Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln

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12 Jul 2019 21:33 - 12 Jul 2019 22:28 #177934 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 13: Von Austurbyggð nach Djúpivogur

Da die heutige Strecke nicht allzu lange sein wird, schlafen wir etwas länger und machen uns nach einem ausgiebigen Frühstück (Toast mit Erdnussbutter, leider creamy und nicht crunchy) auf die 19 km lange Strecke nach Breiðdalsvík. Dort fragen wir in einem Cafe+Supermarkt, ob wir laden dürfen. Die Betreiberin des Cafes ist nicht wirklich überzeugt davon, lässt es dann aber doch zu. Wir trinken einen Kaffee und es gibt Kuchen.



Für die nächste Etappe muss der Twizy vollgeladen sein. Wir haben 64 km vor uns. Es gibt keine Stadt mehr, in der wir zwischenladen können. Wir tanken den Generator und den Kanister zur Sicherheit voll.
Sehr reduziert gebe ich Gas und zeige den hinter uns fahrenden, wie entschleunigt man reisen kann. Das ich angespannt darauf achte, nicht zu viel Gas zu geben, sieht ja keiner.



Während anfangs die von Google angegebene Distanz geringer ist, als die vom Twizy errechneten (geschätzten, gewürfelten) Restkilometer, ändert sich das langsam aber sicher. Es wird nicht reichen. Das ist keine wirkliche Überraschung.
Nach 20 km sehen wir ein Schild für ein kleines Hostel & Cafe. Wir halten an, fragen freundlich und wir können wiederum laden.
Das Cafe Havari ist in einer alten Scheune untergebracht, es läuft schöne Musik im Hintergrund, der Kaffee ist lecker und Lars entscheidet sich für Rhababer-Crumbles mit Kokosnusscreme. Das war wirklich eine hervorragende Wahl. Extremst lecker!



Der Twizy ist fast voll und wir fahren weiter. Mittlerweile regnet es etwas.

Die Ringstraße ist in einem wirklich guten Zustand. Sie ist bis auf ca 5 km komplett asphaltiert. Warum man von den ca. 1300 km der Ringstraße diese letzten Kilometer mindestens seit 7 Jahren nicht asphaltiert hat, weiss auch niemand. Naja, ganz untätig waren sie nicht. Stattdessen hat man für das Vielfache des Geldes eine Brücke/Damm über den Fjord gebaut. Das Bauwerk kann aber nicht befahren werden, weil es wohl seit Baubeginn immer wieder einsackt. Es bleibt also aufs Erste bei der nichtasphaltierten Straße und es macht mit dem Twizy keinen Spaß. Allerdings liegen geplanterweise in den nächsten Wochen noch einige dutzend Kilometer auf nichtasphaltierten Straßen vor uns.

Ich gehe im übrigen fest davon aus, dass wir NICHT mit heiler Frontscheibe nach Hause kommen werden. Die Straßen werden ausgebessert, indem die schadhaften Bereiche neu asphaltiert werden und dann schütten sie gröberen Split drauf. Der bildet dann die Oberfläche. Dementsprechend viel Split liegt auf der Straße, verfängt sich in den Kotflügeln, wird nach vorne raus geschleudert, vom Wind erfasst und auf die Scheibe geschleudert. Das ist wirklich beängstigend, lässt sich aber nicht vermeiden. Zu schnell sind wir mit unseren 20 bis 30 km/h wahrlich nicht unterwegs.

Gegen 16 Uhr kommen wir am Guest House in Djúpivogur an. Wir dürfen laden. Wir laufen noch ein wenig in der Stadt herum, gehen einkaufen und machen uns zum Abendessen Tacos. Wir sind die einzigen Gäste.


Kleinkunst in Djúpivogur


Kleinkunst mit Walskelett in Djúpivogur

Das Hauptsaison ist, merkt man hier im Süd-Osten Islands im Moment nicht. Das dürfte ab übermorgen anders werden. Dann kommen wir in den touristischen Einzugsbereich Reykjaviks.


(der Diskussionsthread ist hier zu finden)
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13 Jul 2019 22:35 #177974 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 14: Von Djúpivogur nach Höfn

Wir stehen heute eine Stunde früher auf. Mehr als 100 km liegen vor uns und vor allem auch eine Strecke, bei der wir nicht wissen, ob wir eine Lademöglichkeit haben werden. Plan B ist immer der Generator, den wir aber möglichst nicht einsetzen wollen.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf. Die erste Etappe ist nur kurz, es gibt eine kostenlose Ladestation in 13 km Entfernung. Das ist eigentlich noch zu früh, aber wir müssen heute nehmen, was wir kriegen können.
Nach relativ kurzer Fahrt biegen wir auf die unbefestigte Straße zum Guest House, an dem die Ladestation liegt. Das letzte Stück hat gereicht, den Anhänger und teilweise auch den Twizy einzusauen.


Endlich hat der Twizy eine Island-Patina

Dort angekommen stöpseln wir erst einmal das vollgeladene Hybridfahrzeug aus und laden. Es gibt Kaffee und wir laden den Twizy randvoll. Sonst vermeiden wir das unterwegs, weil die letzten 20% relativ lange dauern. Aber heute brauchen wir die volle Reichweite. Ich habe ein Hostel in 60 km Entfernung ausgemacht. Das sollten wir eigentlich schaffen.


Kurzer Stop am Straßenrand …


… zum Schafe schauen

Während Anfangs noch die Restreichweite über der von Google Maps angezeigte Entfernung zum Ziel liegt, relativiert sich das, nachdem wir an einigen Aussichtspunkten abgebogen bzw. angehalten haben.


