Fährt Auto-Deutschland vor die Wand?

Morgen Abend (8.10.2014) noch nichts vor? Dann mal um 22:45 Uhr ZDF einschalten. Es geht um die Elektromobilität in Deutschland und die Frage, ob die deutschen Autobauer hier nicht eine Chance vergeben:

www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/befc0476-9f54-36cb-bcb9-43012ec8ac62/20354358

Viele Grüße
Peter

Die Elektromobilität ist in Deutschland nicht gewollt, weder von der Politik noch von den Automobilherstellern.
Beide betreiben nur ein bißchen fadenscheiniges "Wir machen was", in Wirklichkeit wirds verhindert.
Keine Subventionen, keine Lade-Infrastruktur, keine Förderungen, nichts.
Alles nur scheinheiliges Pseudo-Gelaber.

andreas-m schrieb:

Keine Subventionen, keine Lade-Infrastruktur, keine Förderungen, nichts.
Alles nur scheinheiliges Pseudo-Gelaber.

Doch, doch, lieber Andreas. Förderungen gibts genug. Nur werden meist nur diejenigen gefördert, die zum 100.000sten Mal erforschen, wie man Elektrofahrzeuge z.B. im Behördenalltag einsetzt.

Aber wie sagte Elon Musk schon so treffend: "If a trend becomes obvious, you are to late!" Mit diesem Satz verhöhnt er die deutsche Autoindustrie. In wenigen Jahren werden wir sehen, warum er recht hat und was es für unsere Autoindustrie bedeutet.

Gruß
Tido

andreas-m schrieb:

Die Elektromobilität ist in Deutschland nicht gewollt, weder von der Politik noch von den Automobilherstellern.
Beide betreiben nur ein bißchen fadenscheiniges "Wir machen was", in Wirklichkeit wirds verhindert.
Keine Subventionen, keine Lade-Infrastruktur, keine Förderungen, nichts.
Alles nur scheinheiliges Pseudo-Gelaber.

Hallo,
ich glaube, dass die E-Mobilität gar nicht mal unbedingt bewusst von Automobil-Lobbyisten blockiert wird, sondern für unser Gesellschaft einfach noch nicht vorstellbar ist.
Schau mal hier .
Da geht es um die Erfindung der Dampfmaschine und die lange Zeit, bis sie sich durchsetzte.
Das ist doch heute irgendwie auch dasgleiche.
Allein schon folgende Stelle:

Sie äußern ihre Bedenken: Die Maschine werde mit Feuer angetrieben. Wenn es regne, würde das Feuer erlöschen. Wenn Sturm aufkommt, würde das Feuer angefacht werden und der Kessel explodieren. Pferde würden vor der Lokomotive scheuen und so eine öffentliche Gefahr darstellen

Das sind doch heute irgendwie die gleichen Argumente:

• Bei Unfall brennt der Akku
• Die Fußgänger hören das Auto nicht und erschrecken

Die 100 Jahre, die es bei der Dampfmaschiene gebraucht hat, wären ja dann mal um. Mal schau'n wie es weiter geht.
So lange ist wenigstens noch Platz an der E-Säule...

LG Thomas

Ganz großes JA und wie!

Ich rechne mit einem Kollaps speziell in Deutschland. Es sind immer noch so viele Automobilzulieferer nur auf Verbrenner ausgerichtet und die Autohersteller selbst auch komplett vor Selbstverliebtheit und Arroganz blind.

Wenn ein Tesla für 30000 - 35000 Euro mit 800 km Reichweite in ca. 3 Jahren kommt und dann andere Hersteller (von LG Chem bereits bestätigt, mit anderen rechne ich auch noch, die bisher noch keiner auf dem Schirm hat) ein vergleichbares Fahrzeug raus bringen, wird der "Pöbel" radikal umschwenken, denn die bisherigen KO-Kritärien wären ja locker erfüllt. Ansonsten hat das Elektroauto ja nur Vorteile die die Meißten ja noch nicht mal kennen weil sie sich wegen der aktuellen KO-Kritärien erst gar nicht ernsthaft damit beschäftigen. War bei mir eigentlich auch so. Veränderung mag der Deutsche ja erstmal grundsätzlich nicht.

