Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
- brunbjoern
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Wie schon hier beschrieben, wollen mein Sohn (15) und ich mit dem Renault Twizy auf große Tour gehen! Es geht nach Island und auf die Faröer Inseln!
Färöer Inseln
Island
Rückreise
Tag 1: Eschborn - Flensburg
Heute ging es, nach monatelanger Vorbereitung endlich los - die erste Etappe nach Flensburg mit Twizy und Anhänger in einem Kleintransporter ist geschafft!
Es begann etwas holprig. Der Mietwagen wollte in Frankfurt-Fechenheim abgeholt werden, nur leider waren entscheidende Straßen wegen des parallel stattfindenden Ironmans gesperrt. Wir hatten Probleme, zur Autovermietung zu kommen. Letztendlich hat es doch geklappt - wir mussten über Offenbach fahren. Der Transporter war neu und hatte sogar eine Klimaanlage - bei 39°C Aussentemperatur nicht unerheblich.
Zu Hause angekommen, wartete schon das Abschiedskomitee auf uns!
Dingdong hatte versprochen, uns beim Aufladen zu helfen und hat dabei keine Kosten und Mühen gescheut. Er hat dann gleich noch Spargeltoni, Speedy, Big Toe und Kuki_Dent mitgebracht.
Dank dingdongs Erfahrung war der Twizy schnell aufgeladen und wir konnten uns, nachdem wir uns von Frau/Mutter und Tochter/Schwester, Hündin und unseren Helfern verabschiedet haben, um 11 Uhr auf den Weg nach Flensburg aufmachen. Ohne größere Staus sind wir um 18:15 Uhr in Flensburg angekommen, haben im Hotel eingecheckt und noch etwas zu Abend gegessen (Teenager haben Hunger!).
Und wie häufig, wenn die Grenze zu skandinavischen Nachbarn nicht allzu weit ist, gibt es riesige Supermärkte, wo palettenweise Bier, Limo, Nüsse oder sonstige lebensnotwendige Dinge eingekauft werden können, bis Auto und Anhänger völlig überladen sind. Wir haben es geschafft, nichts zu kaufen!
Morgen wird abgeladen und der Transporter abgegeben. Dann müssen wir noch die Rampen zur Post bringen und dann geht es nach Dänemark.
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Nachdem wir den Twizy abgeladen und den Transporter abgegeben hatten, mussten wir noch die Rampen loswerden.
Rampentransport von der Autovermietung zur Postfiliale: sieht unsicherer aus, als es war!
DHL hat sie uns gerne (für einen Wahnsinnspreis - es sei Sperrgut) abgenommen. Schnell noch etwas gefrühstückt und dann ging es auch direkt los auf die erste Etappe nach Apenrade. Die Ladesäule war einfach zu finden, mit Maingau lies sie sich problemlos freischalten. Knapp 80 Minuten, eine Schale Erdbeeren, eine Handvoll Bananen und etwas zu trinken später ging es weiter Richtung Hadersleben. Auch dort haben wir nur so lange geladen, wie wir unbedingt mussten - 60 Minuten mussten reichen (und 2 Hamburger für den Heranwachsenden).
In Hadersleben, leider geschlossen!
Nächste Halt: Kolding, 100 Minuten laden
Danach ging es in unsere spontan gebuchte, günstige aber luxuriöse Hotelanlage in der Nähe von Vejle mit Pool und allem Gedöns. Und mit eigener Ladestation vor der Rezeption. Es wurde lakonisch darauf verwiesen, man solle sich über die Webseite des Betreibers Bonusguthaben kaufen. Und nein, man könne keine Schukosteckdose bereitstellen, Aber man habe einen Typ2-auf-Schuko Adapter. Immerhin.
Die Ladesäule konnte glücklicherweise mit Maingau freigeschaltet werden.
Erwähnenswert ist, dass das Hotel das "Dänische Golfmuseum" beherbergt. Haben wir uns angeschaut. Als Nicht-Golfer war es nur mäßig interessant. Ansonsten ist es bestimmt ganz sicher ein Highlight!
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Nach einer ruhigen Nacht in unserem ausgesprochen schönen Hotel gab es ein entsprechendes Frühstück. Lecker, reichhaltig, schöne Aussicht.
Interessanter Käsehobel: frisch geschnittener Schnittkäse ist mir wichtig!