Fauskasandur



Wir sind nicht sicher, ob wir es schaffen können und halten zur Sicherheit an einem Bauernhof an. Leider ist aber niemand zu Hause, weswegen wir weiter fahren müssen. Beim zweiten Bauernhof klappt es und wir bekommen anstandslos Strom. Wir laden rund 45 Minuten nach und fahren dann zu unserem ursprünglich geplanten Ziel. Auch dort bekommen wir Strom. Ich sitze auf einer Wiese in der Sonne , Lars macht es sich mit seinem Kindle im Twizy gemütlich. 1,5 Stunden später brechen wir für die restlichen 32 km nach Höfn auf.

Weil es mittlerweile schon unangenehm warm im Twizy ist, klappe ich die Elia-Fenster auf. Eine fette Hummel hat sich dann überlegt, in den Twizy zu fliegen. Doch bevor wir sie fotografieren anhalten können, war sie auch schon wieder draussen.

Irgendwie geht unser Plan, abends etwas leckeres zu kochen, nicht auf. Es gibt nicht das Richtige im Supermarkt und die versprochene Küche entpuppt sich als kleine Kitchenette und so haben wir uns Tortellini mit Fertig-Tomatensoße gemacht. Vor allem die Tomatensoße war keine gute Entscheidung.

Morgen wird ein langer Tag und wir müssen zelten und uns selbst versorgen. Auch dafür müssen wir einkaufen.


(der Diskussionsthread ist hier zu finden)
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14 Jul 2019 19:06 - 15 Jul 2019 22:14 #178032 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 15: von Höfn nach Skaftafell, Jökulsarlon

Wir sind früh aufgestanden, da wir einen langen Tag vor uns haben.
Wir steuern eine kostenlose Ladesäule an um dann festzustellen, dass die Angaben im Verzeichnis für Ladesäulen nicht korrekt waren. Das Hotel hatte keine Ladesäule, aber man hat uns trotzdem ganz freundlich mit Strom ausgeholfen. Wir sitzen in der Sonne, trinken Kaffee und beantworten die Fragen einer Busladung voller Senioren, die in dem Hotel übernachtet haben.

Das heutige Ziel ist Jökulsarlon, der Gletschersee mit Eisbergen. Es gibt hier eine offizielle Ladestation von ON, die wir trotz der vergleichsweise hohen Kosten nutzen wollen. Leider gibt es Probleme. Der Twizy lädt nicht, obwohl wir die Säule freischalten konnten und unser Ladeadapter anzeigte, dass eine Spannung anliegt.

Wir fragen herum, letztendlich finden wir jemanden, der uns eine Steckdose zur Verfügung stellt.



Wir überlegen, eine Tour zu nehmen. Es gibt Touren in Amphibienfahrzeugen und in Schlauchboten.. Da Jökulsarlon aber heute nicht allzuviel Eisberge hat, entscheiden wir uns gegen eine Tour. Wir laufen am Seeufer entlang und danach zum Meer. Normalerweise stranden dort dann auch einige Eisberge, heute aber leider nicht.

Wir essen beide Fish & Chips. Sehr teuer aber auch sehr lecker!



Es geht weiter Richtung Skaftafell. In einem Rutsch werden wir nicht durchkommen, weshalb wir an einem sehr schönen Hotel halten und zwischenladen.
Wir trinken einen Kaffee und unterhalten uns mit der Frau an der Rezeption, die das nur in den Sommermonaten macht. Im Herbst will sie erst nach Georgien wandern und danach eine mehrmonatige Wanderung in Neuseeland machen.

Wir fahren weiter zum Skaftafell Nationalpark. Wir bekommen einen Platz mit Stromanschluss und bauen unser Zelt mit viel Abstand zu den Campern auf.


Aufnahme vor der Wagenburg

Da wir noch nichts wirklich gegessen haben, packen wir unseren Gaskocher aus und machen uns Tortellini mit einer gewöhnungsbedürftigen Fertigsoße. Wir werden satt. Als wir zu unserem Zelt zurücklaufen, müssen wir feststellen, dass mittlerweile unser Zelt von Campern und Wohnwagenburgen umbaut wurde.

Wir legen uns früh ins Zelt, leiden unter dem leckeren Geruch der neben gegrillten Würstchen und schlafen irgendwann ein
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15 Jul 2019 22:17 #178094 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 16: Von Skaftafell nach Kirkjubæjarklaustur

Die Nacht im Zelt war klasse. Ich habe nicht gefroren und Lars hat teilweise mit nacktem Oberkörper geschlafen. Ihm ist immer warm.
Man hat nachts allerdings nicht wirklich ein Zeitgefühl, weil es nur kurz mal etwas dämmert.
Die Vögel zwitschern und man kann den Geräuschen der Natur lauschen. Die Bewohner der umliegenden Camper und Wohnwagen schlafen ja zum Glück, man hört nur das Rauschen der Heizungen.
Irgendein Vogel schüttelt regelmäßig sein Gefieder. Klingt nach viel Gefieder. Es gibt hier zumindest Schneehühner, auch wenn wir sie dieses mal nicht sehen.

Wir stehen gegen 8 Uhr auf, Frühstücken, Duschen und entscheiden uns dann, dem Zelt noch etwas Zeit zum Trocknen zu geben.
Für eine Wanderung zum Svartifoss, einem schön gelegenen Wasserfall, reicht die Zeit nicht, ausserdem waren wir da schon mehrmals.
Was wir aber in Skaftafell noch nicht geschafft haben, ist zur Gletscherzunge zu laufen. Zuletzt ist mir auf dem Weg dahin ein Wanderschuh kaputt gegangen und wir sind umgedreht.
Während wir am morgen noch im T-Shirt rumgelaufen sind, kommt nun erst der Fleece-Pulli zum Einsatz und dann auch bald die Jacke. Der Wind bläst und man kühlt schnell aus. Neun Grad hat es aktuell, es fühlt sich aber kälter an.
Die Gletscherzunge bzw. der Gletschersee ist ganz nett anzusehen, mehr aber auch nicht.



