Twizy "brannte" in Dossenheim

"brannte" in Anführungszeichen, da es kein wirklicher Brand war. Mein Kommentar unter dem Artikel fiel entsprechend aus.

Dossenheim ist bei mir quasi um's Eck.

www.rnz.de/nachrichten/region_artikel,-d...h-brand-in-quarantaene-_arid,584646.html

Dossenheim
E-Auto musste nach Brand in Quarantäne
Rauchender Renault stellte Feuerwehr vor Herausforderung - Sicherung nur schwer zu finden - Gestank "wie beim Feuerwerk"

Mein Kommentar:

Ein Bißchen irreführend.
Gebrannt hat er ja wohl nun doch nicht?
Da ist man offensichtlich schnell bei der übereifrigen Verwendung des Begriffes.

Ein Rettungsdatenblatt (aka "Rettungskarte") ist auch für den Twizy vom Hersteller Renault verfügbar.
LmGtfy:
cdn.group.renault.com/ren/de/rettungskar...enault_rettungsdatenblatt_twizy_2014.pdf

Wenn es der Leitstelle nicht vorliegt, ist dies deren Versäumnis.
Das Fahrzeughandbuch gibt außerdem noch weitere Hinweise zu den Besonderheiten.

Fachwissen dazu finden Sie in bekannten Foren, wie dem bekanntesten: twizy-forum.de

Für Hr. Kamer wünschen wir, dass Reno hier schnell für eine Aufklärung und Ersatz/Reparatur sorgt.
Wir würden uns im Forum freuen, wenn er uns über Details auf dem Laufenden halten könnte.

Hintergründe würden mich interessieren, insb. ob der 12V Akku beteiligt ist. Denn der HV Akku ist ja freigeschaltet im "Ruhezustand"

Den hatte ich im ersten Moment auch in Verdacht, würde den "Geruch" begründen.
Aber bei einem so jungen Twizy....

Wie ein Feuerwerk = Schwarzpulver = Schwefel = Schwefelsäure = verm. 12V Batterie???

Lithium riecht nach allem nur ned nach Schwefel.

Ist der Kommentar öffentlich sichtbar? Ich kann da nichts sehen ^^
Tippen würde ich auf eine angeschlagene 12V Batterie die beim Ladevorgang einen weg bekommen hat und dann vom Lader später nochmal nachgeladen wurde und dann hoch gegangen ist

Das mit den Schaufeln unter den Hinterrädern muss man sich merken. Gar nicht so dumm.

Ich hoffe für die, dass die den freischalten

Ja, wie gesagt, wäre der erste Verdaxht auf die 12V Batterie.

Aber war schon 4h vom Netz, also dürfte die keine Nachladung benötigen.

Möglich in dem Gedanken: Ladegerät hat weiter gepumpt oder ser 12v hat nen Fertigungsfehler / defekte Zelle.
Weiß jetzt auch keiner, ob der vlt. in der kurze Zeit mal tiefentlade wurde, dann werden die auch äh berechenbar...

Wir werden es hoffentlich mitbekommen


Ob ich der Feuerwehr mal den Tipp mit der Parkbremse zu lösen stecke?

btw. habe dem Hauck Abschleppdienst auch noch eine Mail geschrieben und auf das Rettungsdatenblatt und zum lösen der Parkbremse einen Hinweis geschrieben.

Das ist eigentlich Aufgabe des Herstellers ...

Aber wenn manche Werkstätten das noch nicht einmal wissen, wie man die Parkbremse entriegelt ... wayne wundert's.

TwizyChrisy schrieb: Wie ein Feuerwerk = Schwarzpulver = Schwefel = Schwefelsäure = verm. 12V Batterie???

Lithium riecht nach allem nur ned nach Schwefel.

Kommt noch. Es sind auch LiS Akkus in der Entwicklung

de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Schwefel-Akkumulator

BinKino schrieb: Ich hoffe für die, dass die den freischalten

Ja, wie gesagt, wäre der erste Verdaxht auf die 12V Batterie.