Sobald der "Pöbel" nicht mehr weiter dumm gehalten werden kann wird es sich einiges radikal ändern und speziell in Deutschland für viel Schmerz sorgen. Die Verbrenner verlieren radikal an Wert und können keine Gewinne mehr einfahren. Die überproduzierten Fahrzeuge werden die Herstellen kaum mehr los. So schnell umschwenken werden wohl leider die wenigsten können.

Ich rechne daher mit Rettungsschirmen für heute noch etablierte Autobauer und Zulieferer um die Arbeitsplätze zu schützen und die Wirtschaft zu retten.

Ich hoffe nur, dass VW und Co im Hintergrund sehr viel weiter sind als es aktuell aussieht und dann noch irgendwie mit halten können wenn auch sicherlich nicht mehr in der Position wie heute. Denn auch wenn ich kein Fan von VW bin muss ich zugeben, dass der eGolf und eUp im Vergleich schon sehr gute Fahrzeuge sind wenn auch einige idiotische Umsetzung enthalten sind wie Schnellladung nur über CCS. Das sind aber strategische "Fehlentscheidungen" und nicht ein technisches Unvermögen.

Benz kann sich hoffentlich an Tesla hängen und da das schlimmste verhindern. Evtl. wird Elon sogar als der Retter der Industrie aus der Patsche helfen wie z.B. zuletzt mit der Freigabe der Patente und/oder entsprechender Batterietechnik. Mit der Batteriefabrik und ihrer Größe könnte Elon in Zukunft den Elektroautomarkt zum Großteil selbst regieren. Ich könnte aktuell bei VW und Co. eigentlich nicht mehr ruhig schlafen aber so wie es aktuell aussieht glauben sie eher an den Dornröschenschlaf und nicht an den Durchbruch der Elektromobilität. Der Kuss mit dem sie aufgeweckt werden wird dann um so schmerzhafter.
Ich höre immer noch die unsinnige Antwort des Vertreters der deutschen Automobilindustrie auf die Frage hin, ob die deutsche Automobilindustrie die Entwicklung verschläft: "Wir wissen doch alle, dass die deutsche Automobilindustrie die beste auf der Welt ist." (Bei dieser Messe hatte kein einziger deutsche Automobilbauer auch nur ein einziges Modell vorstellen können, ist auch schon bisl länger her)

Daher, egal ob von Politik und Industrie gewollt oder nicht, das werden sie bald eh nicht mehr verhindern können.

Aktuell ist es bei der BMW-Entwickung so, das dort haufenweise Leute von Tesla rumrennen.
Hoffentlich bringt das was....

Auch wenn die großen Konzeren einiges verschlafen haben... Es ist noch nicht zu spät.
Nur müssen sie jetzt endlich aus ihrem Elfenbeinturm kommen..

So hart wie das klingt... davon hängt " leider " deutschlands Zukunft ab.

Christian

Naja, ganz so schlimm ist es nicht bestellt! Zumindest nicht für VW, Deutschland, bzw. der deutsche Markt ist nunmal nicht so groß! Im Vergleich zu Brassilien, China oder Amerika, auch die Russen und Saudi Arabien haben noch Nachholbedarf! Vielleicht geht jetzt dem ein oder anderen ein Licht auf, warum BMW und VW auf CCS gesetzt haben und eben diese Märkte noch vor Deutschland bedient werden! China ist nunmal ein Hybridmarkt derzeit noch und in Brasillien zumindest in den Großstädten, wird man keinen 3er,5er, oder Mercedes-Benz S finden! Da ist eher Golfklasse, Muttchen Van, Elchklasse und evtl, sowas wie Nissan Petrol angesagt! Und damit hinterher schön die Credits für den Flottenverbrauch ansetzen kann baut man halt noch ein paar Panamera, S, Q7 und sonstige Luxusklassen für Amerika und die paar Europäer die sich das noch leisten können, sowie wieder Russland nicht zu vergessen!Ergo wer sich fragt warum die Maiskörner nur solangsam in Deutschland aufploppen! Das liegt einfach daran das es noch genug Menschen hier gibt, die halt mal ein paar Jahre keinen Urlaub machen und oder eben zwangweise als Unternehmer, ihre Steuer versuchen zu drücken, in dem sie sich "deutsche" Wertarbeit leisten!Für alle anderen ,normal sterblichen gibt's ja Gott sei Dank , Dacia, Renault, Toyota oder Nissan, bzw. ein fast nahezu ausverkauften Gebrauchtwagen Markt! Also nicht immer vom eigenen Bauchnabel ausgehen sondern das ganze etwas Global sehen!Und ich nehme mal an, das sowas wie der XL1 und eUp sind schon eher prädestiniert für den Indischen Markt, der ja auch noch erschlossen werden möchte!
Jetzt nagelt mich nicht fest und steinigt mich nicht gleich, man kann ja wenn man will , einfachmal die Exportzahlen nachlesen ! Zumindest vom Gefühl her und der Entwicklung der rigiden Märkte im Ausland, wo manch ein angeblicher Globalplayer gar keinen nennenswerten Absatz hat, bleibt halt ein leichter Nachgeschmack!Und Europa ist Stellenweise schon ziemlich Tod im Vergleich zu anderen Märkten! Was man teilweise auch an den Massen-delistungen und dem Druck im Börsenhandel erkennen kann und dafür muss man kein großer Ökonom oder Volkswirt sein, wenn man ein paar ausländische Zeitungen liest und Börsen über ein paar Jahre verfolgt! Only my 2cents