Zurück am Campingplatz bauen wir das Zelt ab, was immer noch nicht getrocknet ist, packen unsere Sachen und fahren Richtung Kirkjubæjarklaustur. Ohne Zwischenladen schaffen wir es nicht, weshalb wir an einem sehr luxuriösen Hotel anhalten, wo man uns neben Strom auf mit Kaffee versorgt. Sehr nett!

In Kirkjubæjarklaustur standen wir vor der Wahl, bis Vik weiterzufahren. oder hier zu bleiben. Weiterfahren hätte bedeutet, dass wir bis ca. 22 Uhr unterwegs gewesen wären, weshalb wir uns dafür entscheiden, in Kirkjubæjarklaustur zu bleiben und zu zelten. Auf dem Zeltplatz laden wir erst mal den Twizy über eine Steckdose der Klos der Frauen, bauen unser Zelt auf und gehen erstmal sseit 2 Tagen wieder was richtiges essen. Lars hat einen Burger, ich eine Pizza. Endlich wieder gesundes Essen! Geld wird überbewertet.

Dank Justin Bieber, der hier in Island 2015 ein Musikvideo gedreht hat, was wiederum zu einem irren Hype am Drehort geführt hat und in der Folge zur temporären Schliessung der Location führte, habe ich davon gelesen und vom Fjaðrárgljúfur Canyon erfahren. Den haben wir besucht und waren wirklich begeistert. Das ist uns bei den letzten Touren um die Insel wirklich durch die Lappen gegangen. Die Strecke war teilweise nicht asphaltiert und sehr steil und der Twizy hoppelte und kämpfte doch ganz arg.





In Kirkjubæjarklaustur werden gerade die Straßen aufgehübscht und es erklärt, warum wir so massive Probleme mit Steinschlag haben.
Man sprüht eine dünne Schicht Teer/Asphalt auf die Fahrbahn und kippt direkt danach Tonnen von Split/Kies/glaszerstörendem Material auf die Straße. Ein Teil bleibt auf dem Teer/Asphalt kleben, der Rest springt auf Autoscheiben. Das ganze wird mehrfach wiederholt, bis sich eine satte Kiesschicht gebildet hat. Irre.


Straßenbau in Island, gesponsert durch die windschutzscheibenreparierende Industrie

Zurück in Kirkjubæjarklaustur sind wir schwimmen gegangen. Die warmen Duschen auf dem Campingplatz hätten auch Geld gekostet und so suhlen wir uns in mittelheissen oder heissen Hot Pots.

Zum Abschluss des Tages gönne ich mir ausnahmsweise ein Dosendünnbier.

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16 Jul 2019 20:24 #178122 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 17: Von Kirkjubæjarklaustur nach Skogar

Während es noch trocken war, als wir schlafen gingen, fing es dann bald an zu regnen. Sehr stark zu regnen. Es regnete die ganze Nacht über.
Bislang haben wir immer nur bei gutem Wetter gezeltet, sei es auf dem Kungsleden oder in Norwegen. Der Regen stellt uns vor Probleme. Im Innenzelt sammelt sich Kondensat, was normalerweise rausgelüftet werden kann. Bei 100%iger Luftfeuchte bleibt das aber alles im Zelt und tropft bei der kleinsten Berührung herunter. Die Schlafsäcke waren dementsprechend feucht. Alles ist feucht.
Sobald man das Zelt aufgemacht hat, tropft es ins Vorzelt. Leider hatten wir die Hüllen für die Schlafsäcke, die aufblasbaren Isomatten und das Zelt im Anhänger gelassen. Ich ziehe also meine Regenkleidung an, laufe zum Anhänger und habe die Hüllen geholt.
Lars hat dann die Schlafsäcke eingepackt und ich danach die Isomatten. Das Zelt war nass, und wir auch entsprechend durchnässt durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Und kalt war es ausserdem. Es hat keinen Spaß gemacht.
Das triefnasse Zelt haben wir in die Hülle gestopft, haben noch schnell was gefrühstückt und sind dann zeitig los.

Es hat 12° Celsius im Fussraum, Füße und Hände sind eiskalt und wir frieren im Twizy. Zum allerersten mal auf der Reise.
Die Strecke nach Vik ist nicht mit einer Ladung zu schaffen, weswegen wir auf freier Strecke halten und mittels des Generators für 80 Minuten zwischenladen. Ich habe also den Generator bei strömenden Regen ausgepackt, angeschlossen und gestartet. Er sprang sofort an. Dann noch den Regenschutz drauf und schnell wieder zurück in den Twizy.


Generator mit regenbogenfarbigem Regenschutz von IKEA

Bei mäßigem Wetter kommen wir im Vik an und können direkt an der Ladestation von ON laden. An der benachbarten Tankstelle gibt es Burger. Da essen wir, seit wir auf der ersten Islandreise in Vik waren. Die Burger sind lecker und vergleichsweise günstig (für isländische Verhältnisse).



Nach 2 Stunden laden fahren wir weiter zum Skogafoss. Der Betrieb auf den Straßen ist jetzt deutlich mehr geworden, Reykjavik ist nur zwei Fahrstunden entfernt. Das schreckt keinen Touristen und alles bis Vik gehört zum Standardprogramm eines Islandurlaubers.
Wir lassen einige Highlights aus, weil wir sie schon mehrfach besucht haben und wir wirklich müde sind.




