Nach Verkauf: Tesla deaktiviert Autopilot in Gebrauchtwagen aus der Ferne

www.heise.de/newsticker/meldung/Nach-Ver...ebrauchtwagen-aus-der-Ferne-4656050.html


ich wollte noch schimpfen, aber ein User schreibt auf heise.de
www.heise.de/forum/heise-online/News-Kom...die-Deaktivierung/posting-36090137/show/
Sarkasmaus schrieb am 09.02.2020 17:09:

Hier der Grund warum das Feature in diesem Fall deaktiviert wurde. Es hatte anscheinend garnichts mit dem Verkauf zu tun.

“Tesla has recent identified instances of customers being incorrectly configured for Autopilot versions that they did not pay for. Since, there was an audit done to correct these instances. Your vehicle is one of the vehicles that was incorrectly configured for Autopilot. We looked back at your purchase history and unfortunately Full-Self Driving was not a feature that you had paid for. We apologize for the confusion. If you are still interested in having those additional features we can begin the process to purchase the upgrade.”

teslamotorsclub.com/tmc/threads/tesla-ya...-action-lawsuit-any-lawyers-here.183804/

(In anderen Fällen in denen Teslas verkauft wurden die das Feature regulär erworbem hatten wurde FSD natürlich nicht deaktiviert.)

Was man sicher diskutieren kann ist: Sollten sie etwas deaktivieren dürfen was sie fälschlicherweise ausgeliefert haben?

Aber die Art wie das in den Medien (auch bei heise) derzeit dargestellt wird ist (bewusst?) irreführend.
Im Artikel wird behauptet:

Tesla begründet das Vorgehen damit, dass der Käufer für die Zusatzfunktionen nicht bezahlt hat

Dadurch wird dem unaufmerksamen Leser suggeriert dass es sich bei 'Käufer' um den Käufer des Gebrauchtwagens handelt (Das ist entweder eine schwach recherchierte Nummer oder ein Manipulationsversuch auf Bildzeitungs-Niveau).

Der Käufer ist hier jedoch der ursprüngliche Neuwagenkäufer der dafür nicht bezahlt hat.

Das ist negative Werbung, die gut zu wirken scheint. Der schwarze Peter wurde dem Zwischenhändler untergeschoben, der dabei wieder etwas gelernt hat, was er gar nicht wissen wollte.

Naja das mit der Software ist eine ziemlich frustrierende Sache.

Ich habe letzens ein Rohde& Schwarz Oszi gekauft, dort kauft man zwischen 500 und 10000€ das gleiche Gerät mit unterschiedlich freigeschalteter Software. Das sind einfach ein paar Buchstaben als Lizenzschlüssel die mal eben paar 1000€ wert sind.
Sicher ist das gerechtfertigt aber physisch anfassbare Werte sind deutlich besser zu vermitteln.

Völlig egal wie und warum... es wird sich ein Rechtsanwalt auf Beteiligungsbasis finden, der das Thema durchprozessiert bis zum Vergleich.

Und für "M I C H" ein Grund Fahrzeuge die "heim telefonieren" können zu meiden wie die Pest, so lange es noch möglich ist.

Die Selbstherrlichkeit von Großkonzernen gegenüber "Einheiten" oder "Verbrauchern" sprich Konsumententrotteln ist für mich nur
schwer erträglich. Kunden zählen nur in Form von Mengen und Zahlen. Ein Kunde-Mensch ist in dem Spiel ausschließlich Störfaktor,
den bzw dessen "Eigentum" (wobei die ja der festen Überzeugung sind, daß man an der Betriebssoftware gar kein Eigentum sondern nur ein
für den Verwendungszweck klar definiertes Nutzungsrecht erwirbt) man per Fernsteuerung beliebig manipulieren kann, weil es ja gar nicht
zum Eigentum des Kunden gehört. Dem gehört nur das was er physisch anlangen kann. Der Rest bleibt Eigentum der Hersteller....

Ja, die Zeiten ändern sich.... und ich befürchte die Kunden werden sich das gefallen lassen genauso wie wenn Apple ihre Handys langsamer macht damit sie sich schneller neue kaufen.....

Moin.

... das wird noch besser... das Konstrukt das bei der Software oder Inhalten etabliert wurde wird auch bei Hardware funktionieren. Schonmal "Repo Men" gesehen?

Pfälzer68 schrieb: Moin.

... das wird noch besser... das Konstrukt das bei der Software oder Inhalten etabliert wurde wird auch bei Hardware funktionieren. Schonmal "Repo Men" gesehen?

jab und was fährt der Repo Män?



Fau Weh....

Pfälzer68 schrieb: Moin.

... das wird noch besser... das Konstrukt das bei der Software oder Inhalten etabliert wurde wird auch bei Hardware funktionieren. Schonmal "Repo Men" gesehen?