Die heutige Tour führte uns über Horsens, Skanderborg und Tilst bei Aarhus nach Randers, jeweils unterbrochen durch 70- bis 80-minütige Ladepausen, in denen wir die Unterschiede dänischer Einkaufsstraßen erkundeten. Welche Mode- und Drogerieketten fehlen, was ist anders? Wo gibt es Toiletten und welche Kirche sollten wir noch besuchen?
Während gestern die Ladesäulen meist alle frei waren, hatten wir heute zwei mal die Situation, dass wir den letzten freien Platz belegen konnten.
Ladestop in Skanderborg. Der rechte ehemalige Rettungswagen verbraucht nur 9,5 Liter Diesel auf 100 km, so der Eigentümer.
Auch in Dänemark stehen gerne Verbrenner oder nichtladende Elektroautos an den Stationen. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es aber meist noch alternative Ladesäulen in der näheren Umgebung.
(eigentlich wollten wir heute kürzer treten und uns weitgehend gesund ernähren. Ok, das reichhaltige Frühstück mal ausgenommen. In Tilst gab es dann einen Carl's Jr.. Den letzten Burger von Carl's Jr. hatte ich Ende der Achtziger. Das musste sein, da kamen Erinnerungen hoch. Der Burger war nicht schlecht, es war dann aber doch nicht die erwartete Geschmacksexplosion. Was hält Dänemark noch für Überraschungen für uns bereit? Bob's Big Boy? Taco Bell? Wendy's?)
Nächste Station: Gewicht halten!
Vielleicht schaffen wir es morgen bis Hirtshals. Sollte möglich sein.
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Heute haben wir mit 166 km unsere bislang längste Strecke hinter uns gebracht. Von Randers ging es über Hobro, Arden, Aalborg, Brønderslev und Hjørring nach Hirtshals.
Während das Laden an den Vortagen problemlos geklappt hatte, gab es heute verschiedene Probleme mit Ladesäulen: nicht-funktionierende Ladesäulen, nicht-entriegelnde Säulen und zugeparkte Säulen, sowie eine nicht-verriegelnde Säule
Auch die sonstige Technik hat gestreikt. Das Tuning wird meist nach dem nächsten Start vom OVMS resettet (northcup und dexter haben eine Idee, das werde ich morgen mal ausprobieren) und dann hat unser Garmin, mit dem wir ein GPX-Track aufzeichnen hinter Aalborg für ca. 1,5h kein stabiles GPS-Signal mehr aufbauen können. Warum auch immer. So schnell wie es auftrat, war es auch wieder weg.
In Aalborg lag die erste Ladestation unserer Wahl ungünstig weit draussen in einem Industriegebiet, die zweite angefahrene Station wurde rein privat genutzt und war belegt. Wir entschieden uns also, in ein Parkhaus im Zentrum zu fahren und die zusätzlichen Parkgebühren in Kauf zu nehmen. Allerdings war die zentrale Zufahrtsstraße für die "The Tall Ships Race 2019" gesperrt. Damit waren wir und Google Maps überfordert. Letztendlich hat es doch geklappt und wir kamen mit 17% Rest an.
Im Parkhaus erwartete uns modernste Parktechnik. Beim Einfahren wird das Kennzeichen gescannt und man muss dann darüber an einem Automaten die Parkgebühr bezahlen. Aber was macht das System, wenn man mit einem Anhänger reinfährt? Werden beide Kennzeichen registriert, oder nur das vom Zugfahrzeug? Oder doch das vom Anhänger? (Auflösung: das System wählte das Kennzeichen des Anhängers)
Irgendwas mit Dinosauriern in Aalborg
Aalborg war ausgesprochen angenehm. Schöne Stadt, gute Stimmung. Entlang des Hafens hatten unzählige größere Segelschiffe für "The Tall Ships Race 2019" angelegt, die vermutlich direkt von der Kieler Woche kamen.
An Bord der "Statsraad Lehmkuhl"
Die letzten Etappen haben wir dann auch noch hinter uns gebracht, bevor wir gegen 19:30 Uhr endlich im Motel ankamen. Dann noch schnell den Twizy zum Laden in die Innenstadt gefahren und was gegessen.
Morgen gehe ich meine OVMS-Probleme an.