Irgendein Chinese oder eine Chinesin ist immer auf einem Bild


Lars wird nass

In Skogar kämpfen wir gegen die Menschenmassen, bevor wir die letzten paar Kilometer zum Hotel fahren, wo wir unsere Sachen trocken.

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16 Jul 2019 22:43 #178133 von brunbjoern
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17 Jul 2019 20:09 - 17 Jul 2019 22:44 #178172 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 18: Von Skogar nach Selfoss

Nach dem im Hotelpreis enthaltenen Frühstück packen wir unsere Sachen.



Es wird gefühlt jeden Tag mehr Zeug. Vor allem die Essensachen wachsen an und wir schaffen es nicht, sie zu reduzieren.
"Das könnte man doch auch mal kochen, das ist lecker und einfach."
"Komm, das nehmen wir zur Sicherheit auch mit. Das macht satt."
"Haben wir noch genügend Thunfisch in Dosen?"
"Lieber nochmal ein Brot mitnehmen."



Langsam nähern wir uns der Hauptstadt Reykjavik. Irgendwie freuen wir uns darauf. Mal ein paar Tage nicht so viel fahren ist ganz angenehm.

Irgendwelche Isländer haben im Rausch BHs geklaut und aufgehängt. Mittlerweile machen da wohl auch Touristen mit und so ist der "Bra Fence" etwas, an dem man nicht vorbei kommen kann.



Wir halten am Seljalandfoss, auch ein touristisches Highlight der Gegend. Während vor ein paar Jahren nur ein paar Autos standen, ist dort nun ein Parkplatz und man darf 700 ISK, rund 5€, Parkgebühren zahlen.



Der Wasserfall liegt wunderschön und man kann sogar dahinter laufen. Am späten Nachmittag steht allerdings die Sonne besser zum fotografieren. Naja, man braucht immer mehrere Reisen nach Island, um das perfekte Foto zu bekommen.



Lars hat keine Lust, nass zu werden. Ich auch nicht, aber für ein gutes Foto mache ich alles. Fast alles.

Die ganze Zeit schon kann man linker Hand die Westmännerinseln sehen. Man kann eine Fähre von Landeyjar nach Heimaey nehmen und theoretisch auch den Twizy mitnehmen, Meist ist sie aber in den Sommermonaten ausgebucht. 1973 ist auf Heimaey der Eidfell ausgebrochen. Noch heute ist die Erde am Vulkan handwarm. Wir haben die Westmänner schon 2013 bei perfektem Wetter besucht und verzichten diesmal darauf. Sie sind aber auf jeden Fall sehenswert.

Wir wollen erst an einem Lader von ON in Hvolsvöllur zwischenladen, es reicht aber noch bis zum Gratislader von Orkusalan in Hella.



Hella ist der Ausgangspunkt für Touren nach Landmannalaugar. Nicht allzu weit von Hella entfernt liegt der Vulkan Hekla. Hekla brach zuletzt im Jahr 2000 aus, davor rund alle 10 Jahre. Sie ist also längst überfällig. Das tückische an Hekla ist die sehr kurze Vorwarnzeit von 30 bis 90 Minuten. Wir laden 2 Stunden,
Lars und ich teilen uns einen der leckeren Tankstellenburger. Die meisten größeren Tankstellen haben auch ein kleines Fast-Food-Restaurant angeschlossen, wo man relativ günstig und gut essen kann. Die Isländer lieben Fast Food.

Kleine Fast-Food-Anekdote am Rande:
1993 hat der erste McDonalds in Reykjavik aufgemacht. Es gab mindestens 2 Lokationen, einen Drive-In und einen Laden im Kringlan, Reykjaviks Einkaufszentrum. Nach dem ersten anfänglichen Hype haben die Isländer aber schnell realisiert, dass ihre eigenen Burger eigentlich besser schmecken und so hat sich McDonalds ein Jahr nach der Finanzkrise 2008 aus Island zurückgezogen.
Island gehört damit zu den wenigen Ländern der Welt, in denen es kein McDonalds gibt. Ganz arm an Fast-Food-Ketten ist man allerdings nicht. Es gibt mindestens einen Taco-Bell, es gibt Kentucky Fried Chicken, Dominoe's Pizza, TGIF'S und wohl nun auch Dunkin' Donuts.
Und natürlich hat IKEA Reykjavik auch ein Selbstbedienungsrestaurant für Köttbullar.
Es gibt übrigens keinen Starbucks in Island.

Wir fahren weiter nach Selfoss und kommen natürlich wieder viel zu früh an. Das Hostel öffnet erst um 16 Uhr, weswegen wir noch etwas einkaufen gehen (s.o.) und einen Kaffee trinken.



Am Hostel in Selfoss angekommen, lösen wir zuerst das Ladeproblem, beziehen das Zimmer und waschen unsere Klamotten, damit wir nicht allzusehr stinken.
Jetzt, wo wir wissen, wann wir in Reykjavik ankommen werden, können wir auch versuchen, das Schnorcheln in der Silfra Spalte zu buchen. Das wollte ich schon lange machen, aber bislang war immer mindestens ein Kind nicht alt genug. Man muss mindestens 14 Jahre alt sein.

(der Diskussionsthread ist hier zu finden)
Letzte Änderung: 17 Jul 2019 22:44 von brunbjoern.

