CO2 Abgabe... kommt sie und wenn ja, auf was?

Moin.

Vorhang auf zum neuesten Stück aus Berlin, frei nach dem Motto:

"Guten Abend, liebe Gäste, wir erfreuen euch aufs Beste. Mit Klamotten, Komödianten, die schon unsre Väter kannten“.

Dobrindt hat wohl das mit dem Lenkungsefekt nicht ganz verstanden, "eine weitere Erhöhung der Kraftstoffpreise lehne ich ab, der Staat ist mit Mineralölsteuer, Ökoabgabe und Mehrwertsteuer bereits der größte Preistreiber an der Zapfsäule!"

Nicht Erhöhung, Angleichung.

Diesel an Benzin. Bringt 10 Mrd. jährlich.

Die 10 Milliarden fließen dann in den Glasfaserausbau, die Schulsanierung und Brückenwiederherstellung rund um Wolfsburg, oder?

Hi.

Ne, in die Wasserstoffforschung... für "Pilotprojekte"
Oder wahlweise auch in die "Alternativlose Brückentechnologie" Erdgas... aka "Rettet den Status Quo"

Ich mag die Windräder auch - einfach, weil ich sie "schön" finde und für einen guten Weg, saubere Energie zu erzeugen. Was ich mich frage: Warum drehen bei mir "ums Eck" meist nur die zwei "alten", kleinen Windräder, während das "große" stillsteht? Auch zu Zeiten, in denen eigentlich viel Energie benötigt würde?

Solange es immer noch Leute gibt, die die Dinger ablehnen, weil sie "hässlich" sind, oder "weil wir das nicht wollen", ohne einen vernünftigen Grund benennen zu können, solange in Bayern eine "10H-Regelung" gilt, die einen weiteren Ausbau faktisch unmöglich macht, solange die förderbare Solarkapazität gedeckelt ist (vgl. "Die Anstalt" vor wenigen Monaten), kann das nichts werden mit unserer Energiewende. Ich behaupte, das ist politisch gewollt, dass das nicht klappt - ansonsten hätte man längst entsprechende Maßnahmen ergreifen können. Ob das nun die sinnvolle "Umverteilung" ist (höhere Steuer auf konventionellen Sprit finanziert Förderung erneuerbarer Energien, bis diese sich selbst finanzieren können und dies wirtschaftlich sinnvoller ist - und wenn die Steuern auf Diesel. Benzin, Kerosin (!) usw. nur genügend hoch sind, wird ein Umdenken allein aus finanziellen Erwägungen stattfinden) oder andere Steuerungsmaßnahmen - ich bin (zum Glück) nicht der, der es entscheiden muss. Aber "weiter so" kann doch kein sinnvoller, vernünftiger Weg sein. Da möchte ich unseren AutoAndi (aus dem Zusammenhang gerissen) sinngemäß zitieren: "Das ist wider jeden Menschenverstand!". Nur leider meint er genau das Gegenteil...

Hi.

Wahrscheinlich hat die etablierte Klientel schlicht Angst vor Zuständen wie in Frankreich... da ist der böse Geist des "Aufstands" bereits aus der Flasche. Wenn die Eskalationskurve weiter so ansteigt wird das noch richtig unschön. Nicht das ich in D sowas auch erwarten würde, obwohl... wenns ums heilige "Freie (billige) Fahrt für freie Bürger" geht...

Dazu noch die immensen Beharrungskräfte der Wirtschaft, und die am Horizont auftauchende Erkentniss das "unser" Modell der (A)sozialen Marktwirtschaftein paar "kleine" Nebenwirkungen hat.

Ne, die Verantwortlichen haben keine Angst vor Gelbwesten, aber die kommen denen natürlich gerade recht.

Passender Kommentar im Spiegel:
www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klima...rofiteure-der-katastrophe-a-1264618.html

man muss es klüger anstellen als Frankreich, das versuchte, mit Einnahmen aus seiner CO2-Steuer Haushaltslöcher zu stopfen, statt sie in alternative Mobilität, erneuerbare Energien und sozialen Ausgleich zu investieren. Natürlich kann dieses Modell nicht funktionieren, wenn am Ende die Ärmsten die größte Last tragen. Die Behauptung "CO2-Steuer erzeugt Gelbwesten" ist schlicht Unsinn. Es geht auch anders.

Das Soziale ist aber auch gar nicht das zentrale Argument der Gegner einer CO2-Steuer. Gerade Vertreter der Parteien, die sonst die Macht und Weisheit der Märkte feiern, sind gegen diese saubere marktwirtschaftliche Lösung.