Reichweite bei -8C

Cubus schrieb: Da drängt sich mir unweigerlich die Frage auf: Ist bei dem Selbstbau-Akku-Projekt im Forum eigentlich eine Akkuheizung und/oder eine verbesserte Kühlung vorgesehen?

Das ist keine allgemeine Antwort. Auch bin ich aktuell etwas angeschlagen und muss gerade Stinker fahren anstatt Box und Zellen zu testen.

Beim Originalakku scheinen so ab 50-70.000 km, insbesondere im Winter, verstärkt Reichweitenprobleme aufzukommen.

Bezüglich des Akkus kann es ganz schnell passieren dass Renault den Gebrauchtakku günstig zum Kauf anbietet. Dann bleiben womöglich nur noch 20% der potentiellen Interessenten.

Zu der Frage. Letztlich sollten wir eine größtmögliche Box haben. Wenn möglich mit vorkonfektionierten Kabeln (speziell was an den Yazaki Stecker geht) und evtl. vorbereiteten Relais (zum Akku) und Anschusskabel/-Stecker an das Ladegerät und Motor. Für die Zellen wären 1-3 angedachte Standardlösungen (gebrauchte Leaf, neue LiFePO4, .. ) gut wobei wir uns nicht auf einen bestimmten Akku/Zelltyp festlegen sollten. Jeder soll aber machen können was er möchte. Die wenig fahren, für die reicht womöglich auch Blei. Die unterschiedlichen Zellen haben eine stark unterschiedliche Form und Temperaturempfindlichkeit.

Sinnvoll ist eine kapazitive Erweiterbarkeit des Inhaltes in der Box. D.h. für den Start ungefähr 1:1 (Zellkapazität) wie beim Standard-Twizy und eine möglichen Verdopplung (oder gleich die doppelte Kapazität was die Zellen auch weniger belastet). Selbst wenn der freie Platz für einen Insassenheizung-Speicher genutzt wird macht es Sinn eine größtmögliche Akkubox zu haben.

Zumindest eine Isolation für den Winter macht Sinn (z.B. 5-10mm Styrodur). 1-5 Leute haben am Twizy heute schon eine isolierende Bodenplatte für den Winter. Wird es unten außen angebracht so verringert sich der Bodenabstand. Seitlich ist das Einbringen problematisch (evtl. von oben) müßte aber gehen. Auch eine Isolation oben scheint machbar. Vorne und hinten liesse sich auch etwas anbringen. Heiztechnisch denkbar wäre eine Heizmatte (die braucht wenig Platz) die bei Bedarf geschaltet wird. Wenn das Gehäuse aus Alu ist sollte es ohne Kühlung gehen. Von einer Kühlung wegen Schnelladung würde ich Abstand nehmen. Eine größere Kapazität ist günstiger als eine Schnelladung.

Anhand der unterschiedlichen Zellen und des Platzbedarfes für die Zellen wäre ein festes Einbauen und Vorgaben für Isolation/Heizung/Kühlung eher hinderlich.

klausz schrieb: Bezüglich des Akkus kann es ganz schnell passieren dass Renault den Gebrauchtakku günstig zum Kauf anbietet. Dann bleiben womöglich nur noch 20% der potentiellen Interessenten.

Hi.
... da mach Dir mal keine so großen Sorgen... so wie ich Renault kenne werden die versuchen abgefuckte 60% Akkus für knapp unter Neupreis zu verhökern...
Vielen geht es bei dem Alternativakku eh um mehr Kapa oder Schnellladen.

Das würde das "Konzept Twizy" deutlich voranbringen.

Die Woche der Tieftemperaturen ist vorbei. Zur Ergänzung meiner obigen Statements:

02.03.2018
Akkutemperatur: -1°C, Steigerung ab dem letzten Viertel der Strecke auf Bis zu 2°C
Restkapazität des Akkus: 23 %, Restreichweite: 13 km, Fahrstrecke : 41 km. Gartenthermometer zeigt - 12°C

03.03.2018
Akkutemperatur: beim Start 3°C, kurz danach bis zum Ende der Tour 4°C
Restkapazität des Akkus: 4 %, Restreichweite: 1 km, Fahrstrecke : 42 km. Gartenthermometer zeigt 0°C

Die Zitterpartie der Werte vom 03.03.2018 entstand durch einsetzenden Schneefall.

