Windkraft am Scheideweg

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09 Nov 2019 12:02 #185389 von dexter
Windkraft am Scheideweg
www.heise.de/newsticker/meldung/Windindu...er-Stellenabbau-bei-Enercon-4583105.html

Die Hintergründe erläuterte bereits die Anstalt vom 1. Oktober (Tafelnummer ab ca. 30:00):

www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-1-oktober-2019-100.html

"Auch ein Altmaier-Abbruch. Sehr erfolgreiche Politik."

Michael

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09 Nov 2019 13:55 #185395 von ZE_Ralf
Windkraft am Scheideweg
Es ist wirklich schlimm was da passiert, bzw nicht passiert.

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09 Nov 2019 17:10 #185400 von dingdong
Windkraft am Scheideweg
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09 Nov 2019 17:49 #185402 von Pfälzer68
Windkraft am Scheideweg
Hi.

Ach wo, das EE Problem ist gelôst, es wird H2 importiert. Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!

Ja, dann... Mach ich, gleich zum Land mit dem zumindest größeren Willen hin zur EE...

Ich bin hier raus..:facepalm: :facepalm: :pinch:

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10 Nov 2019 13:43 #185430 von stromkreisparadies
Windkraft am Scheideweg
Ich bin eigentlich großer Fan von WEA, einfach weil die auf irre kleiner Fläche ziemlich viel Energie erzeugen können (eine WEA hat heute eine Nennleistung von 3MW, das entspricht 10000 Solarmodulen oder 16000 m²) außerdem erzeugt diese auch in der Nacht Energie.

allerdings dürfen wir die Probleme auch nicht wegreden:
-viele stören sich an der Optik oder "Pseudogründen" (Vogelschlag, Infraschall)
-schlechte Wartbarkeit
-im Brandfall keine Rettungschance
-Probleme beim Aufbau und Rückbau/Recycling

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10 Nov 2019 13:54 #185433 von TwizyChrisy
Windkraft am Scheideweg

stromkreisparadies schrieb: Ich bin eigentlich großer Fan von WEA, einfach weil die auf irre kleiner Fläche ziemlich viel Energie erzeugen können (eine WEA hat heute eine Nennleistung von 3MW, das entspricht 10000 Solarmodulen oder 16000 m²) außerdem erzeugt diese auch in der Nacht Energie.

allerdings dürfen wir die Probleme auch nicht wegreden:
-viele stören sich an der Optik oder "Pseudogründen" (Vogelschlag, Infraschall)
-schlechte Wartbarkeit
-im Brandfall keine Rettungschance
-Probleme beim Aufbau und Rückbau/Recycling


Optik... welche visuelle Körperverletzung durch diverse andere Bauten begangen wird.....

schlechte Wartbarkeit? bin ich raus weil null Ahnung

Brand... ja mei, dann lässt man das Ding halt ausbrennen... so ein Drama ist das bei passender Versicherung auch nicht.

Rückbau.. sauber eingepreist NULL Problem, es will nur freiwillig keiner zahlen. Lösung wäre eine ges. vorgeschr, finanzielle Zwangsrückstellung.

Recycling... bin ich ebenfalls mangels belastbarem Wissen raus, hab aber gehört die Blätter seien wohl wirklich problematisch.

aber ein AKW ist auch Kacke zum Rückbauen.

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10 Nov 2019 14:06 - 10 Nov 2019 14:23 #185434 von stromkreisparadies
Windkraft am Scheideweg
ein AKW entspricht auch 500 Windrädern (an Nennleistung)... Und hält in der Regel dreimal solange...
und läuft durch, eine WEA hat aber nur etwa 3000 ~Vollaststunden im Jahr. d.h. um ein AKW zu ersetzen braucht man realistisch gesehen 4500 Windräder.

Übrigens machst du gerade das... Die Probleme wegreden, statt sich damit auseinanderzusetzen...
Ich denke für den stockenden WE Ausbau ist einfach der Grund, dass wir schon "genug" haben. Die erzeugen sowieso schon viel zuviel Energie womit wir nichts anfangen können. Es fehlt an Verteilungs- und Speicherkapazitäten. Ansonsten werden die eben noch öfter abgeschaltet, kosten "Phantomstrom" und verteuern den Strompreis ohne Nutzen.