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18 Jul 2019 22:19 - 03 Aug 2019 20:29 #178240 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 19: Von Selfoss nach Reykjavik

Nach 13 km erwartet uns heute ein längerer Anstieg. Das ist zu schaffen, aber wir wollen an einem kostenlosen Lader in Hveragerði nochmal zur Sicherheit vollladen. Ausserdem kann man in Hveragerði sehen, wie mittels Geothermie in Gewächshäusern Islands Gurken und Tomaten wachsen.
Wir kommen am Lader an, aber es fliesst kein Strom. Das sei gestern schon so gewesen, sagte man uns. 13 km und eine größere Steigung liegen vor uns. Ziel ist das Geothermie-Kraftwerk von Orka náttúrunnar (ON) in Hverasvæðið. Das sollten wir mit den verbleibenden 75% noch schaffen. Als wir jedoch wieder auf die Ringstraße fahren, stellen wir fest, dass aufgrund von Straßenarbeiten eine Umleitung eingerichtet wurde und statt 13 km nun 30 km vor uns liegen. Wir versuchen und schaffen es. Die Strecke war länger, aber auch landschaftlich viel schöner.

Am Kraftwerk Hverasvæðið angekommen, müssen wir feststellen, dass die Ladesäule defekt ist. Es gibt aber auf dem Parkplatz alle 20 Meter CEE16-Dosen - die aber leider auch nicht funktionieren. Wir fragen freundlich am Empfang nach und man begleitet uns in den Bereich für Angestellte, wo wir dann erfolgreich an einem Typ2 mit festem Kabel mit Hilfe der LadeLola laden können.


Geothemiekraftwerk Hverasvæðið

Wir laden Geothermiestrom direkt vom Erzeuger. Ganz frisch. Kostenlos. Und lokal. Besser geht es nicht!



Die Kraftwerksführung haben wir vor sechs Jahren schonmal gemacht, mittlerweile ist sie auch nicht mehr ganz billig und einen großen Eindruck hatte sie auch nicht hinterlassen. Wir geniessen einen zwei Kaffee.
Es geht weiter Richtung Reykjavik. Die Ringstraße ist nun teilweise 2-spurig pro Fahrtrichtung und wir sind vergleichsweise schnell unterwegs. Es geht zu einem beliebten schwedischen Restaurant, bei dem man gut und günstig essen kann. Teelichter gibt es auch.

Wir suchen die Ladestationen bei IKEA Reykjavik, finden zunächst aber nur die Lader für die Miettransporter, die aller elektrisch sind und Lader für Behinderte und Familien. Bei uns ist man froh, überhaupt Ladestationen zu finden, hier nimmt man bereits Rücksicht auf behinderte und Familien.
Neben den Familien-Ladern sind Schnelllader, die wir nicht nutzen können, also stellen wir uns notgedrungen und mit einem unwohlen Gefühl auf einen der Familien-Ladestellplätzen.



Wir essen Köttbullar und Salat und freuen uns. Wir sind in Reykjavik! Die Hälfte der Strecke ist geschafft.

Bei der Fahrt vom Parkplatz sehen wir dann auch die lange Reihe der Ladestationen "ohne Auflagen". 26 Ladestationen alleine für Typ2 gibt es hier. Unglaublich! IKEA Frankfurt hat 2 Säulen!

Wir fahren zum Hafen, wo wir unser Ticket für das Schnorcheln in der Silfra-Spalte abholen. Wir müssen angeben, wo wir in 2 Tagen abgeholt werden wollen, wieviel wir wiegen und wie groß wir sind. Als ob wir das wüssten …
Danach geht es ins Guest House. Das ist ein altes Mehrfamilienhaus aus den 20er oder 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, in dem einzelne Wohnungen zu Guest Houses umgebaut wurden. Es gibt 3 Zimmer, ein Bad und eine Küche mit Essplatz. Nicht besonders toll, aber es liegt nur wenige Meter von der Hallgrímskirkja entfernt. Den Twizy können wir vor der Tür auf der Straße parken. Laden geht hier leider nicht. Da müssen wir uns etwas überlegen.



Nachdem wir alles ausgeladen haben, gehen wir zur oben genannten Kirche und laufen im Anschluss durch die Innenstadt Reykjaviks. Wir erinnern uns, wo wir schon gegessen oder eingekauft haben und wie sich alles verändert hat. Hier wird wahnsinnig viel gebaut.
Lars bekommt noch einen der berühmten Hot Dogs von Baejarins Beztu Pylsur. Hier hat schon Bill Clinton gegessen. Sie sind wirklich lecker.


Fassade der Harpa

Wir besuchen die Harpa, Reykjaviks Konzerthalle und gehen noch etwas zu essen einkaufen, schauen, wo es Lademöglichkeiten in der Nähe gibt (nichts, ohne zusätzliche Parkgebühren) und gehen zurück ins Guest House. Obwohl es noch nicht so spät ist, sind wir ziemlich müde.

Aktuell zurückgelegte Strecke:

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Letzte Änderung: 03 Aug 2019 20:29 von brunbjoern. Begründung: Korrektur, Karte hinzugefügt, Copyrightinfo hinzugefügt
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19 Jul 2019 22:56 #178295 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 20: Entspannen in Reykjavik

