Segeln in Neutralstellung

Hi liebe Gemeinde,
ich vermisse manchmal die Möglichkeit ohne Rekuperation widerstandslos zu rollen, das klappt entweder mit sehr wenig Druck auf´s Strompedal oder indem ich während der Fahrt einfach auf 'N' schalte. Ersteres braucht, vor allem bei unebener Straße, viel Zehnspitzengefühl, Zweites erfüllt mich mit schlechtem Gewissen, weil ich nicht sicher bin ob das ein zulässiger Betriebsmodus ist.
Meine Frage an euch: Weiß jemand ob ich ohne den Sevcon zu gefährden auch mit höheren Geschwindigkeiten für längere Zeit in 'N' rollen kann? Und wenn warum oder warum nicht.

Gruß, Andreas

Meines Wissens hat hier noch niemand von Schäden etc berichtet.
Dem sevcon ist das Segeln selber egal, der Motor erzeugt mangels dauermagnet etc. keine Spannung einfach durchs drehen.
Und wenn du dann bergab bei Tempo hundert auf „d“ schaltest, begrenzt die Elektronik die rekuperationsleistung, so daß auch dadurch weder sevcon noch Akku schaden nehmen sollten. Die Verbindung motor-Getriebe leidet beim segeln mehr ( thread „Reparatur Getriebeölen“)…

Ich habe im OVMS die Rekuperation bei über 70 km/h, also außerorts, falls keine Bremse betätigt wird auf 0 gestellt.
Einfacher geht es wohl nicht. Innerorts kann dann immer noch alles mit dem Gaspedal erledigt werden.

Thread "Reparatur Getriebewelle" sollte es heißen. Die Rechtschreibprüfung verhunzt mehr, als ich nachgucken kann...

Dem Sevcon wird das nichts machen...

Aber Dein Getriebe verreckt in Zeitraffer!

Solltest Du allerdings, sofern du auch nur ein bisschen Gefühl im Popo hast dramatisch merken!

Das Getriebe an sich?
Oder meinst Du die Hülse/Eingangswellen-Verbindung bei nicht vorhandenem zusatzlager?

udo229 schrieb: Das Getriebe an sich?
Oder meinst Du die Hülse/Eingangswellen-Verbindung bei nicht vorhandenem zusatzlager?

Ich denke, dass es bei der Aussage nicht um Details ging. Für jemanden, der sein Fahrzeug bei Problemen der Fachwerkstatt überlässt, macht es keinen Unterschied.

udo229 schrieb: Meines Wissens hat hier noch niemand von Schäden etc berichtet.

Der TE fragte zwar, ob der Sevcon gefährdet ist, aber ich würde es nicht ohne weiteren Hinweis stehen lassen, weil beim Segeln ohne Forums-Zusatzlager ein Getriebeschaden und Motorschaden gleichzeitig droht, also Totalschaden, jedenfalls gab es das schon mehrmals. Wer hier im Forum mitliest, weiß aber, wie man sich zu 99 % (?) davor schützen kann und den "Totalschaden" im Fall der Fälle auch wieder mit überschaubaren Kosten repariert bekommt.

Das ist sehr interessant, danke euch.
Ich habe schon gelesen, dass ihr euch Zusatzlager ins Getriebe baut. Das Warum muss ich noch verstehen, die Threads dazu sind ellenlang dazu brauche ich noch bisschen Zeit.
@TwizyChrisy kannst du kurz umreisen warum ein völlig unbelastet mitlaufendes Getriebe "In Zeitraffer verrecken" wird?

Gruß, Andreas

www.twizy-forum.de/werkstatt-twizy/85608-reparatur-getriebewelle?start=0
Gleich auf der ersten Seite siehst du, was passieren kann, aber nicht muss. Manche Twizys laufen auch ohne Modifikation über 100.000 km problemlos.
In dem Thread gibt es auch ein PDF, in dem alles in Kurzfassung erläutert wird.
>>> Dokumentation <<<

Kurz Hier.
Der Motor hat nur ein Lager, die direkt anliegende Motorwelle zwei. Das beide Wellen nur über eine Verzahnung verbunden sind, beginnt die Motorwelle sich im Leerlauf (=Seglen) aufzuschaukeln und Vibrieren. Dies zerstört langfristig die Verzahnung.
(Nur Mal kurz und laienhaft ausgedrückt)

Das sog. Getriebelager ist praktisch das zweite Motorlager, welches aber am Getriebe angebaut wird (aber eben die Motorwelle lagert). Ist dieses verbaut, fehlt der Motorwelle das "Spiel" zum Vibrieren und die Getriebeeingangswelle lebt länger.