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Letzte Änderung: 10 Nov 2019 14:23 von stromkreisparadies.

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10 Nov 2019 17:34 - 10 Nov 2019 17:36 #185440 von Pfälzer68
Windkraft am Scheideweg
Moin.

Leuts.. können wir das Thema ohne "Förmchendiskusionsstil" angehen? Danke! :)

Und gleich zu Anfang gesicherte Daten zusammentragen, besser als "viel zu viel" wären kWh/mWh/etc. - am besten noch im Verhältniss zu kompletten Energiemengen.

Zu den ersten paar Fragen kann ich was beisteuern, belastbare Zahlen zur wirklich weggeregelte Energiemenge müssten sich im Netz finden.

1. Aussehen... klar, wir leben im Gartenzwerg/Maschendrahtzaun/Knallerbsenstrauchland... die "Verspargelungsgegner" wird es immer geben.
Daher müsste "man" eben die Notwendigkeit der eher lokalen Energieerzeugung besser vermarkten. Wurde allerdings mit dem Beschluss zur Importlösung via H2 ad Akta gelegt. Genau so wie der Netzausbau... :facepalm: :evil:

2. Wartung - bei den im Zuge des Repowering und bei Neuanlagen zum Einsatz kommenden Generatorprinzip gibt es nicht mehr viel Wartungsaufwand, die getriebelose Bauweise setzt sich immer mehr durch, in der .zig mW Klasse geht es eh nicht anders. Einzig die Schleifringkontakte müssen noch geprüft werden.
Ich durfte schon mehrmals mit hoch in die Gondeln, da ist beeindruckend viel Platz drin... die Dinger sind nur scheinbar klein...

3. Recycling und Brandverhalten. Die Faserverbundstoffe der Blätter lassen sich naturgemäß nicht wirklich recyceln, ebenso die Gondelhüllen. Der Rest, also Stahl und Beton der Türme und Fundamente dagegen schon. Wie TC schon schrieb muss das eben eingepreist werden, aber hey, die "anderen" Energieerzeugungsanlagen machens doch genauso! Oder glaubt hier jemand das die angeblichen Rücklagen der AKW-Betreiber auch nur annähernd ausreichend sind? Muss man ja nicht ebenfalls so machen. Btw., die Haltbarkeit von AKW ist auch nur scheinbar so hoch, da wurde/wird zwangsläufig auch vieles Ausgetauscht ( oder leider auch nicht, was dann zu besch. Laufzeiten führt und hohe Kosten und abartige Risiken erzeugt - siehe unsere westlichen Nachbarn... )
Durchlaufen ist auch nicht, die lagen in 2017 so um 78%, deutlich höher als WKA Onshore mit 21% oder Offshore mit 42% ja, aber je älter die Dinger werden desto weiter sinkt die Verfügbarkeit.

Brennen tun die WKA auch nicht so häufig, wenn, dann allerdings wirklich spektakulär. Das die Belastung der umliegenden Flächen dabei so gering wie möglich sein sollte versteht sich leider in der renditegetriebenen Wirklichkeit nicht immer. Da müssen strenge Auflagen her die ebenfalls eingepreist werden müssen.

Aber wie schon eingangs geschrieben, das alles ist mit der am WE probagierten Entscheidung für eine importabhängige Wasserstoffwirtschaft obsolet. Das wars dann für die Energiewende...
Letzte Änderung: 10 Nov 2019 17:36 von Pfälzer68.
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10 Nov 2019 20:02 - 10 Nov 2019 20:04 #185450 von stromkreisparadies
Windkraft am Scheideweg
Ich habe meinen Beitrag bewusst eher allgemein gehalten.
Ob ich jetzt "zuviel" oder mit konkreten Zahlen -die ich garnicht so konkret liefern kann- arbeite kommt ja aufs selbe hinaus. Wir haben hier ja kein Fachpublikum.
Ich wollte der Diskussion einfach einen turn geben, nämlich dass es nicht nur Kohlelobby ist, sondern es auch fachliche Gründe gibt.
Der Vergleich mit dem AKW hinkt sowieso, die Endlagerdiskussion ist das eine und so ein Rückbau dauert auch mal eben 20 Jahre. Ich wollte einfach mal paar Zahlenvergleiche anstellen damit man paar Vorstellung über Größenordnung hat.
Ich habe die Frage schonmal in den Raum geworfen: Es kam immer wieder der Hinweis, dass ein weiterbetrieb nach der EEG-Förderung wegen hoher Betriebskosten nicht wirtschaftlich ist. Nur kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen was (3MW * 2000h * ~50€/MW =300TEUR) über 300TEUR Betriebskosten im Jahr verursachen sollte. Keiner von den Energieversogern, denen ich diese Frage gestellt habe, konnte das Bestätigen.
Es ging eher in die Richtung: Neubau ist wegen neuer Förderung wirtschaftlicher. Das ist aber ein klarer Hinweis auf Fehlförderung.