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Wenn man schon in Norddänemark verweilt, will man auch ganz ans nördliche Ende, egal wie das Wetter ist. Mit halbvollem Änhänger und ganz sanften Gasfuß ging es die knapp 48 km non-stop nach Skagen. Mit 25% Rest kamen wir an, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet war, dass wir mächtig Rückenwind hatten. Es stürmte gewaltig! Wir parkten an einer Ladestation in Skagen und gingen in die Innenstadt. Skagen ist eigentlich ein sehr schönes Städtchen, allerdings wurde sie heute von einem Kreuzfahrtschiff heimgesucht. Es war furchtbar voll mit shoppenden Amerikanern und Asiaten, es war kalt und es regnete.
Also wieder zurück zum Twizy und die restlichen Kilometer bis zum nördlichen Ende Dänemarks gefahren.
Zwei Teslas blockierten die Ladesäule, ohne zu laden. Sie haben sich dadurch die Parkgebühren gespart. Wir könnten trotzdem laden.
Es regnete kaum noch, weshalb wir dann über Dünen, vorbei an alten Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg am Strand entlang liefen. Wir liessen uns vom Wind ans nördliche Ende treiben.
Um meine OVMS-Probleme konnte ich mich leider noch nicht kümmern. Morgen ...
Leider hatte es auch hierher eine nicht unwesentliche Anzahl von Kreuzfahrern verschlagen. Die Dänen waren so clever, das lauffaule Publikum mit einem geschlossenen Riesenanhänger den Strand hoch zu ziehen.
Mittlerweile hatte es wieder zu regnen angefangen und der Weg zurück bedeutete Gegenwind. Wir waren unangenehm durchnässt, als wir am Twizy ankamen. In Skagen luden wir den Twizy auf 90% und fuhren extrem stromsparend mit starkem Gegenwind zurück nach Hirtshals, wobei wir zwischendurch nochmal für 20 Minuten laden mussten. Sicher ist sicher.
Zum Glück hatten wir zumindest auf einer Seite den Windschutz für die Elias montiert. Die wären uns sonst beim heutigen Sturm beim Ein- und Aussteigen rausgebrochen.
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(blau = Twizy)
© OpenStreetMap -Mitwirkende
Samstag geht es aufs Schiff auf die Faröer, Mittwochabend dann von den Faröern nach Island.
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Ruhiger Tag in Norddänemark. Der Himmel war blau und der Sturm vom Vortag hatte sich gelegt.
Wir entschieden uns für einen Ausflug zur Rubjerg Knud, einer Wanderdüne südwestlich von Hirtshals, die höchste Dänemarks.
Die Fahrt war völlig entspannend und angenehm.
Vom Parkplatz ging es 1,2 km durch die Dünen zum Leuchtturm am höchsten Punkt der Steilklippen.
Der Ausblick war grandios.Die Düne hat in den letzten Jahrzehnten den Leuchtturm überholt und dabei die Nebengebäude zum Einsturz gebracht.
Da die Abbruchkante der Steilküste auch bedenklich nahe ist, überlegt man nun, den Leuchtturm 40-60 m ins Landesinnere zu versetzen. Am Stück.
Mit einem Ladestop in Hjørring ging es dann wieder zurück nach Hirtshals. Den hätten wir vermutlich nicht gebraucht, rechnerisch kamen wir heute mit halbleerem Hänger auf eine Reichweite von 72 km.
Wir hatten heute endlich die Möglichkeit, die Probleme mit unserem OVMS anzugehen und die Action-Cam auszuprobieren. Lars ist begeistert.
Unsere Planungen für die Faröer sind leider etwas über den Haufen geworfen worden. Das Boot zur Vogelinsel nach Mykines ist an beiden möglichen Tagen ausgebucht - das war vor 6 Jahren noch völlig anders. Es gibt noch ein späteres Boot, allerdings ist dann nicht klar, ob es Anschlussbusse von bzw. nach Tórshavn gibt. Im Moment sieht es nicht danach aus. Es sind 48 sehr bergige Kilometer vom Hotel zum Hafen. Es gibt auch keine Nennenswerte Ladeinfrastruktur. Und es wäre ein sehr langer, sehr anstrengender Tag: Früh los, dann aufs Schiff, 4,5h wandern, mit dem Schiff zurück und um 20 Uhr mit dem Twizy mit einer Zwischenladung nach Tórshavn.
