Mit E-Auto in den Urlaub (längere Fahrten)

Wie macht ihr das mit eurem (normalen) E-Autos, wenn ihr eine größere Fahrt (Urlaub) macht, gerade wenn die Reichweite nicht sooooo üppig ist? Ich habe einen BMW I3s 120, wo die Reichweite München - Kempten (2x 125 km) und zurück nicht ausreicht. Unterwegs gibt es CCS-Schnellladepunkte, kein Thema! Aber selbst wenn die Reichweite dem entsprechenden Spritweite übereinstimmt, dauert selbst das Schnellladen länger als das Volltanken an der Tanke. Bei E-Autos mit sehr großen Reichweiten, dauert auch das Schnellladen länger. Für z.B. 500 km, dauert das Schnellladen auch gerne 2 Stunden (bis ca. 80%). Wobei die restlichen 20% aus Zeitgründen nicht genutzt werden kann, was von der Strecke her auch fehlt. Allenfalls ist die 1. Etappe - nach Tagesbeginn - nutzbar. Ähm, bei mir ist das Wort Langeweile kein Fremdwort.

Da ist noch viel Entwicklungspotential, größere Reichweite, Blitz-Laden und auch die Energiedichte (der Akku braucht mehr Platz als der Benzintank, wobei der Wirkungsgrad für Benzin auch viel geringer ist. Da kann man sich denken, wenn der Wirkungsgrad von Benzin auch so hoch wäre, wie Elektro, ist Elektro in dem Fall schwer im Nachteil.

Hallo Peter,

Du hast doch in Teilen das Prozedere selbst beschrieben.
- Ladestops vorplanen, immer einen Plan-B haben
- langsam fahren (je nach Gusto)
- CCS laden bis 80%, außer es muss wirklich mal mehr sein (gibt Gründe)
- weiterfahren zum nächsten Lader
und natürlich
- ein Potpurri an Ladekarten haben (auch wenns meist auf die Gleichen hinausläuft)

Bei unserem e-up von 2021 mit einer Sommerreichweite von knapp 300km bedeutete das für uns:
- nach rund 150 km rausfahren (300*0,8 = 240 km Reichweite abzügl. Sicherheitspuffer - wir waren wenig risikobereit)
- wir haben zw. 30 und 60 Minuten geladen aber max. bis 80%
- da der e-up keine Akkukühlung hat, hatten wir nach rund 600km Probleme, den Akku noch vollzubekommen
- selbst an CCS lädt der e-up ausgeprochen gemächlich.

Geht alles. Alles kein Problem.
Die längste Strecke an einem Tag waren 800km von Randers in Dänemark ins Rhein-Main-Gebiet. Der letzte Ladevorgang war dann schon derart zäh, dass wir es in einer Stunde nicht geschafft haben, den Akku auf 80% zu bekommen.

Der i3S lädt nur mit 50 kW. Bessere E-Autos können theoretisch auch mit 500 kW laden, das geht dann 10-mal so schnell. Praktisch ist momentan die Grenze aber wohl bei ca. 220 kW erreicht, also immer noch fast 5-mal so schnell.

Meine Frau und ich sind letztes Jahr zur HPV WM nach Südfrankreich gefahren. 2x 1400km. Auto : Honda E. Maximale Reichweite im Sommer: etwa 220km. Ladeleistung : etwa 30kW.
Durch sparsame Fahrweise habe ich den Verbrauch auf 11kWh/100km im Mittel drücken können, trotz Klima (Waren teils über 35°C draußen).
Am Ende lag unsere Durchschnittsgeschwindigkeit inkl. Pausen und laden bei 64km/h. Durchaus ordentlich. Interessanterweise waren wir bei Ankunft regelrecht erholt und 0 gestresst, wie wir es sonst vom "Mitm Verbrenner die Strecke durch ballern" gewohnt waren.

Dei Aussage, dass Stromer mit großen Reichweiten 2 Stunden zum Aufladen brauchen, verstehe ich nicht ganz. Die fahren mit 10% an den Schnelllader und fahren nach 20 Minuten weiter und haben dann Strom für mindestens 300 weitere km im Tank. Auf 100%, was in der Tat deutlich länger dauern würde, lädt da niemand.

Blättert mal in der EAM-Fibel, dort werden Ladekurven der Stromer abgebildet; auch Zellchemieentwicklung ist wichtiges Thema. Jedoch hab ich nicht gewartet, bis Alles fertig entwickelt ist: in 2009 hab ich 'n Saxo electrique erstanden (zu dem meinte meine jetzige Ex:' Wenn du den kauftst, lass ich mich scheiden!' So wars. Fahr also seit 14 Jahren elektrisch und seit 28 Jahren Saugkammertubopöler Bulli. Mehr CO² kann ich nicht einsparen. Grüße in die Runde vom Rentnerwolli

ich hab ja einen Leaf, dieser lädt mit maximal 46kW und auch nur bis 60% SOC.
eine Faustregel: so tief wie möglich leerfahren und dann soweit laden dass du möglichst tief zum nächsten Ladestopp kommst. So ist die Ladezeit am geringsten. Langsam kommst du am schnellsten an.

ich plane meist so, bzw. ergibt es sich oft, dass die Ladestopps für was anderes genutzt werden (z.B. essen). Allerdings ist das Auto dann meist voller als man es braucht.

