CO2 Bilanz des Twizy bei Kohlestrom

bm3 schrieb:

Editiert: Muss mich korrigieren, es sollen sogar 18-20 GWh Jahresertrag dort eingefahren werden. Das wären beinahe 20000 Twizy emissionsfrei betrieben.

Wenn du mir belegen kannst, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Bau deiner Windräder und dem Kauf von Twizys existiert, dann gebe ich dir gerne Recht.

Das wäre dann z.B. so, wenn sich Renault verpflichten würde, zu jedem gebauten Elektrofahrzeug die entsprechende Menge an erneuerbarer Energie durch neue Anlagen herzustellen, und zwar wirklich zusätzlich zu allen bestehenden Vorhaben und streng gekoppelt an die konkreten Absätze von E-mobilen.

Wenn es aber keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Bau neuer Windkraftanlagen und Elektroautos gibt, und das ist faktisch so, dann könnte die Strommenge die produziert wird ausschließlich zur CO2 Einsparung anderer Kraftwerke dienen.

Nochmal: Es ist einfach ein logisch, dass zusätzliche Verbraucher erst dann ökologisch neutral sind, wenn der vorhandene Sockel an Energie erneuerbar produziert wird. Und da fehlen in Deutschland im Moment 80 %, die zuerst abgebaut werden müssen.

In ein paar Jahrzehnten mag das anders aussehen, aber im Moment lässt sich das nicht wegdiskutieren. Und wenn du das nicht glaubst, dann mach das, was ich tue, und informiere dich ausführlich über erneuerbare Energien in Deutschland, da gibt es eine sehr interessante Seite bei wikipdia oder geh mal zu einer Informationsveranstaltung mit dem entsprechenden Thema.

Aber diese Milchmädchenrechnungen mit dem Windrad in meiner Nachbarschaft, das Strom für mein Elektroauto produziert mag zwar für die Psychohygiene ganz hilfreich sein, entspricht aber nicht den naturwissenschaftlichen Gegebenheiten.

Wie hier schon geschrieben tragen alle Verbraucher die Folgen des Verbrauchszuwachses im Stromnetz und nicht nur die Käufer von Elektroautos. Der Zuwachs der EE ist gegenwärtig deutlich größer als der Zuwachs an fossiler Kraftwerkskapazität.
Beim laden eines E-Autos fallen real Emissionen an die dem aktuellen Strommix in der Region entsprechen. Beim laden in der Nähe von EE-Kraftwerken fällt sogar weniger an da die Netzverteilungsverluste entfallen.
So what ? Logisch ist da an deiner Argumentation für mich mal gar nichts und ich schreibe hier auch nichts mehr dazu, da ich meinen Standpunkt dargelegt habe und nichts mehr weiter beitragen kann. Wie ich das sehe kannst du aber auch nichts mehr weiter beitragen außer deinen Standpunkt unbedingt beizubehaltem.

Viele Grüße:

Klaus

bm3 schrieb:

Wie hier schon geschrieben tragen alle Verbraucher die Folgen des Verbrauchszuwachses im Stromnetz und nicht nur die Käufer von Elektroautos.

In diesem Punkt gebe ich dir natürlich Recht. Es ist völlig egal wer den Verbrauchszuwachs verursacht, jeder Zuwachs kostet CO2, jede Einsparung von Strom spart CO2 ein.

Und jeder weitere Ausbau erneuerbarer Energien senkt den CO2-Ausstoß.

Wo sich unsere Ansichten unterscheiden: Meiner Meinung nach gibt es keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Tatsachen und deshalb müssen sie getrennt betrachtet werden.

Ein schlüssiges Gegenargument kann ich nicht erkennen.

Hallo Jürgen aus Heilbronn,

ich möchte Dich mal ganz freundlich fragen ob dein Benutzername etwas mit Deinem Beruf zu tun hat ?

Grüße von Harald dem Vermesser

Harry schrieb:

Hallo Jürgen aus Heilbronn,

ich möchte Dich mal ganz freundlich fragen ob dein Benutzername etwas mit Deinem Beruf zu tun hat ?

Grüße von Harald dem Vermesser

Genau darauf habe ich gewartet, hab´s ja schon weiter vorne angekündigt.

Ja, ich bin Physiklehrer und mache schwerpunktmäßig sehr viel zu dem diskutierten Thema.

Was ich sonst noch mache, kannst du gerne auf meiner HP mal anschauen (siehe Benutzername).

a Eipäd-Äpp für Grundschüler, dass muss ich unserer Waldorfschule erzählen ! Die werden begeistert sein !
Nix für ungut lieber Jürgen

Grüße aus dem Allgäu, mit 28,2 % Erneuerbare Energien und 47,4 % Kohle im Strom.