Also so weit ich diese amerikanische Berufsbezeichnung richtig interpretiere sind das Menschen, die Dinge zurückholen die von Menschen benutzt werden, die die dafür vereinbarte Miete/Rate/Gebühr nicht bezahlen?

Das ist eine etwas andere Nummer. Ob die ein "bezahltes" Auto anlangen... gerade bei Eigentum sind die Amis ned so spaßig....

korrekt!

Wie heißt das auf französisch?

... Reno ... Akkumiete ... Akku ...

Wer nicht zahlt, der nicht fährt.
Was ist daran unmoralisch?

Ich lasse noch mit mir diskutieren, ob es in Ordnung ist Menschen den
Strom abzudrehen, die ihn nicht mehr bezahlen können.

NULL Verständnis hab ich für Menschen die ihr Leasingauto nicht bezahlen.
Egal ob koennen oder wollen.

Sorry da bin ich erzkonservativ.

Da sind wir alle einer Meinung, aber im vorliegenden Fall mit Tesla, ein Unding und Gau.

Hi.

Nö, seh ich so wie den Grundsatz das an gestohlenem kein Besitz erlangt werden kann. Natürlich ist der letzte Käufer der Gekniffene, aber das bin ich bei einem per Ihbäh gekauften Autoradio das aus nem Einbruch stammt auch.
Die grundsätzliche Debatte über die Legalität von "Nutzungsrecht für eigentlich auch hardwarebasierten Eigenschaften" vers. Software mag ja durchaus notwendig sein, aber hier ist doch ganz klar das für die von Tesla bereitgestellte Leistung eben nicht gezahlt wurde. Ob da dann ein Gewohnheitsanspruch entsteht weis ich nicht, aber erstmal gilt da der ursprüngliche Kaufvertrag, und da steht das Feature imho nicht drin.

Die Ansprüche des Endkunden können sich also nur gegen den Wiederverkäufer richten. Inwieweit der sichhätte kundig machen müssen ist wiederum abhängig vom jew. geltenden Recht dort.

Ich hatte z.b. beim Kauf der Zoe mit der FIN bei Renault angefragt wie sich die Garantieleistungen bei dem Reimport zusammensetzen. Die haben mir schriftlich die jew. Zeiträume bestätigt. Wenn man das nicht will oder kann (Datenschutz, unwillige Hotline...) muss man halt auf Dokumentation seitens des Händlers bestehen. Wenn das nicht funzt, Finger weg.


Diese Entwicklung ist unschön, aber wie bei den Streamingportalen oder Ebooks, Musik, Hörbüchern u.s.w. alles bereits vor der Vertragsunterzeichnung offengelegt. Niemand muss da die Katze im Sack kaufen. Wenn ich mir die Mühe mache und beim Autokauf die paar Seiten Kleingedrucktes zu lesen steht da das z.b. die Daten weiterverarbeitet werden oder bestimmte Änderungen jederzeit durchgeführt werden dürfen. Wen mir das nicht passt kauf ich die Karre nicht. Das mag ja die Auswahl irgendwann stark beschränken, ist aber der einzige Weg.

ist vllt spitzfindig aber wenn du was klaust oder geklautes kaufst hast du automatisch Besitz daran. Was man nicht erwerben kann ist das Eigentum daran

stromkreisparadies schrieb: ist vllt spitzfindig aber wenn du was klaust oder geklautes kaufst hast du automatisch Besitz daran. Was man nicht erwerben kann ist das Eigentum daran

Sogar das geht..... und bei der im OP genannten Nummer sähe deine Chance nach deutschem Recht gar nicht sooooo schlecht aus.

Gutgläubiger Erwerb ist in D eine Variante an Eigentum zu kommen auch wenn es irgendwann mal vorher "geklaut" war.
Dazu kommt, daß es ja gar nicht gestohlen war! So weit ich mich erinnere "versehentlich" ausgeliefert bzw halt nicht bezahlt.
Beides ist nicht gestohlen. Das erste ist eine ganz blöde Geschichte.. unrechtmäßige Bereicherung oder so ähnlich, das zweite wäre?? was ist eigentlich nicht zahlen? Unterschlagung?

In den USA könnte das aber etwas anders aussehen. Soweit ich mich erinnere, kann man gebrauchte Software in den USA nicht weiterverkaufen. Wenn ich dort z.B. einen Rechner mit Software kaufe, kann ich nur die Hardware als gebraucht verkaufen. Sollten diese Optionen für das Auto als Software angesehen werden, kann ich zwar das Auto (mit Firmware) wieder verkaufen, aber nicht die zusätzliche erworbene Software.

In Deutschland sieht dies etwas anders aus: dazu gibt es eine Grundsatzentscheidung vom Europäischen Gerichtshof.
Aktenzeichen: C 128/11

Dann stellt sich die Frage, ob man den bereits gekauften (und bezahlten) Autopilot bei einem neuen Fahrzeug weiterverwenden darf.