Aber war schon 4h vom Netz, also dürfte die keine Nachladung benötigen.

Möglich in dem Gedanken: Ladegerät hat weiter gepumpt oder ser 12v hat nen Fertigungsfehler / defekte Zelle.
Weiß jetzt auch keiner, ob der vlt. in der kurze Zeit mal tiefentlade wurde, dann werden die auch äh berechenbar...

Schon wieder der billig - "Bleianker", wie beim Ladersterben....
oder andersherum der "vielleichtdefekte" Lader ladet den Bleianker bis zum Pl...kawum

Das ist bisher reine Spekulation, der 12V Akku könnte auch irgendwelche Leitungen grillen, welche dann stinken. Aber ein Defekt im HV Akku hätte die Feuerwehr denke ich anders behandelt.

Wartet mal ab, wir werden es voraussichtlich erfahren

StromBer schrieb: Das mit den Schaufeln unter den Hinterrädern muss man sich merken. Gar nicht so dumm.

So alt wie Meister Yoda! 4 Schippen, 4 Feuerwehrleute und weg ist das Auto!

Ja ich hatte schon am 25.11. Antwort von Hr. Hauck bekommen, aber irgendwie läuft im Moment alles an allen Plänen vorbei.

Im Anhang noch der "Pannenhelfer", den er mir übersandte.


Seine Antwort erging auch an die Feuerwehr Heidelberg.

Seine Mail Antwort und meine Gedanken dazu dazwischen:

sowohl von uns, wie auch von der Feuerwehr konnte kein Rettungsdatenblatt, oder die Rettungsdatenkarte weder in der Feuerwehrinternen Datensammlung, noch im Internet gefunden werden.
Von mir wurde jedoch die Datei Pannenhelfer.pdf auf der Seite des Herstellers gefunden, welcher ungefähr der Rettungsdatenkarte anderer Hersteller entspricht. Solche Datenkarten sollten einfacher zugänglich sein, jedoch wurde diese offensichtlich nicht mit den entsprechenden "Suchworten" auf der Herstellerwebseite ausgestattet.

Das ist natürlich sehr ernüchternd, wenn der Hersteller Renault hier so nachlässig mit der Unterstützung der Einsatzkräfte agiert und es selbst über die Suchfunktion nicht auffindbar ist.
Wenn man hiernach in brenzligen Momenten erst einmal umständlich auf der Herstellerseite suchen muss und nichts finden kann, ist das aus meiner Sicht fahrlässig zu verurteilen.

Auch zuvor war mir bereits bekannt, dass der Renault Twizy nur über eine Antriebsbatteriespannung von 58 Volt Gleichstromspannung verfügt, welches bei Schweißfeuchter Haut keine Gefahr darstellt (erst ab 60 Volt Gleichstromspannung), diese Spannung wird jedoch vom Inverter (meiner Meinung nach ist die Namensgebung "Inverter" jedoch falsch, genauso wie mein Ausbildender KFZ-Hochvoltingenieur, bin ich der Meinung, dass der Inverter eigentlich Konverter heißen sollte, denn die Hauptaufgabe, ist das konvertieren von Gleichstrom in Wechselstrom, und nicht das Invertieren von Ladestrom in den Akku) jedoch zum Antrieb in eine mir unbekannte Spannung Wechselstrom umgewandelt (Wechselspannung gilt auf Schweißfeuchter Haut bereits ab 25 Volt als potenziell Lebensgefährlich).

Ja, da bin ich bei ihm. "Inverter" wurde einfach aus dem Englischen übernommen...

Das blockieren der Antriebsräder eines zuvor gebrannten oder auch nur mit Schmorbrand belasteten Elektofahrzeugs ist jedoch ausdrücklich erwünscht, da jeder Elektromotor auch in umgekehrter Richtung als Generator fungiert und zusätzliche Stromerzeugung beim Verladen eines Elektrofahrzeugs mit Schmor- oder Brandschäden, absolut unerwünscht ist.