Wir werden am Montag vor Ort schauen, welche Möglichkeiten es gibt.
Morgen Nachmittag geht es erstmal auf die Fähre. Sonntagabend kommen wir auf den Faröern an.
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Letzter Tag in Dänemark, bevor es am Nachmittag auf die Fähre geht. Wir checken spät aus dem Motel aus und testen sicherheitshalber nochmal den Generator, ob er das Geschüttel und Gehopse der letzten Tage überstanden hat. Er springt an und läuft, also soweit schonmal gut.
Wir haben noch genügend Zeit, um den Twizy vollzuladen, während wir Lebensmittel für die Fähre kaufen.
Um 12:30 Uhr finden wir uns am Hafen ein und warten darauf, auf die Norröna eingeschifft zu werden. Langsam bewegen sich die Fahrzeuge in den Bauch des Schiffes, während parallel Container rein und raus gefahren werden. Man sieht die übliche Mischung aus normalen PKW, Wohnmobilen, aber auch viele Geländefahrzeuge bis hin zu Expeditionsfahrzeugen. Typisch Island halt. Da passt der Twizy perfekt rein.
Ein Expeditionsfahrzeug aus Kalifornien ist auch an Bord. Wenn man den Aufklebern am Fahrzeug glauben schenken kann, haben sie schon einiges von der Welt gesehen.
Unsere 4-Bett Innenkabine entpuppt sich als 2-Bett-Aussenkabine, allerdings ganz vorne am Bug des Schiffes und damit dem Stampfen und Bewegungen stark ausgesetzt. Dafür gibts sogar einen Fernseher mit deutschem Fernsehen.
Wir machen die übliche Tour an Bord des Schiffes. Prinzipiell kennen wir es schon von unserer Reise nach Island in 2013, allerdings kann sich Lars nicht mehr all zu gut daran erinnern. Bevor das Schiffsmobilnetz angeschaltet wird und telefonieren und mobile Daten unglaublich teuer werden, telefonieren wir nochmal mit Frau und Tochter daheim. Von jetzt an bis nach Island ist Roaming deaktiviert.
Eine kurze Einlage der dänischen Marine (oder Luftwaffe - ich kenn mich da nicht aus) unterbricht das Bordleben. Man übt, jemanden von einem Helikopter auf das Schiff abzuseilen und wieder einzuholen. Beeindruckend.
Die See ist nicht sonderlich aufgewühlt, aber die Norröna schaukelt bereits heftig. Die Pläne, für ein Wahnsinnsgeld Burger mit Pommes und Pizza zu essen, verflüchtigen sich mit dem stärkeren Schaukeln des Schiffes. Lars möchte nichts mehr essen und kaut stattdessen tapfer seine Kaugummis gegen Seekrankheit. Der Wind pfeift gewaltig und man kann sich kaum auf dem Deck halten.
Nach einen abendlichen Tour ums Schiff gehen wir schlafen und fahren die Nacht über Achterbahn. Aber zumindest ist weder Lars noch mir richtig schlecht.
Um 2 Uhr werden wir beide wach. Das Schiff schaukelt extrem und man hört, wie der Bug gegen die Wellen schlägt.
Wir schlafen bis 10 Uhr deutscher Zeit, duschen und frühstücken. Lars hat immer noch keinen Appetit und isst nur Toastbrot. Das ist äusserst ungewöhnlich für ihn! Ich rühre mir ein bisschen Milchpulver an und esse das mitgebrachte Müsli. Aber richtig schmecken will es mir auch nicht.
Gegen Mittag geht es an den Shetland Inseln vorbei und das Schiff nimmt Kurs direkt auf die Faröer. Lars hat immer noch keinen Hunger, macht sich aber Hoffnungen, später noch was essen zu können. Später!
Er liest in seinem Kindle, ich sichte die Fotos und schreibe im Blog, während es sich draussen etwas zuzieht.
Um 22:30 Uhr lokale Zeit kommen wir in Tórshavn an. Es dauert relativ lang, bis wir vom Schiff fahren können. Der direkte Weg zum Hotel ist durch eine Baustelle gesperrt, Google Maps kennt keine Alternative und wir müssen uns blind zur Unterkunft hangeln.
