Sind Elektroautos Klimaschweine ???

sind Elektroautos Klimaschweine- So stand es auf einem Transparent von Greenpeace-Strom der aus Braunkohle erzeugt wäre daran schuld. Was meint ihr dazu?

Hugo,

was erwartest Du von Berufsdagegenern?

Wenn man die Opposition zum Selbstzweck erklärt was kommt dann raus?

Meine persönliche Meinung zu diesem Thema.
1) Jedes Elektrofahrzeug trägt zu einer positiven CO²-Bilanz bei.
2) Der Strom aus der Steckdose wird durch die Energiewände auch immer grüner .

Auf immer andauernden green peace .

Die Aussage ist völlig korrekt, wird nur von vielen Elektromobilisten falsch als Aussage gegen Elektroautos interpretiert.

Es geht gegen schmutzigen Strom, alles was mit schmutzigem Strom gemacht wird, ist halt automatisch auch schmutzig.

Wird ein Twizy mit reinem Braunkohlestrom betrieben, so produziert er 72 - 116 g CO2 pro km.

Mit unserem aktuellen Mix in Deutschland liegt er bei 56 g CO2/km.

Nur mit sauberem Strom macht Elektromobilität Sinn. Aber nur mit Elektroantrieb kann Mobilität wirklich sauber werden.

TwizyChrisy schrieb:

Hugo,

was erwartest Du von Berufsdagegenern?

Wenn man die Opposition zum Selbstzweck erklärt was kommt dann raus?

Na ja, lassen wir Die "Argumente" und das Vokabular der Trivial-Medien bei Seite und werden mal sachlich:
Wörtlich genommen stimmt die Aussage sogar. E-Autos der >150 PS Klasse, mit fossilem oder Atomstrom befeuert, sind Klimaschweine ohne wenn und aber. Das kann man ganz leicht belegen. Jeder , der sich nit der Materie beschäftigt, weiß das.
Beim Twizy liegen die Dinge anders. Selbst mit fossilem Strom ist der Co²-Ausstoß geringer als bei jedem Stinker.

Das Plakat stimmt schon. Aber beim Elektroauto habe ich wenigstens die Wahl, aus welchen Quellen ich meinen Strom beziehe. Ich lade meine Fahrzeuge mit Strom aus regenerativen Quellen oder mit Strom vom meiner PV-Anlage.
Mit dem Verbrenner hat man diese Wahl nicht.
Was mich allerdings an Plakat-Aktionen wie dieser ärgert ist, daß in den Köpfen der Leute, die sich nicht mit dem Thema befassen nur "Elektroautos sind auch Klimaschweine" hängen bleibt.

Natürlich ist an der oben genannten Aussage was dran.
Deswegen sollte man auch dran denken, wo man den Strom "tankt".
Anstatt bei einem Atomkraftwerk zu tanken, ist es sinnvoller, den Strom zum Beispiel aus einer PV-Anlage oder einem Windrad zu beziehen.

Wär das nicht sogar ein Spruch, um unseren Twizy zu bekleben?
Je mehr ich drüber nachdenke, desto positiver sehe in den Spruch.

wie wär es mit diesem Text---Mein Strom macht die Sonne-- oder mich treibt die Sonne an--

dexter schrieb:

Wird ein Twizy mit reinem Braunkohlestrom betrieben, so produziert er 72 - 116 g CO2 pro km.

Mit unserem aktuellen Mix in Deutschland liegt er bei 56 g CO2/km.

Auf welchem Verbrauch beruhen die Werte?

Ist das "well to wheel"?

Ich möcht's deshalb so genau wissen, weil es gute Argumente gegen die ewigen Elektroautogegner sind.

Hallo,

was ich auf dem Plakat und auf den Rechnungen meist vermisse, es wird immer so getan als ob das Öl oder Benzin an der Tankstelle aus der Erde sprudelt. Also stimmts vielleicht doch nicht so ganz ? Aber wie kommt es dahin ? Wird nicht eine Menge CO2 schon bei der Öl-Förderung produziert und auch noch in der Rafinerie und beim Transport der Brennstoffe bis zur Rafinerie und zur Tankstelle ? Wo spiegelt sich das denn nun wieder in den Werten ? Und Ölgewinnung aus Ölsanden in Kanada etc. wie sie heute schon schon dort industriell betrieben wird, oder Fracking jetzt in den USA ? Wo sind diese Emissionen in der Rechnung ? Und bei uns werden eben keine E-Autos nur mit Braunkohlestrom geladen. Wer seriös ist berücksichtigt zumindest den aktuellen Strommix. Zwei Personen von Punkt A nach Punkt B zu transportieren mit einem angetriebenen industriell produzierten Fahrzeug, da dürfte es schwer fallen unter die Emissionen des Twizy dafür zu kommen.
Es gibt auch noch was Besseres dafür, beispielsweise das Twike, aber lange nicht in den Stückzahlen und zu diesem Preis.Natürlich kann man immer auf dem Standpunkt stehen, Leute legt euch wieder Pferdekutschen zu oder besser geht nur noch zu Fuß.