Desweiteren zur Reku:
Immer die selbe Strecke, Berg hoch. Oben angekommen (Akkustand jeweils 91 - 93%) mit 30 km/h auf dem Tacho auf N drücken. Runter segeln und an einer bestimmten Stelle  (durch eine Straßenlaterne markiert) auf D drücken und von der Reku runterbremsen lassen.

Normal ist dort eine Reku von ca.   2,5
Bis Akkutemperatur von 4°C  = ca.  2,5
Bei Akkutemperatur von 2°C  = ca.  1,3
Bei Akkutemperatur von 0°C  = ca.  0,5
Bei Akkutemperatur von -1°C = ca.  0,2 - 0,3

Mein persönliches Fazit zur Woche des Gefriergutes im Twizy:
Im Laufe des Jahres wird ein Smartsitz mit Sitzheizung verbaut werden!

Du hattest bisher immer mindestens 20% Restkapazität, bis auf den 03.03. wo es bei wärmeren Temperaturen um die 0 Grad zu einem Einbruch und 4% Restkapazität kam. Schnee hatte ich bisher nicht als krassen Einflußfaktor oder Showstopper in Erinnerung. Eher schon ein ‚nichtlineares‘ Verhalten des älteren Akkus wo auf den letzten 10-15km die vorhergesagte Restreichweite abnahm. Das war nach 5 Jahren bei 55-60000km Akkulaufleistung bei eher normalen Temperaturen. (Nicht auszuschließen dass bei mir die Bremse etwas Probleme machte, der Verbrauch war eher hoch, aber an den Bremsen war es nirgends extrem warm). Mit 1 bzw 0 km Restreichweite ankommen und auch heimschieben bei eher angenehmeren Temperaturen hatte ich kennengelernt.

Schau mal im Forum, da hatte jemand eine Isolierplatte unten am Akku angebracht. Eine Steckdose 3-5km vor der Heimat wäre da gut.

Bitte dran bleiben denn es ist eine gute, gleichbleibende und lange Teststrecke.

klausz schrieb: Schnee hatte ich bisher nicht als krassen Einflußfaktor oder Showstopper in Erinnerung. .

In diesem Falle ist es wohl der Schneefall gewesen. Ich nutze jede nur erdenkliche Möglichkeit zum Segeln. Dies macht zusammengenommen eine erhebliche Strecke aus.
Aufgrund der Schneehöhe (der Reifen ist bis knapp über den Felgenrand im Schnee eingesunken), wurde ein Segeln fast unmöglich gemacht, wodurch das "Rollenlassen" durch "Motorantrieb" ersetzt werden mußte.

klausz schrieb: Eher schon ein ‚nichtlineares‘ Verhalten des älteren Akkus wo auf den letzten 10-15km die vorhergesagte Restreichweite abnahm. Das war nach 5 Jahren bei 55-60000km Akkulaufleistung bei eher normalen Temperaturen..

Am Montag hat er die 55.000er Marke überschritten. Ich werde dies 'mal beobachten.

klausz schrieb: Nicht auszuschließen dass bei mir die Bremse etwas Probleme machte, der Verbrauch war eher hoch, aber an den Bremsen war es nirgends extrem warm).

Ähnliches hatte ich auch. Der Verbrauch nahm langsam zu. Aufgrund der Bremsenthreads im Forum hatte ich die auch im Verdacht, aber die Scheiben waren alle kühl. Irgendwann hörte man bei starkem Lenkeinschlag ein wiederkehrendes leises Schaben , das beim weiterfahren umgehend leiser wurde und verschwand. Die Bremsscheiben blieben kühl.
Ursache war ein nicht immer komplett zurückgehender Bremskolben. Da die Scheibe nicht 100%ig plan ist und minimal eiert, schürbelte die Belagkante immer mal wieder bei jeder Umdrehung der Scheibe an einer bestimmten Stelle. Konnte man an den Schleifspuren des Belags erkennen.

klausz schrieb: Schau mal im Forum, da hatte jemand eine Isolierplatte unten am Akku angebracht. Eine Steckdose 3-5km vor der Heimat

Werde ich mir mal anschauen.