NIMH Akku defekt-- Umbau, womit??

Hallo Vectrix-Freunde,
am Wochenende habe ich meinen NiMH VX1 mal wieder gängig gefahren. Nach drei mal leer fahren und wieder laden, sah alles ganz gut aus. Zum Abschluss der Trainingsphase wollte noch eine externe Ausgleichsladung machen, mit ca. 500 mA. Zuerst verlief alles nach Plan, die Spannung stieg langsam leicht an und die Temperaturen waren im grünen Bereich (21°C). Von Sonntag auf Montag lief die Sache aus dem Ruder, Spannung geringer, Strom auf 2 A und natürlich als Folge sehr hohe Akkutemperatur. Es sind wohl wieder ein paar Zellen verstorben. Da ich mit der Reichweite nie wirklich zufrieden war, überlege ich jetzt den Umbau auf LI zu machen. Von Vectrixparts werden ja unter Anderem Packs auf Nissan Leaf Zellen basierend angeboten. Was ist davon zu halten? So eine Umrüstung auf der Basis scheint mir zuverlässiger als ein selbst gemachter Umbau mit Einzelzellen, den ich mir grundsätzlich auch zutrauen würde. Die billigste Lösung wäre aber wieder, defekte Zellen suchen und mühsam gegen neue NiMH austauschen. Ich möchte den Roller für Fahrten zur Arbeit nutzen (52 km). In der Vergangenheit hatte ich mich immer mit 40 - 50 km/h hingequält. Sonst müsste ich in der wärmeren Jahreszeit den Opel Ampera nehmen, der aber dopppelt so viel Strom braucht.
Ich würde mich sehr über Anregungen freuen.

Vielen Dank und viele Grüße

Hololoy

Ja, das mit dem hinschleichen bei 40 bis 60 km/h ist bekannt. Außer man hat nur maximal 40 km vor sich. Für dich würden 40 Ah Zellen reichen. Mehr würde nur mehr kosten und hätte auch keinen Vorteil. Nur 40er Zellen bedürfen etwas mehr an Arbeit beim Einbau da sie eine neue Halterung brauchen. Aber wie die Erfahrung zeigt sind die 60er Calb so wie ich sie verbaut habe mit der wenigsten Arbeit und im Falle eines Defektes sehr schnell getauscht. Bei denen von Vectrixparts sollte man wissen das er auf die Li Roller zurückgreift und daher nie die Fahrwerte eines 42Zellers erreicht. Bei 42 Zellen, egal ob 40 oder 60 Ah, kann der Lader auf Unendlich gesetzt werden und sonst wird an der Software nichts geändert.
Die Frage ist auch ob man selber was machen kann. Wenn ja dann immer was eigenes bauen was man selber kennt und reparieren kann. Die gebrauchten Leaf-Zellen haben noch 70% ihrer Kapazität und benötigen mit Sicherheit ein gut funktionierendes BMS. Aber Elektronik die mit Hitze, Kälte und Feuchtigkeit wie es im Vectrix vorkommt Problemlos funktioniert gibt es nicht. Ich habe jetzt die dritte Zelle tiefentladen weil ein Balancer einfach mal durchschaltete. Jedes mal wenn ich den überprüfte war er Fehlerfrei aber am Sonntag endlich nach dem es immer die selbe Zelle war die das Zeitliche segnete habe ich ihn mal extrem getestet. Und siehe da, mit einem mal hätte er eine angeschlossene Zelle weit unter 2,5 Volt entladen.
Bei einem komplett gekauften System, Akkus mit BMS, wird es schwierig solche Fehler zu finden und auch zu reparieren.
In meinem El mit seinen 16 100Ah LiFePo habe ich gar kein BMS oder Balancer verbaut und fahre nun schon 20tkm so herum. Auch habe ich nach zig tausen Kilometern festgestellt das LiFePo das Überladen gar nicht Übel nehmen wenn man sie mit nicht mehr wie 0,1C quält. Also genau genommen brauchen meine 60er Zellen gar keine Balancer. Aber zu letzten Sicherheit wenn doch mal eine Zelle schon voll ist und der Lader immer noch, wenn auch kurz, knapp 10A laden möchte wird der Strom für diese auf gut 7A reduziert. Einzig das Risiko das ein Balancer zu weit entlädt zerstört die Zellen.
Wenn du also günstig an einzelne Zellen kommst dann ist der Eigenbau um einiges Preiswerter wie ein Plug&Play Umbau.
Und noch mal, mit der erhöhten Spannung macht es doppelt Spaß.
Aber so als Geheimtip wenn du eh nach defekten Zellen suchen mußt dann Bau gleich 6 Zellen mehr ein. Einfach einen 8er Block in das Helmfach und davon 6 Zellen mit einem 16Quadrat durch die Entlüftung des Akkukastens verbinden und schon ist der Roller nicht mehr wieder zu erkennen. Den Lader ebenfalls auf Unendlich gestellt plötzlich geht es Streßfrei 70 km bei 50 bis 80 km/h. Dann sind die 52 km für die Akkus und dich ein Vergnügen ohne große Investition. Ich habe Marios Roller so erweitert und kann nun auch nach 50 gefahrenen Kilometern noch Problemlos einen LKW überholen.
Nur ist halt das Helmfach etwas keiner, aber wenn ich meinen Schnelllader im Eisbär dabei habe gibt es gar kein Helmfach mehr. Der Lader und die beiden Zuleitungen benötigen den ganzen Raum. Wenn der Lader nur 5 cm kürzer wäre hätte er im Akkukasten noch Platz.
Ich hoffe dir bei der Entscheidung etwas weiter geholfen zu haben.
Gruß Uwe