Und ich bin bei dem Thema Brand und Rückbau eher auf logistische Sachen aus gewesen. Befestigte Zufahrt, Kranplatz, tiefes Fundament.

Ich denke das Wasserstoffthema wird sich auch fix durch die Praxis selbst erledigen....

Grüße von Markus

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Letzte Änderung: 10 Nov 2019 20:04 von stromkreisparadies.

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11 Nov 2019 09:14 - 11 Nov 2019 10:04 #185469 von euver
Windkraft am Scheideweg
@Pfälzer68 Ähmm ?? was willste mit ...... kWh/mWh || Milliwattstunden ? => MWh Megawatt ;)

..........zig mW .........
--Oberlehrermodus aus.--
@stromkreisparadies ....Die erzeugen sowieso schon viel zuviel Energie womit wir nichts anfangen können.
Es fehlt an Verteilungs- und Speicherkapazitäten.
Ansonsten werden die eben noch öfter abgeschaltet, kosten "Phantomstrom" und verteuern den Strompreis ohne Nutzen.
2018 -> 5.403 GWh Elektrische Energiemenge
Bei 5403GWh/8670h/a =
.
623 MW d.h. ein 2/3 Großkraftwerk (~1000 MW) wird durchschnittlich abgeregelt :exclamation :exclamation ! :evil:
Kosten/a 635,4 Mio. Euro.
Also genug Potenzial für H²-Elektrolysatoren um in das Erdgasnetz einzuspeisen
oder die H² Produktion (Chemie, Raffinerien und Stahlindustrie ) durch Erdgas schrittweise zu reduzieren ( z.B. CO²-Steuer von > 300 €/t) und ab 2025 ganz zu verbieten.
Siehe auch hier: PtG
.
Schau mal hier:
Eisman
Letzte Änderung: 11 Nov 2019 10:04 von euver. Begründung: Nachtrag

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11 Nov 2019 09:36 - 11 Nov 2019 09:37 #185470 von euver
Windkraft am Scheideweg
@stromkreisparadies ...Wurde allerdings mit dem Beschluss :question: zur Importlösung via H2 ad Akta gelegt...
Wo steht das ?
Also was die Karli..mauschelei von sich gibt, muss ja nicht unbedingt relevant sein. :whistle:
Letzte Änderung: 11 Nov 2019 09:37 von euver.

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11 Nov 2019 09:54 #185472 von dingdong
Windkraft am Scheideweg

euver schrieb: @Pfälzer68 Ähmm ?? was willste mit ...... kWh/mWh || Milliwattstunden ? => MWh Megawatt ;)

..........zig mW .........
--Oberlehrermodus aus.--
@strompreisparadies ....Die erzeugen sowieso schon viel zuviel Energie womit wir nichts anfangen können.
Es fehlt an Verteilungs- und Speicherkapazitäten.
Ansonsten werden die eben noch öfter abgeschaltet, kosten "Phantomstrom" und verteuern den Strompreis ohne Nutzen.
2018 -> 5.403 GWh Elektrische Energiemenge
Bei 5403GWh/8670h/a =
.
623 MW d.h. ein 2/3 Großkraftwerk (~1000 MW) wird durchschnittlich abgeregelt :exclamation :exclamation ! :evil:
Kosten/a 635,4 Mio. Euro.
Also genug Potenzial für H²-Elektrolysatoren um in das Erdgasnetz einzuspeisen
oder die H² Produktion (Chemie, Raffinerien und Stahlindustrie ) durch Erdgas schrittweise zu reduzieren ( z.B. CO²-Steuer von > 300 €/t) und ab 2025 ganz zu verbieten.
.
Schau mal hier:
Eisman


Danke für den "Eismann"

Also liege ich mit meiner ganz privaten Einschätzung, Kohlekraftwerke auf Dauer zwangs abzuschalten doch richtig.

