Raser-Strafmilderung verhindern

www.openpetition.de/petition/online/verk...erheit-erhoehen-stvo-novelle-beibehalten

Die Novelle der StVo hat einen ersten kleinen Beitrag auf dem Weg zu mehr Verkehrssicherheit geleistet. Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer aber auch mehr Sicherheit für Autofahrer durch schärfere Strafen sind zu erwarten. Leider scheint der Verkehrsminister nicht bereit die Auswirkungen dieser Novelle abzuwarten und möchte die Strafen bei Geschwindkeitsuberschreitungen von über 21 , bzw. 26 km/h Außerorts wieder abmildern. Das heißt beispielsweise bei über 54 km/h (inkl. Toleranz) in einer 30er Zone oder 130 km/h Außerorts. Dagegen wehrt sich diese Petition.

Unterschrieben!

Bin dabei !

Moin.

Hat jemand die Gegenpetition des Herrn Haberland gesehen? Wow... was ein Schmarrn!

Freie Fahrt!

Der ist sowas wie der Archetyp des bayrischen "Gestern-war-alles-besser" CSUlers.

Die SZ hatte da mal nen kurzen Artikel über den Herrn Doktor...
Mobil in Deutschland

Erschreckend finde ich wieviel Archetypen es in unserem Land geben muss, die das Gestrige besser finden und nicht ihr eigenes Hirn anstrengen. Das bisherige Verhältniss der Befürworter des Gestrigen liegt schon deutlich über 100.000 gegenübe denen, die verstehen das Regeln eingehalten werden müssen und nur eine "klarere" Grenze dies deutlich macht (noch keine 15.000 ). Je größer die vorgegebenen Tolleranzen des Gesetzgebers, um so mehr werden diese ausgereizt....auch im Sraßenverkehr. In Ländern, in denen die Tolleranzschwelle um einiges niedriger ist, halten sich die Autofahrer auch nachweislich deutlich mehr an die Verkehrsregeln, z.B. Schweiz...jeder weis, dass es hier sehr sehr teuer werden kann, wenn man nur wenig zu schnell unterwegs ist. Die korrekte Geschwindigkeit schützt nicht nur den Fahrer selbst, sondern auch die Allgemeinheit vor Schäden.

Ich weiß ja, dass wir hier im Forum nicht betroffen sind, aber wer hat noch kein Tempolimit-Schild an sinnloser Stelle übersehen und ist versehentlich in die Falle geraten? Dass man nur durch eine kleine Unachtsamkeit zum Fußgänger wird, ist nicht gut. Die Raser betrifft es meistens nicht, denn die kennen alle Tricks.

Moin.

Das ist genau die verharmlosende Sichtweise die eben nicht funktioniert. Wann ist denn eine Geschwindigkeitsreduzierung "sinnlos"? Wer entscheidet das wann? Da kann man nicht ständig irgendwelche Auslegungen berücksichtigen, da gibts klare Grenzen. Punkt. Wenn man ins Auto steigt/ Fahrzeug bewegt erkennt man die Spielregeln an. Der "Witz" an den Strafen ist ja gerade das man generell devensiver fährt und mehr aufpasst, anstatt vor sich hin zu pennen weil man ja und überhaupt...

Sinnlos ist es am Ortsausgang, wenn der Ort schon vorbei ist und man zwischen Feldern unterwegs ist. Blöderweise kam das Ortsausgangsschild erst hinter der Kurve. In dem Fall irrtümlich das Ende des Ortes registriert, bzw. gedacht, dass das Ortsausgangsschild von mir übersehen wurde.
In einem anderen Fall wollte ich auf der Autobahn bis nach hause fahren. Auf der Autobahn habe ich mit Tempomat auf 100 den restlichen Verkehr ausgebremst, wie ich es immer mache, aber wegen Änderung der Verkehrsführung (die Baustelle war weg, die Spur ging geradeaus, anstatt wie sonst rechts ab), bin ich irrtümlich gegen die tiefstehende Sonne geradeaus weiter gefahren, die Straße war weiterhin vierspurig, aber es war keine Autobahn mehr, ein Tempolimitschild habe ich nicht gesehen, dachte ja auch, dass hier normale Autobahn ist. Fazit: wegen Unaufmerksamkeit droht der Führerscheinentzug.
Im Ort, auf der Bundesstraße bergab hängt an einem Haus plötzlich ein 30-Schild wegen Lärm. Im Twizy sehe ich das gar nicht. Genau dahinter hat sich ein Blitzer angesiedelt. Wenn ich mit 51 unterwegs bin, bleibt der Twizy einem Monat stehen. Dabei war ich natürlich ganz leise.
Ich fahre ca. 30.000 km im Jahr und komme jeden Tag an 3 Blitzern problemlos vorbei, aber ca. alle 5 Jahre bzw. 150.000 km erwischt es mich trotzdem.