Die Straßen sind teilweise so steil, dass der Twizy mit Vollgas nur im Schritttempo vorankommt. Aber er kommt noch voran. Etwas Sorgen mache ich mir schon.
Da es auf den Färöern auch kein EU-Roaming gibt, kann ich nicht ohne Folgekosten das Tuning inseltauglich anpassen.
Blick von der Unterkunft auf Tórshavn
Die Unterkunft dient ausserhalb der Sommerferien als Internat, dementsprechend sind die Zimmer aufgeteilt und eingerichtet. Uns ist das alles egal. Wir fallen ins Bett und der Gleichgewichtssinn fährt immer noch Achterbahn mit uns.
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Wir haben gut geschlafen, sind aber immer noch völlig erledigt, als wir aufwachen.
Das Frühstück ist wirklich gut und der Betreiber der Unterkunft lässt uns im Anschluss den Twizy laden. Er macht das nur für 6 Wochen im Jahr - in der Zeit, in der die Unterkunft nicht als Internat genutzt wird.
Noch etwas benommen fahren wir mit dem Bus in das Zentrum von Tórshavn. Die Busse im Stadtbereich sind kostenlos. Das sollten sie bei uns auch einführen!
Wir erkundigen uns in der Tourist Info, wie wir am nächsten Tag mit dem Bus nach Sørvágur kommen, um das Boot nach Mykines zu nehmen, vor allem aber auch, wie wir dann wieder zurück kommen. Wir laufen anschliessend noch etwas durch die Stadt, bevor wir den Bus zurück nehmen. In der Unterkunft angekommen, entschliessen wir uns, eine Tour mit dem Twizy zu machen. Die Straßen sind sehr steil und der Twizy hat bisweilen Probleme damit. Vor allem ist der Verbrauch immens hoch. Nach rund 10 km drehen wir um und fahren in ein Einkaufszentrum, wo wir etwas essen, bevor es zurück in die Unterkunft geht.
Wir ruhen uns aus und planen die nächsten Tage.
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- brunbjoern
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Eigentlich wollten wir heute ein straffes, anstrengendes Programm durchziehen. Doch statt mit der Fähre nach Mykines zu fahren, um dort für einige Stunden zu wandern und Papageitaucher zu beobachten, bleiben wir in Tórshavn. Das ist sehr traurig, Mykines wäre das Highlight gewesen, aber es ist die vernünftigere Entscheidung.
Mir ist schon seit der Fähre schwindelig und heute ist es nochmal schlimmer geworden. Ich bin ausserdem sehr müde, mir ist abwechselnd kalt oder ich schwitze und habe wohl eine leichte Entzündung im Hals. Es wäre unvernünftig, auf eine insgesamt 14 Stunden dauernde Tour zu gehen. Stattdessen lege ich mich hin und Lars liest in seinem Buch.
Einsamer Twizy auf dem Parkplatz der Unterkunft.
Gegen Mittag fahren wir mit dem Bus in das Stadtzentrum, um etwas zu essen. Mehr ist heute nicht drin.
Ich hoffe, es wird jetzt bald wieder besser, in Island haben wir keine Hotels mehr, dann heisst es zelten.
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- brunbjoern
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Die Betten hier in der Unterkunft/Internat sind fest eingebaut. Allerdings knackt etwas rhythmisch, auch wenn ich völlig still liege und nicht atme. Ich habe dann irgendwann herausgefunden, dass es mit meinem Herzschlag synchron geht. Also ein mechanisches EKG.
Da mich das doch genervt hat, schlafe ich nun in der anderen Richtung.
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- brunbjoern
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Mir geht es besser, aber richtig fit bin ich noch nicht.
Wir frühstücken spät, packen unsere Sachen und beladen den Twizy. Wir bleiben aber noch bis 12:45 Uhr im internetversorgten Aufenthaltsbereich der Unterkunft, bevor wir zum einzigen Einkaufszentrum Tórshavens fahren. Lars möchte noch einmal Burger essen. Das ist magentechnisch auch etwas neutraler, als Fish & Chips, die auch zur Auswahl standen und die wir 2013 bei unserem ersten Aufenthalt sehr mochten.
Wir fahren danach zum Hafen und checken ein. Die Fähre soll um 18 Uhr ablegen.