Daran hatte ich jetzt dabei nicht mal gedacht, wo er nicht ganz unrecht hat.
Der Zustand von Sevcon & Co. ist in dem Moment auch unbekannt und es könnte tatsächlich unter dem dümmsten Umständen passieren, dass der auch die kleine Erzeugung weiterreicht oder bereits vorher es zu noch mehr Problemen kommen kann.

Im betreffenden Fall wurde Hochvoltschutzausrüstung verwendet (Handschuhe und Helm mit Gesichtsspritzschutz), Gefahr auf nasser Haut bereits ab 30 Volt Gleichstromspannung, das Fahrzeug wurde zuvor von der Feuerwehr zur Kühlung des Schmorbrands geduscht, also muss die Schutzausrüstung von "schweißfeuchte Haut / 60 Volt", auf "nasse Haut 30 Volt" erhöht werden, unabhängig der eh unbekannten Wechselspannung, welche auch anliegen könnte (der Renault Twizy ist nicht "Eigensicher" ausgeführt, wie es in der freiwilligen Selbstverpflichtung der PKW-Hersteller ausgeführt wird, es gibt keine Abschaltvorrichtung der die Antriebsbatterie über Steuergeräte oder sonstwie abschaltet, wie beim "Eigensicheren Fahrzeug" abklemmen der Niedervoltbatterie / 12 Volt, bei "Zündung" aus, oder einen Hochvolttrennstecker oder eine Rettungstrennstelle im Kabel, er gilt rechtlich als Quad).

Einen echten Trenner haben wir am Twizy wirklich nicht. Wer will in dem Fall schon unter den Twizy kriechen und den Verbindungsstecker suchen, der so schon nur schwer zu öffnen ist, ... zumal noch das Schutzblech darunter montiert ist.

Besonders hervorzuheben ist noch, dass der Antriebsakku natürlich nicht mit 58 Volt geladen wird, sondern mit einer mir unbekannten höheren Spannung (ich vermute mal, mit mindestens 65 Volt), sobald das Fahrzeug also an der Steckdose geladen, und dabei von einem Schmorbrand betroffen ist, gehe ich davon aus, dass potenziell Lebensgefahr besteht (auch direkt nach dem Abhängen vom Kabel, da auch analog dazu, andere Akku's direkt nach dem Laden, eine höhere Spannung aufweisen, wie ihre Nennleistung).

Korrekt, die erhöhte Ladespannung beim laden und danach. Der Twizy war laut Zeitungsartikel schon 4 Stunden abgesteckt, aber der Akku war "voll" .
Nennspannung / typische Spannung / ...

Die Entscheidung, dass ein Transport und ein Quarantänestellplatz ausreichend sind, wurde Aufgrund der Tatsache gefällt, dass die geeigneten Maßnahmen durch den Elektriker der Feuerwehr ergriffen wurden (der Stecker zwischen "Lader" und "Leistungselektronik" wurde getrennt, danach schmorte nichts mehr).
Also musste nicht von einem Akkubrand und der damit erforderlichen Kühlung des Akkus ausgegangen werden (dann Containertransport, im mit Wasser bis über Batteriehöhe gefluteten Container).

Das ist wohl das, was die meisten dabei interessieren wird.
Wir haben also einen Defekt im Fahrzeug und nicht in der Antriebsbatterie. (über was ja gerne her gezogen wird - und das passiert beim Fahrzeugen herkömmlichem Antrieb auch nicht zu selten)

Bekannt gemacht wurde von Renault gar nichts, auch bei anderen Herstellern müssen wir selbst aktiv nach Info's suchen, so konnte von mir vor kurzem, auch die Rettungsdatenkarte eines anderen Herstellers nicht im Internet gefunden werden, allerdings war dieses Fahrzeug erst seit zwei Monaten überhaupt auf dem deutschen Markt, alle anderen Rettungsdatenkarten von Elektrofahrzeugen dieses Hersteller waren online zu finden.