Wir lassen es heute ruhig angehen. Kein Wecker klingelt.
Wir werden durch die Geräusche auf der Straße bzw. des Guest Houses wach. Das Frühstück ist mit im Übernachtunsgpreis enthalten und bedeutet hier, dass man sich im Kühlschrank bedienen kann. Eine große Auswahl an Skyr, Joghut und Milch ist vorhanden, ebenso etwas Marmelade, Wurst, Käse und Müsli bzw. Corn Flakes.
Das Wetter ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut und wir entschliessen uns, ins Schwimmbad zu gehen. Die meisten Schwimmbäder in Island sind Freibäder. Meist gibt es ein Becken von 15 bis 25 Meter Länge und ein paar verschieden heisse Hot Pots.
Laugardalslaug ist das größte Schwimmbad Reykjaviks und hat sogar eine Schimmhalle und Sportplätze.
In Island sind die Umkleiden strikt getrennt zwischen Männern und Frauen. Es gibt beispielsweise keine gemischten Bereiche für Familien. Das ist diesmal kein Problem. Vor 3 Jahren konnte meine damals 9-jährige Tochter allerdings nicht mit uns in die Männerumkleide. Sie wurde damals durch eine Mitarbeiterin des Schwimmbads durch die Ankleide begleitet, was wirklich ein toller Service war.
Überall hängen Plakate, an welchen Körperstellen man sich zu waschen hat und in den Duschen gibt es Seifenspender, die von einem zentralen Seifentank aus bedient werden.
Wir entspannen uns im Hot Pot, während es abwechselnd regnet und die Sonne scheint. Es sind 15 Grad, aber es fühlt sich kälter an. Draussen. Nicht im Hot Pot.

Es ist unglaublich entspannend! (Fotografieren ist nicht erlaubt)

Nach dem Schwimmbad fahren wir ins Kringlan, Reykjaviks Einkaufszentrum. Einerseits, weil es dort Ladestationen gibt, die sogar kostenlos sind, andererseits, um etwas zu essen. Wir teilen uns eine Pizza und vertrödeln etwas die Zeit. Einkaufen können wir nicht, weil wir kaum zusätzlichen Stauraum haben. Wir sind beide ziemlich müde. Die Anspannung und die Anstrengungen der letzten Wochen macht sich bemerkbar.


Twizy vor der Harpa

Wir fahren über die Harpa zurück ins Hostel und ruhen uns ein wenig aus.


Zum Glück funktioniert die Handbremse

Am frühen Abend ziehen wir wieder los. Der Himmel ist blau, es ist warm und ich erfülle Lars einen Wunsch: Wir gehen ins Hard Rock Cafe Reykjavik.
Der Hype ist groß, die Deko entsprechend prominent und die Burger wirklich ausgesprochen lecker! Auch schon fast wieder ein Vierteljahrhundert her, dass ich in einem Hard Rock Cafe war.


Hallgrímskirkja im Hintergrund

Satt und zufrieden gehen wir zurück in die Unterkunft …

(der Diskussionsthread ist hier zu finden)
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21 Jul 2019 01:00 - 21 Jul 2019 01:01 #178343 von brunbjoern
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Tag 21: Reykjavik, Schnorcheln in Þingvellir

Wir beginnen den Tag wieder ruhig. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint.


Hallgrímskirkja, Kunstwerk

Nach dem Frühstück schlendern wir durch Reykjavik, schauen uns die Hallgrímskirkja von innen an, gehen zum Solfar ("Sonnenfahrt"), einer Skulptur an der Meerpromenade.


Solfar

Etwas ausserhalb hat ein Kreuzfahrtschiff angelegt und dementsprechend voll ist Reykjavik heute. Man sieht es den Leuten an, ob sie es durch eigene Kraftanstrengung nach Island geschafft haben oder ob sie als Massentourist für Stunden an Land gespült wurden. Für mich wäre das nichts, ich verstehe aber, warum viele Leute das machen. Nachhaltiger Tourismus sieht aber eindeutig anders aus.

Wir laufen über einen ziemlich seltsamen Indoor-Flohmarkt am Hafen und vorbei am ehemaligen Laundromat Cafe, das einzige Cafe Reykjaviks wo man seine Wäsche waschen und gut essen konnte. Man wollte expandieren, hat sich dabei übernommen und musste im Februar 2018 schliessen. Anscheinend gibt es aber Bestrebungen, wieder zu öffnen.


Das ehemalige Laundromat Cafe

Wir gehen wieder zurück zur Unterkunft.

Wir packen unsere Sachen für die Schnorcheltour in der Silfra Spalte in Þingvellir. Wir sollen warme Unterwäsche und je 2 Paar Wollsocken mitbringen.

Um 15:30 Uhr holt uns der Transferbus an der Hallgrímskirkja ab.

Die Silfra-Spalte ist durch das Auseinanderdriften der eurasischen und der nordamerikanischen Kontinentalplatte entstanden. Sie wird durch das Schmelzwasser des Langjökull Gletschers gespeist. Das Wasser wird über 50 km durch poröses Lavagestein gefiltert, ist glasklar und weitgehend ohne Schwebstoffe. Die Wassertemperatur beträgt 2 bis 4° Celsius. Man schnorchelt zwischen zwei Kontinenten. Wir sind die Schwebstoffe.

Ach ja, in der Nähe wurden einige Szenen für die 4. Staffel von Game of Thrones gedreht.

Wir kommen rund eine Stunde Später in Þingvellir an der Tauchbasis an. Neben dem Schnorcheln kann man natürlich auch tauchen gehen. Wir bekommen unsere Ausrüstung, wir ziehen sie an bzw. man hilft uns. Das Wetter ist perfekt, die Sonne scheint noch immer.



Irgendwann gehen wir, mit Neoprenganzkörperanzügen, Masken, Flossen und Handschuhen zur Silfra-Spalte. Der Anzug schnürt extrem am Hals und an den Armen ab, damit kein Wasser eindringen kann. Auf den Kopf kommt die Haube, die Hände sind in Handschuhe eingepackt und man schwitzt ausserhalb des Wassers ganz gewaltig.
Wir sind eine kleine Gruppe aus 6 Personen. Irgendwann ist die Einweisung beendet und wir gehen nach und nach ins Wasser und lassen uns von der Strömung langsam treiben. Durch den Anzug schwimmen wir auf dem Wasser wie ein Ballon.
Es ist wunderschön, das Wasser ist kristallklar. Man merkt die Kälte vor allem an den Händen und an den Lippen, es ist aber sehr gut auszuhalten. Es ist ein Traum!