Es nieselt und wir entscheiden uns dagegen, nochmal durch das Hafengebiet zu laufen.
Gegen 17 Uhr läuft die Norröna ein und wir beobachten, wie die Waren, Autos und andere Fahrzeuge von Bord fahren. Das ganze zieht sich. Wir kommen ins Gespräch mit einem Radfahrer aus Deutschland, der mit einem Rennrad in 10 Tagen durchs isländische Hochland nach Reykjavik fahren möchte. Das ist sportlich und beeindruckend. Das Material erscheint aber nicht ganz perfekt für Island.
Ok, "Mit dem Twizy auf die Färöer" ist nichts gegen "Mit der Teermaschine auf die Färöer". Mist!
Wir haben wieder dieselbe Kabine, wie auf der Fahrt nach Tórshavn. Lars ist nicht begeistert, ich finds nicht schlecht. Hey, wir haben einen Fernseher, auf dem ARD, ZDF, und ARTE zu sehen ist!
Ich esse noch etwas, Lars verzichtet. Er hat Angst, dass er wieder seekrank wird. Das hat man nicht im Griff.
Der anfängliche Nebel lichtet sich und es geht vorbei an Inseln und Fjorden, bevor das Schiff Kurs auf Island nimmt,
Der Aufenthalt auf den Färöern ist nicht so verlaufen, wie geplant. Das ist sehr schade, lässt ich aber nicht ändern.
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- brunbjoern
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Die See war ruhig und niemand wurde seekrank. Da wir schon um 7 Uhr aus der Kabine mussten, gab es nur eine Scheibe Toast mit Erdnussbutter zum Frühstück. Es ging relativ schnell von Bord der Norröna. Auf den Färöern hatte das länger gedauert.
Auch die Zollabfertigung und Einreise war kein Problem. Direkt dahinter empfing uns Stephan aus Österreich, den ich über das Islandreise-Forum kennengelernt hatte. Er wohnt seit einigen Jahren in Egilstadir und hat gerade seine Mutter zu Besuch und hat uns am Schiff abgeholt. Er hat dann unseren Anhänger übernommen und den Pass hochgezogen. Lars ist mit ihm gefahren und so konnte ich ohne weitere Last mit dem Twizy den langen, steilen Weg nach Egilstadir fahren.
Zwischenzeitlich haben sie mich im Twizy fotografiert und gefilmt und haben mich immer wieder überholt. Oben am Pass habe ich dann den Anhänger wieder übernommen und bin nach Egilstadir gefahren.
Die kostenlose Ladesäule war leider von einem Hybridfahrzeug blockiert, weswegen wir zu Stephans Freundin fuhren, wo wir dann über eine Steckdose im Hausgang laden konnten.
Stephan lud uns zu einem Eis ein, was wir gerne angenommen haben.
Vollgeladen machen wir uns auf den Weg nach Reyðarfjörður, wo wiederum ein Hybridfahrzeug die Ladesäule blockiert. Wir suchen den Fahrer, sind aber nicht erfolgreich. Plötzlich kommt ein Lieferwagen angefahren, ein Mann steigt aus und steckt den Audi ab. Ein Kollege hätte ihn gebeten, das zu tun. Der würde ein einer Nachbarstadt arbeiten und wolle nicht den ganzen Tag die Säule blockieren. Wir haben eine halbe Stunde dadurch verloren.
Während der Twizy lädt, gehen wir uns etwas zu essen besorgen und schauen uns das Städtchen an.
Wiederum vollgeladen machen wir uns mit ganz sanftem Gasfuß an die 44 km bis Austurbyggð. Jede Fahrt ist spannend, da Google relativ genau sagen kann, wie weit es bis zu einem Ort ist, aber die genauso wichtige Information fehlt, wieviel Steigungen zu erwarten sind.
Und das ist hier auf Island nicht zu unterschätzen. Egal, wir haben es geschafft, wir sind mit 30% Akku angekommen. Es bleibt die nächsten 20 Tage spannend.
Das unterwegs gebuchte Guest House sieht von aussen nicht so gut aus, die Zimmer sind aber frisch renoviert und wirklich klasse.
Viel zu bieten hat Austurbyggð nicht. Ein kleiner Laden für Lebensmittel und Fast Food, eine Tankstelle, eine Steinsammlung und jede Menge abgewrackter Autos.
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