Viele Grüße

Klaus

Lademeister schrieb:

Anstatt bei einem Atomkraftwerk zu tanken, ist es sinnvoller, den Strom zum Beispiel aus einer PV-Anlage oder einem Windrad zu beziehen.

Wobei Strom aus einem Atomkraftwerk immer noch wesentlich weniger CO2 hervorruft,
als Strom aus einem Kohlekraftwerk...

sauschwein schrieb:

dexter schrieb:

Wird ein Twizy mit reinem Braunkohlestrom betrieben, so produziert er 72 - 116 g CO2 pro km.

Mit unserem aktuellen Mix in Deutschland liegt er bei 56 g CO2/km.

Auf welchem Verbrauch beruhen die Werte?

Ist das "well to wheel"?

Ich möcht's deshalb so genau wissen, weil es gute Argumente gegen die ewigen Elektroautogegner sind.

Ich nehme an Dexter hat auch einfach nur gerechnet.:
Twizy laden = 4Stunden an Steckdose = 8kWh. Reichweite ist 80km.
Also 10kWh/100km. Entspricht 2/3 der oben auf dem Plakat angegebenen Werte.
-> Für Steinkohle 80g CO2, für Braunkohle 105g CO2, für den Deutschen Strommix 2007 (!) 50g CO2
Der Strommix 2013 dürfte weniger CO2 erzeugen als 2007.

relevant in der Tabelle sind eigentlich doch nur die Werte für Benzin, Diesel, Strommix und rein regenerativem Strom und da steht ein Elektroauto unabhänig von seiner Leistung besser da als ein Verbrenner mit gleicher Leistung. Ob ein 300ps Auto sinn macht oder nicht lasse ich nun einfach mal unbewertet.
Greenpeace schadet mit dem Plakat der Elektromobilität! Das kann und will ich ich so einfach nicht verstehen.

sauschwein schrieb:

dexter schrieb:

Wird ein Twizy mit reinem Braunkohlestrom betrieben, so produziert er 72 - 116 g CO2 pro km.
Mit unserem aktuellen Mix in Deutschland liegt er bei 56 g CO2/km.

Auf welchem Verbrauch beruhen die Werte?
Ist das "well to wheel"?
Ich möcht's deshalb so genau wissen, weil es gute Argumente gegen die ewigen Elektroautogegner sind.

Verbrauch guckst Du in meine Signatur, mein Jahresmittel wird sich bei 10 kWh/100 km einpendeln. Ab Steckdose, d.h. das ist nicht "Well-to-wheel", aber die Verluste bei Stromerzeugung und -transport sind schon in den CO2-Zahlen des Stroms eingerechnet.

Die CO2-Zahlen findest Du per Google-Suche nach "CO2 Stromerzeugung", bspw. hier: www.umweltbundesamt.de/energie/archiv/co2-strommix.pdf

Jede verbrauchte Kilowattstunde Strom setzte im Jahr 2010 nach der bisherigen
Berechnung durchschnittlich 544 Gramm Kohlendioxid frei. Im Vergleich dazu
ergibt sich unter Berücksichtigung des Stromhandelssaldos für den
Inlandsstromverbrauch ein Wert von 562 g/kWh CO2.
Erste Schätzungen für 2011 weisen 566 g/kWh für den inländischen
Stromverbrauch aus.

Die spezifischen Emissionen je nach Primärenergie (Braunkohle etc.) findest Du ebenfalls im Netz.

Und es sind gute Argumente für das Greenpeace-Plakat, denn ein Elektro-AUTO verbraucht im Schnitt 20 kWh/100 km ab Steckdose. Damit erreicht es mit dem deutschen Strommix aktuell nur unwesentlich bessere Werte als ein vergleichbarer Verbrenner.

Aber halt wie schon geschrieben wurde: nur mit Elektroantrieb kann man überhaupt etwas substanziell daran verbessern, und der Trend bei unserem Strommix ist klar erkennbar positiv.

Mein Twizy wird mit Ökostrom geladen, hauptsächlich Wasserkraft. Damit liegt "meine" kWh bei 0,1 g CO2, mein Twizy somit bei 1 g CO2 auf 100 km. Davon kann die Verbrennerfraktion nur träumen.

andreas-m schrieb:

Lademeister schrieb:

Anstatt bei einem Atomkraftwerk zu tanken, ist es sinnvoller, den Strom zum Beispiel aus einer PV-Anlage oder einem Windrad zu beziehen.

Wobei Strom aus einem Atomkraftwerk immer noch wesentlich weniger CO2 hervorruft,
als Strom aus einem Kohlekraftwerk...

Aber wenn mal was passiert, ist die Kacke am Dampfen. Da bleib ich lieber bei Kohle, da muss man den Müll auch nicht auf Millionen Jahre sicher unterbringen.

Wie ist denn der co2 Fussabdruck eines AKWs? Die Brennstäbe müssen ja auch gefürdert und hergestellt werden?

edit:
hab selber was gefunden: 84g - 122g co2/kwh

www.ngo-online.de/2007/04/5/atomenergie-klimaschutz/

ist nicht soooo wenig.