Harald

P.S. Wobei bei Sonnenschein die Potentialdifferent von meiner PV-Anlage größer ist als vom Netz, sonst würde ich ja nichts einspeisen, also fahre ich dann physikalisch gesehen doch mit 100 % Kraft aus der Sonne ???

Harry schrieb:

dass muss ich unserer Waldorfschule erzählen ! Die werden begeistert sein !
Nix für ungut lieber Jürgen

Nix für Ungut lieber Harry, dass ich an einer Sprachheilschule arbeite, wusstest du?

Strom aus 100% regenerative Energien -> Isenpower! by Stadtwerke Mühldorf

Harry schrieb:

a Eipäd-Äpp für Grundschüler, dass muss ich unserer Waldorfschule erzählen ! Die werden begeistert sein !
Nix für ungut lieber Jürgen

Die aussge finde ich nciht gut! Ich habe allerhöchsten respekt vor lehrern die sich um ihre schüler kümmern, noch mehr wenn dieser an einer sonderschule arbeitet.

Ich teile zwar seine meinung nicht und warte auch auf zahlen.

Achso noch was hier: sollte sich wer ( also hier ist natürlich schule.app gemeint) angegriffen fühlen tut mir das leid. das schreiben ohne gesicht lässt einen sicherlich ab und an umgangsformen vergessen die man im RL nicht vergessen würde.

Trotzdem noch was dazu: Ich habe heute etwa 62kwh ins netz gegeben - angenommen ich hätte die PV für das e auto verbaut wäre ich doch neutral. Verliert man das, wenn man die PV vorher hatte? Und nochmal: wieviele ausgelichskraftwerke sind heute angefeuert worden. Wie gesagt, ich rede vom jetzt und heute, alles andere ist zukunft ( in die ich große hoffung setzte ( bin 31 - ich muss sie haben).

Gruß
BB

Black Biturbo schrieb:


Trotzdem noch was dazu: Ich habe heute etwa 62kwh ins netz gegeben - angenommen ich hätte die PV für das e auto verbaut wäre ich doch neutral. Verliert man das, wenn man die PV vorher hatte?
BB[/quote]

Genau meine Rede: Wenn du dir im Zusammenhang mit einem bestimmten Verbraucher eine Solaranlage kaufst, die du sonst nicht gekauft hättest, dann ist das so wie du beschreibst.

Selbstverständlich kannst du dir moralisch auch sagen: Ich speise die Menge XX regenerativ ins Netz ein, also ist es auch o.k., wenn ich die Menge YY wieder verbrauche.

Beim Twizy kommt ja noch hinzu, dass er ja je nach dem welches andere KFZ er ersetzt oder entlastet, auch CO2 aus Benzin einspart und zwar in jedem Falle mehr als alle anderen Benziner, die auf dem Markt sind.

Aber natürlich wäre es ökologisch optimal man würde:

möglichst wenig Strom verbrauchen
möglichst wenig Auto fahren, und wenn dann mit hoch effizienten Fahrzeugen
möglichst wenig in Urlaub fahren, schon gar nicht mit dem Flugzeug
möglichst wenig Fleischprodukte und Milchprodukte konsumieren
in einem gut gedämmten Haus wohnen regenerative Energien zum Heizen verwenden usw.

Aber bin ich Jesus?

Wenn alle sich so Gedanken machen würden, wie wir hier und vor allem im Bevölkerungsdurchschnitt so viele Leute Solaranlagen auf dem Dach hätten und Twizys fahren würden wie hier, dann wäre die westliche Welt ökologisch gesehen um einiges besser.

schule-apps.de schrieb:

Aber natürlich wäre es ökologisch optimal man würde:

möglichst wenig Strom verbrauchen
möglichst wenig Auto fahren, und wenn dann mit hoch effizienten Fahrzeugen
möglichst wenig in Urlaub fahren, schon gar nicht mit dem Flugzeug
möglichst wenig Fleischprodukte und Milchprodukte konsumieren
in einem gut gedämmten Haus wohnen regenerative Energien zum Heizen verwenden usw.

Hallo schule apps,

grundsätzlich kann ich Deinen und den Argumenten von Klaus und BB u.a. folgen und vertreten. Nur Deine Liste reicht mir nicht aus, weil sie an meinem Ziel vorbei geht. Denn ich würde die Sätze wie folgt ergänzen:

und produziere diesen Strom (Engerie) dann selbst oder gleiche diesen aus.

Ich werde in meinem Leben immer Energie verbrauchen, aber ich kann (wenn einige weinigen Vorraussetzungen vorhanden sind) diese Energie versuchen auszugleichen.

