschland wo man sich, die lt Bericht oft fehlgeleiteten Umverteilungskosten, dann nicht mehr leisten kann.
Hier ist auch noch was:
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' ....
Fazit: Markt statt Plan
Der Bundesrechnungshof formulierte jüngst in einer Kritik, der Politik sei die Koordination der Energiewende weitgehend entglitten, es gebe „deutliche Zielverfehlungen“, aber noch nicht einmal eine Kostenübersicht.
Man hätte es wissen können. Schon 2013 hatte der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) vor einer Überforderung der Planungsbürokratie gewarnt. In der wissenschaftlichen Literatur werde „eine hierarchische Steuerung und Planung eines solcherart außerordentlich komplexen Gesamtsystems weder für möglich noch für wünschenswert gehalten“, erklärte der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung in einem Sondergutachten: „Das politische System wäre von der Komplexität der Fragen informatorisch überfordert, hätte nicht die Kapazität, alle Detailkonflikte zentral zu lösen und würde folglich vereinfachende Fehlsteuerungen produzieren.“
Die Warnung wurde in den Wind geschlagen, der Gestaltungswille bleibt hoch. Mit der jüngsten Einsetzung eines „Klimakabinetts“ innerhalb der Bundesregierung könnte der Umfang der energie- und klimapolitischen Regulierung noch zunehmen. Noch für dieses Jahr ist geplant, ein Klimaschutzgesetz zu verabschieden, das innerhalb der Bundesregierung für klare Verantwortlichkeiten und „garantierte“ Erfolge sorgen soll.
Immer mehr Spitzenpolitiker fordern eine CO2-Steuer
Immer mehr Politiker fordern die Einführung einer CO2-Steuer für den Klimaschutz. Kritiker befürchten eine drastische Preiserhöhung bei Sprit und Heizöl, die nur zulasten der Verbraucher gehen würde.
Quelle: WELT/ Eybe Ahlers
Außerdem spricht sich der Sachverständigenrat für Umweltfragen trotz seiner Warnungen vor der Überforderung der Politik dafür aus, alle Entscheidungsstränge künftig in den Händen eines „Staatsministers Energiewende“ im Bundeskanzleramt zusammenlaufen zu lassen.
Die Konsequenz aus den bisherigen Erfahrungen müsste eigentlich die Einsicht sein, dass die komplexen langfristigen Prozesse der Energiewende kurzfristig nicht planbar sind. Industrielle Investitionszyklen von zwanzig bis vierzig Jahren folgen einem anderen Rhythmus als Wahlperioden – und erst recht ein „Generationenprojekt“ wie die Energiewende.
Womöglich ist nicht nur deswegen eine stärkere Zurückhaltung der Politik zugunsten der freien Marktentwicklung der bessere Weg – so wie dies mit dem Europäischen Emissionshandel bereits in Industrie und Stromerzeugung erfolgreich geschieht. Eine Ausweitung des Prinzips auf Kraft- und Brennstoffe im Verkehr und im Gebäudebereich wäre relativ leicht möglich, und es bedeutete: Klimaschutz würde an der kostengünstigsten Stelle umgesetzt.'
www.welt.de/wirtschaft/plus192633321/Kli...iewende-gut-meint-schlecht-gelungen.html
140-160km pro Akkuladung, und wie erreichen wir das?
Gemäß dem Motto: "Es ist mir egal ob die Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache sie fängt Mäuse." DENG
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