Nach dem Schnorcheln geht es ein paar hundert Meter zurück zur Tauchbasis, wo wir Kakao und Kekse bekommen. Die Leute von der Tauchbasis sind extrem nett und hilfsbereit und kommen aus der ganzen Welt: Malaysia, Italien, England, Schottland, Deutschland …

Es geht zurück nach Reykjavik. Wir sind müde und geschafft, aber glücklich!

(der Diskussionsthread ist hier zu finden)
Letzte Änderung: 21 Jul 2019 01:01 von brunbjoern.
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21 Jul 2019 20:21 - 21 Jul 2019 23:46 #178375 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 21: Von Reykjavik nach Borganes

Irgendjemand frühstückt schon sehr früh im Guest House. Man hört alles und jeden und vor allem sieht man jedes mal andere Leute, die man nie zuvor gesehen hat und vermutlich nicht wieder sehen wird. Ich frage mich immer, aus welchen Zimmern die kommen und lerne, dass ausserhalb der Wohnung noch 2 weiter Zimmer seien. Noch mehr Leute, die auf die einzige Toilette/Dusche gehen? Dazu kommt, dass das Badezimmerschloss sehr hakelig ist, aber durchaus funktioniert, wenn man es lange genug probiert. Manche scheitern daran und es kommt zu unangenehmen Überraschungen.

Wir sind zu spät ins Bett, sind zu früh wach und müde. Mal wieder. Wir frühstücken und machen uns dann auf. Das Wetter zeigt sich wieder von seiner besten Seite, wir sitzen im T-Shirt im Twizy.
Der erste Ladestop ist bereits nach 13 km. Es ist der letzte offizielle Lader vor den 34 km nach Akranes und einem 6 km langen Tunnel unter dem Meer, den wir mit genügend Ladung angehen wollen, um nicht im Tunnel an der Steigung zu scheitern.

In der Sonne sitzend laden wir den Twizy fast voll, bevor es weiter geht.
Den Hvalfjörður Tunnel meistern wir vorbildlich, dank zwei Fahrspuren bergauf blockieren wir den Verkehr nicht.



Mit etwas Umweg finden wir in Akranes die einzige Ladesäule, stecken an und laufen ohne weitere Erwartung Richtung Meer. Akranes hat einen Sandstrand! Das habe ich auch noch nicht auf Island gesehen.



Es gibt am Strand Duschen und es gibt einen Hot Pot. Lars zieht sich die Schuhe aus und geht mit den Füßen ins Meer.




Strukturen im Sand

Weiter gehts nach Borganes. Wir sind mal wieder viel zu früh für die unterwegs gebuchte Unterkunft, weshalb wir erstmal direkt nach Borganes reinfahren, einen Tankstellenburger essen und etwas einkaufen. Danach gehts in die Unterkunft mit Blick aufs Meer.Und Frühstück! Und Frühstück! Und Hot Pot!

Ich drehe abends noch eine Runde an den Strand, um die angehende Dämmerung einzufangen.


Unser "Hausberg"

Ich bin noch ein wenig früh, was den Sonnenuntergang angeht. Das zieht sich hier oben immer ein wenig.


Vulkan Snæfellsjökull

Wir dürfen den Twizy im Hotel laden.



(der Diskussionsthread ist hier zu finden)
Letzte Änderung: 21 Jul 2019 23:46 von brunbjoern. Begründung: Ergänzung vom Abend

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22 Jul 2019 21:56 - 22 Jul 2019 22:39 #178463 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 23: Von Borganes nach Hvammstangi

Ich habe heute Nacht zum ersten mal gefroren. Nicht schlimm, lag vielleicht am geöffneten Fenster. Lars macht das nichts, der schläft aufgedeckt mit nacktem Oberkörper direkt am Fenster.

Wir frühstücken und fahren los. Es liegt eine längere Strecke vor uns, an der es keine Ladesäulen gibt. Noch ist es nicht so weit. In knapp 39 km Entfernung gibt es ein Hotel mit einer Ladesäule. Das ist noch eine entspannte Entfernung. Wir dürfen laden, es ist eine angenehme Umgebung mit Schafen, Hühnern und einem Hund.


Rechts hinten ist das Haus für Elfen und Trolle zu sehen - oder auch für den Hofhund

Nachdem wir einen Kaffee im Hotelrestaurant getrunken haben, setzen wir uns raus in die Sonne, müssen dann aber irgendwann unsere Jacken anziehen. Wir müssen den Twizy randvoll laden und verbringen etwas mehr als 2 Stunden vor Ort.


Der Hofhund hat sich vor uns hingeschmissen, lies sich krabbeln und verschwand dann im Hühnerstall - als Begrüßungsgeschenk hat er uns einen Stein mitgebracht

Vor uns liegt eine Strecke von 54 km mit mehr als 400 Höhenmetern, ohne die Möglichkeit, irgendwo Strom zu bekommen. Es gibt keinerlei Besiedelung auf der Strecke.



Wir fahren sehr sparsam, allerdings hilft der Gegenwind nicht wirklich, unser Ziel zu erreichen. Es geht stetig nach oben, zeitweilig mit 7% Steigung. Die Restreichweite schmilzt bedrohlich. Am Pass angekommen, ist der Akku auf 20% abgeschmolzen, wir haben aber noch über 20 km vor uns. Aber, wir können von nun an rollen und kommen an der Tankstelle mit 16% Rest an.