50kW Ladeleistung an DC ist jetzt ja nicht soo schlecht. Wenn der i3 das auch im Bereich von 10-80% hinbekommt. Winters eventuell nicht so prickelnd..

Mein Kona "kann" ja 70kW, aber nicht über einen großen Bereich.Die 50 kW kann er aber zumindest fast komplett. Wir waren damit bereits mehrfach Europaweit unterwegs, Schweden, Schottland, Italien.
Fazit: Mir reichts nach 300-350km BAB mit der Fahrerei, da sind die 45 Minuten Pause für weitere 300km schon schön.

Planung mach ich in D nicht mehr, gibt genug DC Lader entlang der BAB.

Hab mir auch das überlegt, wenn ich nach Kempten fahre, hätte ich gerne schon mehr Reichweite. Aber für sehr lange Fahrten, Urlaub und so, muss ich natürlich anders planen. Wo sind die Schnellladepunkte, vor allem im Ausland und vor allem im exotischeren Ausland. Da hilft Google ned so sehr, da "G" auch andere Ladepunkte mitauflistet, was mich in dem Falle nicht so interessiert. Ok, da gibt es diverse Apps mit Filterfunktionen. Das muss ich mal ausprobieren. Mein BMW hat ein Navi eingebaut und die listen auch die Ladestationen auf. Muss ich mal üben.

Anders ist auch, wenn ich einen Ausflug von Kempten aus machen möchte, wird es schwieriger, da auf ggf. Nebenstrecken ggf. keine Schnelllader gibt. Dann dauert es zu lange vor allem wenn Kinder mitfahren. Und wenn am Zielort keine Ladepunkte gibt (wenn dann fußläufig über mehrere Kilometer (keine Lust, Kindern das zuzumuten), wird das auch schwieriger). Alles noch Neuland für mich.

Spontane Fahrten: Beim Verpenner war das so, einfach losfahren. Oh, ich muss tanken, dann schnell an die Tanke und dann geht, äh fährt es los.

Beim Elektro muss ich immer guggen, dass der Akku voll ist. Sprich, nach einer Fahrt, ab in die Garage und über Nacht an die Dose. Dann ist der für die nächste Fahrt gerüstet. Zwischen so Fahrten, muss ich immer guggen, dass genügend Zeit zum Laden da ist.

... Du hörst Dich gerade so an wie Leute die BEV irgendwie.. blöd finden.. Mensch! Du bist doch jahrelang mit dem Winzakku des Twizy ausgekommen, dagegen ist der i3 doch ein Reichweitenmonster!

Pfälzer68 schrieb:
... Du hörst Dich gerade so an wie Leute die BEV irgendwie.. blöd finden.. Mensch! Du bist doch jahrelang mit dem Winzakku des Twizy ausgekommen, dagegen ist der i3 doch ein Reichweitenmonster!

Mag so klingen! Stimmt. Aber ich will das nicht so meinen. Es ist ein Umgewöhnungs- bzw. Umstellungsprozess. Ich vergleiche den i3 eher mit dem ehemaligen Verbrenner, da gleiche Fahrzwecke, -ziele. Der Winzling ist was anderes, was den Zweck betrifft. Ich habe mich so entschieden, einen BEV zu kaufen, wollte ich eh schon länger. Wenn es ganz blöd läuft, habe ich immer noch den Transporter.

Ich bin schon am Überlegen, dass ich einen Kompaktklasse bestelle, der (noch) mehr Reichweite hat, wo ich auch im Winter ohne Laden heimkomme.

Ein ordentliches Preis Leistungsverhältnis bietet derzeit der MG 4. Und wer bereit ist, den Preis zu zahlen, kann das SC Netz von Tesla mit nutzen. In D sind die meisten inzwischen für Fremdmarken geöffnet. In dieser Kombi muss in D niemand Sorge haben, stromlos auf der Strecke zu bleiben.

Ich kenne die Reichweite vom i3 nicht, aber wir kommen mit der unseres Dacia Sprigerle (180-250) echt gut zurecht, und wenn man die ersten Male an CCS Ladern erfolgreich geladen hat und sieht
in welcher Geschwindigkeit es da die KM reindrückt UND mit offenen Augen die Rastplätze ankuckt dann fängt man an sich Gedanken zu machen ob nicht tatsächlich Reichweiten von 3-400km wirklich für 99%
aller Fahrzeuge ausreichend wären. (Transporter etc die mal eben Kopenhagen - Casablanca als Normalfall runterreißen mal ausgenommen)

Würde meine Molly (Master L2H2) 350km kommen bräuchte ich nicht mal bei der mehr einen Diesel. Alle 350km mal ne Stunde Pause machen würde MEINE Streckenplanung nicht erschüttern.

twizybär schrieb:
Ein ordentliches Preis Leistungsverhältnis bietet derzeit der MG 4.

Ist ein Chinese. Irgendwie möchte ich China (Autokrat-Staat) vermeiden. Dann - wenn Asiate - lieber einen Japaner, Taiwanese oder Südkoreaner (Demokrat-Staaten). Allerdings fasziniert mich China (Riesenland), was die in den letzten 30/40 Jahren alles an Infrastruktur hinbekommen haben. Dagegen sahen die alten Ostblockstaaten sehr alt aus.