Wenn man mit offenen Augen über Land fährt.. (bzw. durch Industriegebiete), dann sieht man wie viele Firmen in unserem Land vom Auto und zwar vom den verbrennerspezifischen Teilen der Autos abhängig sind.
In diesen Firmen arbeiten viele sehr gut oder gut bezahlten Mitarbeiter, die davon ihre Familien ernähren.

Wenn ich mir ausmale, daß wir in naher Zukunft vielleicht keine Getriebe, Ventile, Einspritzpumpen, Kupplungen, Auspuffanlagen Tanksysteme, Benzinpumpen, Alukolben, Kolbenringe, Lichtmaschinen, Anlasser, Kurbelwellen, Automatikgetriebe, Abgasmeßsysteme,
Nockenwellen, Steuerketten, Katalysatoren, Kühlsysteme, Ölpumpen, Filter....

HOFFENTLICH geht das nicht zu schnell mit den Elektroautos.

Weder die Akkus noch die Controller werden bei uns gebaut werden und die Motoren vermutlich auch nicht. Und ein paar Bleche zusammennieten können die Rumänen zu einem Viertel des Preises auch.

Beschwört das bloß nicht. Es wird uns vermutlich auch so schlimm genug erwischen. Aber hoffentlich langsamer als von vielen Elektrofetischisten hier erwartet. Wenn es wirklich sehr schnell geht haben wir in D ein richtiges Problem! Und selbst wenn dann VW BMW etc auch gute E-Autos bauen, ändert das an der Situation fast nichts!

Von Sterben der Werkstätten etc... will ich im ersten Schritt noch gar nicht reden...

Jo Chrisy,

was ist los ... aus religiösen Gründen solche Argumente ?

SIE (die Getriebe- und Abgasbauer u.a.a., also die Guten) werden nicht sterben!
Ja, sie werden in ihrer Freizeit nicht mehr die ganzen Welt bereisen können.
Ja, es wird ihnen schlecht gehen.
Ja, es würde schlimm werden.
Aber SIE werden nicht daran sterben. Geh' mal nach Spanien!

Und nur weil unsere durch uns gewählte Politik die Zukunft des Verbrauchs (Verbraucher)
prädigt und strategsich nichts für die Gesundung tut, ist es gut, dass wir
alles JETZT verbrauchen, verbrennen. Na, Hauptsache die Rente ist sicher! Und er Henker
hat viele Menschen zum Köpfen

Mit Deiner Einstellung, Hoffnung nimmst Du Deutschland einen Lernweg: Lernen durch Schmerz.
(weil zwar Kant bekannt, aber ZukunftsVernunft durch grenzenlosen Konsum eingetauscht wurde).

Schneller Tod = Schnelles Lernen = Schnelles Aufstehen (aber nicht mehr beim Akkus)

Gruß
Markus

ich finde das Argument das an einer Technologie soviele Arbeitsplätze dranhängen das man sie um jeden Preis am Leben halten sollte für absolut falsch. Wenn eine Technik in sovieler Hinsicht keinen Sinn macht und was neues da ist was die technik mehr als gleichwertig ersetzen kann, ist es völliger Blödsinn weiter an der alten festzuhalten, auch wenn es da um Arbeitsplätze geht.

Da müssen sich viele eine neue Arbeit suchen klar und das kostet auch Nerven und auch Existenzen. Aber ich muss in meinem leben auch mehr als einen Job machen um zu überleben. Und mich umstellen wenn was wegbricht. So is life.