Hallo Uwe,
vielen Dank für Deine Tips. Ich werde jetzt erstmal untersuchen wie viele NIMH-Zellen gehimmelt wurden, um dann weiter zu sehen. Einen Umbau auf die CAlb Zellen würde ich mir schon zutrauen. Ein Vorteil der 60er Zellen wäre, dass ich auch mal hin und zurück fahren könnte, ohne zu laden. Zusätzlich wäre die Endladetiefe auch geringer. Könnte man sich die Zellen und das BMS denn bei ev-power bestellen?

Viele Grüße

Hololoy

Die Akkus kann man dort bestellen, BMS/Balancer ist schwierig. Ein kompaktes BMS für 42 Zellen habe ich noch nirgends gefunden. Balancer die 2,8 Ampere verarbeiten können gibt es dort auch nicht. Im Notfall gehen auch zwei 1,4er, aber dann wird es zu Eng für die obere Lage. Die günstigste Variante wäre eine Platte/Kiste zu bauen die 84 Balacncer faßt und dann die Zellen einzeln zu verdrahten. Wäre dann ein SelbsbauBMS nur halt ohne Unterspannungsüberwachung für unter 500€. Mit 42 60Ah Zellen kann man bei über 15 Grad, ohne nennenswerten Gegenwind und einem Fahrergewicht von 75 kg locker 160 km auf der Landstraße, gemütlich und entspannt bis 90 km/h, zurücklegen. Im reinen Stadtverkehr sind es bis zu 260 km und auf der Autobahn mit Dauervollstrom immerhin noch 90 km. Mit Sportscheibe, neuen Reifen, haben weniger Rollwiderstand die abgefahrene, und im Windschatten eines 89km/h fahrenden LKW´s sind es unglaubliche 180 km auf der Autobahn. Aber zwei Stunden immer hinter dem gleichen LKW ist nicht jedermanns Sache. Ich lade wenn ich den Roller nur für den Arbeitsweg nutze alle 14 Tage, klar bei nur 6 km ein Weg und zu 50% nur mit maximal 50 km/h und der anderen Hälfte mit selten über 65.
So, und nun bekommt der Grüne, ehemals Marios, endlich seine Sommereifen wieder. Irgendwie Klasse wenn man sich zu Zweit drei Roller teilen kann. Allerdings darf mein Junge den Eisbär nicht fahren, würde dann Übermütig.
Gruß Uwe

Hallo Vectrix-Freunde,
da jetzt das Forum weiter geführt wird, vielen Dank dafür; möchte ich ein Update zu meiner geplantgen Umrüstung einstellen. Eine Überprüfung sämtlicher Zellen hatte ergeben, dass keine Zelle komplett ausgefallen ist. Die Leistungsfähigkeit ist allgemein nicht mehr so gut. Da relativ kurze Strecken noch einigermaßen gut machbar sind, habe ich den Roller innerhalb der Familie weitergereicht. Da ich aber ein Zweirad zur Fahrt zur Arbeit unbedingt nutzen wollte, habe mich dann im Mai nach ausgiebiger Probefahrt zum Kauf einer ZERO SR entschieden. Ich habe bis heute 12500 km zurückgelegt und bin noch immer begeistert. Das Handling und die Fahrleistungen sind excellent., elektrisch ebend. Der Kaufpreis ist allerdings heftig, die laufenden Kosten sehr gering. Die Firma ZERO gibt es auch schon 10 Jahre, so dass die Garantien auf den Akku wohl auch gehalten werden können (60000 km bzw. 5 Jahre).

Viele Grüße

Hololoy