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11 Nov 2019 10:59 - 11 Nov 2019 11:10 #185474 von Pfälzer68
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Moin.

Das Zitat ist flasch, das "Wurde allerdings mit dem Beschluss zur Importlösung via H2 ad Akta gelegt..." stammt von mir. Der Einheitenfauxpas ist der Uhrzeit und dem bl... Tablet geschuldet... mea culpa! :neutral:

"Beschluss" in Form von zu Papier gebrachter Entscheidung noch nicht, aber das wird imho genau so wie propagiert kommen, ist zu verlockend für alle Beteiligten.

Lesenswert in Punkto Energiemengen, Wirkungsgrade, technischer wie auch insbesondere logistischer Abwicklung für H2 ist diese Studie:

H2, LOHC und Schwerlastverkehr

Eigentlich als "Werbung" für LOHC gedacht werden sehr genaue Zahlen mit Quellenangaben verwendet. Da sieht man schön welche Dimensionen die angedachte "H2-Wirtschaft" erreichen müsste, und das nur für den Verkehr!

Für alle P2H2CH Fans, hier ein kurzes Zitat aus einem Bericht über CH4 als Umwandlungsprodukt um im Verkehrswesen (dämlicherweise in Verbrennern...) und vor allem in der vorandenen Infrastruktur eingesetzt zu werden. Die dazu notwendige Kohlenstoffquelle ist eben nicht die Umgebungsluft die man mal eben kostengünstig ansaugt... von den Energiemengen mal abgesehen... selbst wenn man statt dem Verbrenner eine CH4 BSZ annimmt sind es immer noch

145 TWh

Zudem ist eine ausreichend dimensionierte Kohlenstoffquelle nicht nur nicht verfügbar, sondern auch in Zukunft schwer denkbar. Während CO2 aus Biomasse/-gas aufgrund des geringen Potenzials und der Verunreinigung durch diverse Gase von vornherein ausscheidet, bleibt die Frage nach der tatsächlichen Realisierbarkeit der CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre bislang ungeklärt. Argumentationen, die diesen Pfad dennoch befürworten, lassen in der Regel die hierbei zu berücksichtigende Dimension und den Energieaufwand derartiger Anlagen außer Acht:

Im Falle von Methan müssten für eine stöchiometrische Synthese und 1TWhmech Antriebsenergie circa 0,6 Mio. tCO2 abgetrennt werden, wenn ein Gasmotor mit einem Wirkungsgrad von ηGasmotor,CH4 = 33% [41] zum Einsatz kommt. Skaliert auf die aktuell im Verkehr notwendige Antriebsenergie von 210TWhmech (s.o.) ergeben sich 126 Mio. tCO2, die jährlich aus der Atmosphäre abgeschieden werden müssten. Dies erscheint sowohl nach dem aktuellen Stand als auch für die Zukunft als kein realisierbarer Ansatz. Ungeachtet des Bauvolumens derartiger Anlagen würde allein der Energiebedarf derCO2-Abscheidung(2,28kWhel/kgCO2 ) eine jährlicheStrommenge von circa 290TWhel erfordern.

Letzte Änderung: 11 Nov 2019 11:10 von Pfälzer68.

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11 Nov 2019 19:50 #185492 von Dhark
Windkraft am Scheideweg
Danke für den eismann.
Ich arbeite als Servicetechniker in der Windkraft.
Jetzt ist mir klar, warum Windkraftanlagen so häufig abgestellt werden. EEG zahlt den Ausfall und die großen Energiekonzerne lassen ihre Kohlekraftwerke frei blasen.
Perfekt
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11 Nov 2019 20:54 #185497 von Dhark
Windkraft am Scheideweg
Korrektur: über Netznutzungsentgelte (also trotzdem wir) wird der Netz Ausfall bezahlt

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