Fortchritt lässt sich nicht aufhalten... wird aber durch so an den Tropf-Häng Aktionen immer gebremst..

Ich denke, wenn man das künstlich aufhält kommt der große Crash umso heftiger.
Wie die Immobilienkriese, in 5 Jahren gibt es ne Autokriese...

Ich habe niemals geschrieben, daß man die Entwicklung aktiv aufhalten soll.

Ich warne nur vor der Hoffnung, daß ein rascher Umstieg auf E-Mobilität *nur* Vorteile bringt.
Volkswirtschaftlich ist das für D eine Katastrophe wenn das sehr/zu schnell geht.
Und vielen (speziell hier im Forum) kann es ja gar nicht schnell genug gehen.
Und daß sich eine etablierte Industrie nicht selbst den Todesstoß gibt ist doch logisch.
Hinter den offiziellen Türen machen sich da schon Strategen Gedanken, womit man in 5 oder 10 Jahren
noch die für das Unternehmen nötigen Gewinne erwirtschaften kann.

Ich persönlich gehe davon aus, daß die E-Mobilität durchaus zulegen wird, auch stärker als es viele jetzt glauben.
Trotzdem wird sie "auf die schnelle" (10 Jahre) den fossilen Brennstoffen nicht das Wasser reichen.

Die Masse entscheidet über den Geldbeutel. Und der Markt ist die Masse. Und die wird von der Industrie bedient.

Ach ja, hätte ich was gegen E-Mobilität, dann hätte ich mir statt des Twizy sicher was anderes geholt.
Ich liebe dieses S-Bahn Feeling Bssssssssssss

TwizyChrisy schrieb:

Ach ja, hätte ich was gegen E-Mobilität, dann hätte ich mir statt des Twizy sicher was anderes geholt.
Ich liebe dieses S-Bahn Feeling Bssssssssssss

Tja, einerseits ist eine gewisse Scheu vor Veränderung menschlich, andererseits macht eben Not auch erfinderisch.

Insofern wird's hoffentlich schneller gehen als die Massenträgheit vermuten lässt. Und deutlich weniger schlimm als es werden könnte.

Ich bin sehr sicher, dass neue Ideen kommen werden. Was auch sicher scheint, ist, dass das Wachstum nunmal endlich ist. Und da hilft mir persönlich der Twizy - er begleitet mich gut auf dem Weg, das Wesentliche zu erkennen. Und das ist z.B. eine ganz neue Form des 'Reisens'. Drückt den Verbrauch und steigert den Genuss an schöner Landschaft. Und wenn ich rechtzeitig losfahre, komme ich deswegen nicht mal zu spät

Ulrich

Hallöchen!

Was ist denn aus den ach so tollen Vorzeigefirmen in Deutschland geworden??
Seinerzeit waren Telefunken, Nordmende, Loewe, Blaupunkt usw. führend..
Dann der sang und klanglose Abschied, da die Bosse zu lange an dem "Althergebrachten" hingen....

Das gleiche wird auch der Deutschen Autoindustrie geschehen, da diese einfach zu langsam auf neue Technologien setzt..
Es gibt ein ständiges Auf und Ab, mal ein Boom, danach wieder eine Flaute...

Die Firmen, die dort betroffen sind, haben mehrere Standbeine und gehen sooo schnell nicht unter..
Auch ein E-Auto braucht Maschinen, die in D gebaut und entwickelt werden können....

Menschen müssen sich anpassen, das war auch schon als die gute alte Schüssel aus Holz geklöppelt wurde...
Andere Branchen werden entstehen, die auch Arbeit zu vergeben haben

Nicht mehr und nicht weniger wird es heute Abend bei ZDF geben...
Ich bin jedenfalls gespannt, wie das ZDF recherchiert hat...

Grüße

Mario

gerade die volkswirtschafliche Katastrophe in deine Text Twizychrisy ist doch der Denkfehler.

Leute wollen weiter ein Fortbewegungsmittel haben also verlagert sich doch nur der Markt auf andere Firmen von denen auch bestimmt noch genug in D angesiedelt sind, vor allen Dingen die spezialisierten Mittelständler. und die sind nun mal die grössten Arbeitgeber auf die absoluten Zahlen gesehen und auch immer die fairsten ihren Mitaerbeiter gegenüber.