Das ist schade und traurig, und kein Einzelfall bei Renault.
Solche Daten sollten sogar mit Auslieferung des ersten Fahrzeugs den Rettungskräften vorliegen, wenn nicht sogar schon davor!

Von uns wurde nach Herstellervorgaben, dem aktuellen Ausbildungsstand für "KFZ-Hochvolttechnik" und entsprechrechend dem Stand der Technik abgeschleppt.
Antriebsräder blockiert (also Handbremse angezogen) und mit blockierten Rädern verladen, zusätzlich zu den Maßnahmen der Feuerwehr die 12 Volt Batterie abgeklemmt.

Ich hoffe, Ihnen die richtige Arbeitsweise, aus Sicht eines veranwortungsvollen Hochvolttechnikers / Stufe 2S für Kraftfahrzeuge erläutert zu haben.

Vorbildlich ausführlich, ich muss mich noch per EMail bei ihm bedanken!

P.S. Die fachkundige Werkstatt, wird "Renault" sein, da das betreffende Fahrzeug noch über Werksgarantie verfügt und sich auch ohne Garantie vermutlich niemand finden wird, der das Fahrzeug ohne schriftliche Werksreparaturanleitungen instandsetzen würde.

Ja, außer uns Hobbyschraubern traut sich da ja auch keiner dran Und selbst bei unserem kleinen Antriebsakku sollte man die Finger weg lassen (bspw. das Eigenbauakku-Projekt kann schon heiß ausgehen, wenn man davon nicht mal die Grundlagen besitzt. Das ist eben nicht ein paar "Mono Zellen" in den Ghettoblaster einlegen)
EVs sind halt noch auch noch kein Alltagsgeschäft für die Werkstätten und so lange jeder seine eigene Suppe kocht, bleibt es nur bei wenigen Gemeinsamkeiten, um die man nicht drum herum kommt.

Ihre E-Mail sende ich an die Berufsfeuerwehr Heidelberg im Anhang weiter, so dass die Datei "Rettungsdatenblatt" dort gespeichert, gelesen oder sonstwie den Einsatzkräften mitgeteilt werden kann, hierfür herzlichsten Dank.
Die umfangreichere Datei "Pannenhelfer.pdf" habe ich ebenfalls beigefügt, hier ist auch die Rettung aus Wasser, etc. genauer beschrieben.

Ein Abschleppen und der Umgang eines brennenden Elektrofahrzeugs stellt sich Einsatzkräfte von Feuerwehr und Abschleppdienst noch als "Neu" dar, auch zukünftig wird sich Aufgrund der Gefahr durch elektrische Spannungen, jeder erst einmal in eigenen Dateien oder im Internet informieren müssen. Auch wir haben in Form von Ausbildung, Quarantänestellplatz, Werkzeug und Schutzausrüstung, erste Maßnahmen getroffen, um für unsere Kunden auch beim Wechsel auf ein Elektrofahrzeug weiterhin da sein zu können, weiteres ist in Planung (Container).

Als zusätzliche Info für die Feuerwehr: Der Renault Twizy darf laut Herstellerangaben nicht mit am Unterboden durchlaufenden Bergegurten gehoben werden.

Das bekommt man im Alltag so auch nicht mit, muss man eigentlich auch nicht, aber man sollte es auch nicht ignorieren!
Ja ich will jetzt nicht noch weiter ausschweifen.

Eine kompetente und fachlich zufriedenstellende Antwort Mail von Hr Hauck :thumb:

Wow, R E S P E C T auch von mir!
Ich denke, du liegst nicht falsch, wenn du dem Hr. Hauck auch ausdrücklich den Dank des Twizyforums für seine ausführliche Antwort mitteilst!
Der hat sich wirklich sehr viel Arbeit mit seiner Mail gemacht!

Edit: der Pannenhelfer ist von März 2012. ich habe mir jetzt noch nicht die Mühe gemacht zu prüfen, ob es mittlerweile eine aktualisierte Version gibt.