Leider können wir nicht direkt laden, weil ein Audi Q7 Hybrid den Typ2-Stecker blockiert. Der Audi muss nicht laden und ich versuche, dem Isländer zu erklären, dass wir darauf angewiesen sind, laden zu müssen. Er sagt, dass er jetzt noch seinen Hot Dog zu Ende essen werde und dann würde er wegfahren. Zwischenzeitlich sprechen uns andere Elektroautofahrer an und wir unterhalten uns. Kommentarlos steckt der Audi-Fahrer seinen Q7 ab und fährt weg.

Egal, wir können laden, es gibt etwas zu essen und zu trinken, es gibt Toiletten. Die Ladeweile von rund 2 Stunden wird überbrückt.

Hinter der Tankstelle geht es in die Westfjorde, die wir aber auslassen müssen. Das schaffen wir nicht, ausserdem sind größere Strecken nicht asphaltiert.

Nachdem wir lange genug geladen haben, geht es auf die letzte Etappe nach Hvammstangi. Im Gegensatz zu den Strecken im Süden hat es jetzt schon regelmäßige Steigungen.

Auf den letzten Kilometern überholt uns ein Tourist, bedenkt aber nicht, dass man beim Überholen auch Abstand halten muss. Ich gehe in die Eisen und rege mich auf. Das war knapp. Das ist nicht das erste Mal auf der Reise, aber bislang der heftigste Vorfall.



Unten links und rechts sieht man die Begrenzung der Windschutzscheibe

Wir kommen heil am Hostel an, klären mit der Vermieterin, ob wir Laden dürfen und packen aus.
Letzte Änderung: 22 Jul 2019 22:39 von brunbjoern. Begründung: Weiteres Bild eingefügt, verlinkte Bilder korrigiert, Korrekturen.

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22 Jul 2019 22:25 - 03 Aug 2019 20:30 #178466 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Bislang zurückgelegte Strecke


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Letzte Änderung: 03 Aug 2019 20:30 von brunbjoern. Begründung: Copyrightinfo hinzugefügt
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23 Jul 2019 21:41 #178519 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Tag 24: Von Hvammstangi nach Varmahlíð

Wir machen uns heute etwas früher auf den Weg. Es ist bewölkt, aber es regnet nicht. Bewölkt ist nicht schlimm.
Es ist kälter, als die vorangegangenen Tage.

Es sind 59 km und wieder einmal mehr als 400 Höhenmetern bis zur kostenlosen Ladesäule in Blönduós.
Es ist frisch im Twizy. Im Fußbereich hat es zwischen 11 und 12 Grad, was nach einiger Zeit unangenehm kühl wird.
Die Reichweitenanzeige liegt lange Zeit weit unter der Entfernung zum Ziel, nähert sich dann an, um dann aber stabil knapp darunter zu bleiben. Einige Kilometer vor Blönduós gibt es allerdings Straßenarbeiten. Der Asphaltbelag wurde weggefräst und man muss auf Schotter fahren, was wiederum Reichweite kostet.

1,5 km vor dem Ziel, man kann das Gebäude mit der Ladesäule schon erkennen, wir haben 1% Akku mit 1 km Restreichweite, gibt es eine weitere Baustelle mit einer Ampel, einer einspurigen Brücke und einer Steigung. Dort wollen wir nicht mit leerem Akku liegen bleiben. Schweren Herzens entscheiden wir uns, so knapp vor dem Ziel nochmal mit dem Generator einige Minuten zu laden. Mist!



Wir laden an der kostenlosen Ladesäule am Schwimmbad und gehen erstmal etwas zu essen einkaufen. Wir haben noch nicht gefrühstückt.



Uns ist immer noch kalt , wir haben einen leeren Akku und ganz viel Zeit und wir entschliessen uns, ins benachbarte Schwimmbad zu gehen. Es ist das übliche Ensemble aus einem Hauptbecken, 2 Hot Pots, einem Eisbecken und Rutschen. Nicht schlecht. Entspannend!

Ich stelle fest, dass viele Isländer übergewichtig sind. Das kommt mir nicht ungelegen. "Blend in with the locals!"

Nach dem Schwimmbad essen wir etwas und warten, bis der Twizy vollgeladen ist.

Weiter geht es zur nächsten Ladesäule auf unserem Weg. 30 km, 230 Höhenmeter später kommen wir an einer nichtfunktionierenden Säule an. Die Betreiberin des angrenzenden Campingplatzes erzählt uns, dass die Säulen nicht gewartet werden und wir bei ihr für ISK 700, €5 laden könnten. Das ist das erste mal auf der Reise, dass wir für Strom bezahlen müssen, abgesehen von den offiziellen Ladern. Wir werden es überleben. Wir laden 1,5 kWh und werden das Gefühl nicht los, dass es Absicht war, dass der Lader nicht funktioniert.


Hofhund


Schafpferch zum Schafabtrieb im Herbst

21 km und weitere 320 Meter Aufstieg später kommen wir am Hotel in Varmahlíð an. Wir packen aus, und fragen, ob wir am Hotel laden können. Die Ladesäule in der direkten Nähe wird mal wieder von einem Hybrid blockiert.



Wir dürfen aus dem Hotelzimmer heraus laden!


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23 Jul 2019 21:42 - 03 Aug 2019 20:33 #178520 von brunbjoern
Tourenbericht: Mit dem Twizy nach Island und die Faröer Inseln
Bislang zurückgelegte Strecke


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Letzte Änderung: 03 Aug 2019 20:33 von brunbjoern. Begründung: Copyrightinfo hinzugefügt

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