Die Strafmaße sind viel zu salopp, darüber kann man sich einig sein?
Dass gerne ausgereizt wird, keine Frage. Ebenso nötigen und provozieren es die Verkehrserzieher und 40bei50schnarcher nur so, dass es kracht.
Wer in der Stadt bei 30 mit 50 gefilmt wird, keine Gnade.
Die Sinnhaftigkeit von 30er Schilder muss man an einer anderen Front auskämpfen.
Wer auf der BAB mit 200 statt 100 fliegt, sollte aein Anrecht auf eine Fahrerlaubnis für immer verloren haben.

Das Thema ist viel zu vielschichtig, als dass man alle Perspektiven und Positionen einfach diskutieren könnte

@Goldbacher:
Auch wenn sicherlich jeder von uns subjektiv "sinnlose Tempolimits" und die oftmals damit einhergehende Abzocke kennt, rechtfertigt das sicherlich nicht die neuen Strafen wieder außer Kraft zu setzen.
Nur weil es eventuell mal einen "unschuldigen" Raser treffen könnte sollte man die anderen nicht zu billig davon kommen lassen.
100%-ige Gerechtigkeit hat es noch nie gegeben und wird es auch nie geben.
Mit deiner Argumentation dürfte dann auch keine Bußgelder für Verstöße gegen Tempolimits erhoben werden.
Es könnte ja einen "Unschuldigen" bzw. "Opfer unglücklicher Umstände" treffen.

So ist es. 99% der Opfer geraten unschuldig in die Falle und vielleicht auch 1 % der Raser.
Ein Nebeneffekt wird sein, dass z. B. in Hessen die Einnahmen der Gemeinden extrem zurück gehen, wenn jetzt reihenweise Führerscheine abgenommen werden.
Das bestrifft dann wieder alle, denn zum Ausgleich der Haushalte werden alle Steuerzahler herangenommen. Angenommen die Geldbußen werden höher, dafür aber der Führerscheinentzug auf vorsätzliche Raserei beschränkt, wäre allen geholfen.

Goldbacher schrieb: Ein Nebeneffekt wird sein, dass z. B. in Hessen die Einnahmen der Gemeinden extrem zurück gehen, wenn jetzt reihenweise Führerscheine abgenommen werden.

Ist das wirklich so, dass der Führerscheinentzug das Bußgeld ersetzt?
Ich würde ein "sowohl als auch" vermuten.

Auch den FS-Entzug gibts nicht fer umme.
Und wenn man es zu dolle getrieben hat, sichert man noch zusätzlich die Arbeitsplätze im Gericht.

99% der Opfer geraten unschuldig in die Falle und vielleicht auch 1 % der Raser.... ...echt jetzt...... wenn jemand eine Geschwindigkeitsvorgabe durch ein Straßenschild nicht berücksichtigt, dann sehe ich darin keine Unschuldsvermutung oder gar eine Opferrolle. Wer es übersieht war nicht aufmerksam oder braucht eine neue Brille (Sorgfaltspflicht das eigene Sehvermögen regelmäßig überprüfen zu lassen). Spätestens beim nächsten mal fährt man genau an dieser Stelle exakt (außer man lernt nix aus dem letzten Ticket). Klar ärgert es mich auch, wenn ich alle paar Jahre mal ein Knöllchen kriege weil ich gepennt hab...aber ich bin mir darüber bewußt selbst schuld zu sein und nicht der Typ, der bergab den Blitzer hinter einem Tarnnetz kurz hinter dem Ortsschild aufgebaut hat nach dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand zu diesem Schild (auch wenn das vieß ist).

Ich hab die Regeln nicht beachtet und hab die Konsequenzen dafür in Form eines teuren Passfotos....shit happends und der Lerneffekt hällt bis zum nächsten mal an wo ich vieleicht doch wieder penne. Die Typen die das bisher aus der Portokasse zahlen merken aber mit den neuen Regeln, das sie eben mit all ihrer Kohle aus der Nummer (wat juckt mich ein Ticket) ganz schnell schieben müssen. Lernen kann manchmal schmerzhaft sein....seis beim Geldbeutel oder das man den Lappen abgeben muss. Viele lernen eben schnell....manche langsam....manche gar nicht. Ich stelle die These auf, das deine 99 % mit den neuen Regeln schnell lernen was Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist....zumindest die meisten

Der Führerscheinentzug ersetzt natürlich nicht das Bußgeld, aber die meisten Leute, die keinen Führerschein mehr haben, zahlen dann auch keine Bußgelder mehr, weil sie weniger fahren.