Aus Deiner Argumentation mit den 20%EE und Restkraftwerke habe ich mir in der Vergangenheit überlegt, die eigene erzeugte Energie zu speichern. Noch geht das nicht so wie ich mir das vorgestellt habe. Aber es gibt dazu ansetzen, die ich weiter verfolge. Denn ich will Deine Argumente, den sehr viele andere folgen, ohne langen Diskurs entkräften, entgegnen oder den Menschen zeigen, dass es auch anders gehen kann.

Und ja, ich hab' mir ne PV auf's Dach gesetzt, um diesen Strom zu verfahren, nicht um Geld zu machen.

Aber bin ich Jesus?

? Por qué no

Auf jeden Fall weiter so in der Schule und Respekt, denn ich bin schlicht weg zu faul, so einen Job zu machen. Thankx.

Grüße
markus

Meiner Ansicht nach, war die Ausgangsfrage wie gut ist ein Twizy geeignet die persönliche Ökobilanz zu verbessern. Als Scenario CO2 aus Steinkohle gegen CO2 aus Diesel pro 100 km. Lassen wir die Kohle mal weg,kann man die Frage etwas anders stellen.
Für 100 km benötigt der Twizy angenommene und hier im forum häufig bestätigt ca. bis zu 10 kWh. Möchte ich diese elektrische Arbeit über einen Dieselgererator erzeugen werden ca 25 kWh (2.5l) Diesel benötigt. Wenn ich diesen halbwegs ökologisch herstellen möcht (Biodiesel) werden 10qm Anbaufläche benötigt. In den vielen PV -Anlagen der Twizy-Fahrer (und auch in meiner) brauche ich für diese Stommenge nur 0,3 qm PV- Fläche pro Jahr. Dazu kommen dann die theoretischen Vorteile eines Beitrages zur Netzstabilisierung ( Regelleistung). Damit ist für mich klar Twizy- Fahrer beschreiten hier den richtigen Weg. VG Andreas

andimanzwo schrieb:

Meiner Ansicht nach, war die Ausgangsfrage wie gut ist ein Twizy geeignet die persönliche Ökobilanz zu verbessern. Als Scenario CO2 aus Steinkohle gegen CO2 aus Diesel pro 100 km. Lassen wir die Kohle mal weg,kann man die Frage etwas anders stellen.
Für 100 km benötigt der Twizy angenommene und hier im forum häufig bestätigt ca. bis zu 10 kWh. Möchte ich diese elektrische Arbeit über einen Dieselgererator erzeugen werden ca 25 kWh (2.5l) Diesel benötigt. Wenn ich diesen halbwegs ökologisch herstellen möcht (Biodiesel) werden 10qm Anbaufläche benötigt. In den vielen PV -Anlagen der Twizy-Fahrer (und auch in meiner) brauche ich für diese Stommenge nur 0,3 qm PV- Fläche pro Jahr. Dazu kommen dann die theoretischen Vorteile eines Beitrages zur Netzstabilisierung ( Regelleistung). Damit ist für mich klar Twizy- Fahrer beschreiten hier den richtigen Weg. VG Andreas

Andreas. deine Berechnung kann ich bezüglich PV noch nicht nachvollziehen. Wenn ich bei 8-9 m² installierten mono- oder polykristallinen Photovoltaikmodulen mal von 1 kWP installierter Modulnennleistung ausgehe und einen Jahresertrag (konservative Prognose) von 900 kwh / kWP annehme, so komme ich für die Produktion von 10kwh, also dafür etwa 100km weit mit dem Twizy zu fahren auf eine benötigte PV-Fläche von etwa 0,1 m² .
Das bedeutet auch, ein Twizy könnte mit PV-Zellen auf seinem Dach vielleicht Strom für um die 400-500 Fahrkilometer im Jahr selbst erzeugen.Das ist nun nicht die Welt, aber auch schon ein kleiner Beitrag.

Viele Grüße:

Klaus

Tippfehler, ich habe versehentlich 25 kwh statt 10 kwh genommen. Danke für die Berichtigung, komme jetzt auf 0.12 qm. Es zeigt aber den Unterschied vom Ökodiesel zum Ökostrom meiner Ansicht nach ganz gut. VG Andreas

andimanzwo schrieb:

Tippfehler, ich habe versehentlich 25 kwh statt 10 kwh genommen. Danke für die Berichtigung, komme jetzt auf 0.12 qm. Es zeigt aber den Unterschied vom Ökodiesel zum Ökostrom meiner Ansicht nach ganz gut. VG Andreas

Sehr schoene Rechnung! Danke fuer den Vergleich.

Gruss,
Klaus