Das ist eigentlich ein muss, welches Renault aber weggespaart hat, mit der Konsequenz, dass sich die Lebensdauer der Getriebe (Wellen) verkürzt.

Nach Lektüre der ersten paar Seiten im Thread wage ich zu zweifeln!

Ich habe momentan nicht die Zeit alles zu lesen, mach ich aber noch.
Mir fällt auf, dass alle verschlissenen Verzahnungen rostbraun sind, für normale Korrosion ist aber der Verschleiß zu groß.
Wenn das Material so hart ist, dass keiner von euch sich getraut hat zu bohren, kann ich mir den Verschleiß noch weniger erklären.
Bleibt einzig Funkenerosion und/oder galvanische Korrosion beschleunigt durch Feuchtigkeit. (Kann da Feuchtigkeit heran kommen?)

Bei vielen Hochleistungsmotoren werden die Ströme, die in der Motorwelle zwangsläufig entstehen (Leiter im magnetischen Feld) entweder gezielt abgeführt oder durch keramische Lager isoliert. erkärung des Effektes Seite 4 mim pdf
Der Twizy hat das Problem mit den Lagern, wie ihr sagt. So wie ich verstanden habe ist der Rotor nur einseitig gelagert und benutzt das Lager der Getriebewelle mit. Damit Fließt der Strom über die verzahnte Hülse (Motorlager -> Motorwelle -> Zahnhülse -> Getriebelager -> und zurück über das Gehäuse)
Die Verzahnung scheint minimales Spiel zu haben womit jedes Klappern zu Funkenabrissen führt. der Effekt als Bearbeitungsverfahren

Euer zusätzliches Lager bietet also mit seinem massiven Aluminiumklotz eher einen Blitzableiter. Sollte aber das Problem lindern.

Gruß, Andreas

Nein, mit Stromabfluss hat das nichts zu tun.
Der Abrieb an den Zähnen kommt durch das Spiel und die Taumelbewegungen der Welle durch die fehlende Lagerung.

Wattsinn schrieb: ?)Bei vielen Hochleistungsmotoren werden die Ströme, die in der Motorwelle zwangsläufig entstehen (Leiter im magnetischen Feld) entweder gezielt abgeführt oder durch keramische Lager isoliert. erkärung des Effektes Seite 4 mim pdf
Der Twizy hat das Problem mit den Lagern, wie ihr sagt. So wie ich verstanden habe ist der Rotor nur einseitig gelagert und benutzt das Lager der Getriebewelle mit. Damit Fließt der Strom über die verzahnte Hülse (Motorlager -> Motorwelle -> Zahnhülse -> Getriebelager -> und zurück über das Gehäuse)
Die Verzahnung scheint minimales Spiel zu haben womit jedes Klappern zu Funkenabrissen führt. der Effekt als Bearbeitungsverfahren

Mal ein ganz neuer und interessanter Aspekt.
Aber als Laie würde ich vermuten, dass der Verschleiß dann reproduzierbar bei allen Twizy auftreten sollte.
Dem ist aber nicht so.

Snorre schrieb:

Mal ein ganz neuer und interessanter Aspekt.
Aber als Laie würde ich vermuten, dass der Verschleiß dann reproduzierbar bei allen Twizy auftreten sollte.
Dem ist aber nicht so.

Solche Probleme haben selten nur eine Fehleruhrsache, sonst wären sie bereits vor 10 Jahren bei Renault in der Testphase aufgefallen. Ich vermute Feuchtigkeit / Nässe könnte den Unterschied machen oder viel / wenig Spiel ...

Die unerklärlichen Verfärbungen am Zusatzlagersitz könnten auch daher kommen.

Gruß, Andreas

Ein Aufschaukeln nicht belasteter nicht fest kraftschlüssig verbundener Bauteile gehört zum Standard im Maschinenbau.
Drum versucht man sowas normal zu verhindern.

Wo da jetzt genau noch mal Strom über die Lager laufen soll hab ich noch nicht verstanden.