Handbrems-Mechanik demontieren?

TwizyChrisy schrieb: Nicht auf der anderen Seite spiegelverkehrt.

Ich meinte die Hebel !

LG Tom

Wenn man über die Handbremsmechnik nachdenkt verfällt man leicht dem Trugschluss das das Ausdrücken des Kolbens
über das Gewindestück erfolgt welches vom Hebel gedreht wird. So dachte ich es mir zuerst. Wenn das so wäre müsste es ein rechtsgewinde und ein linksgewinde geben. Das ist aber nicht so.
Das ausfahren des Kolbens beim Betätigen der Handbremse wird durch die kleine Blechtrommel erzeugt die Tom nicht zerlegt hat die aber in dem schönen Foto gut zu sehen ist.
Darin sind zwei Blechscheiben mit Laufbahnen für drei Stahlkugeln. Die Laufbahnen sind wie kleine Rampen geformt.
Werden die Scheiben gegeneinander verdreht rollen die Kugeln die Rampen rauf und erzeugen so den 1mm Hub der den Kolben zupacken lässt. Die Gewindestücke erledigen nur die Nachstellung zur Verschleißkompensation und können deshalb
beide ein Rechtsgewinde sein.
Ich hätte nicht gedacht wie komplex die Mechanik „System Lukas“ ist, und habe lange nach dem Geheimnis gegoogelt.

Berthold schrieb: Wenn man über die Handbremsmechnik nachdenkt verfällt man leicht dem Trugschluss das das Ausdrücken des Kolbens
über das Gewindestück erfolgt welches vom Hebel gedreht wird. So dachte ich es mir zuerst. Wenn das so wäre müsste es ein rechtsgewinde und ein linksgewinde geben. Das ist aber nicht so.
Das ausfahren des Kolbens beim Betätigen der Handbremse wird durch die kleine Blechtrommel erzeugt die Tom nicht zerlegt hat die aber in dem schönen Foto gut zu sehen ist.
Darin sind zwei Blechscheiben mit Laufbahnen für drei Stahlkugeln. Die Laufbahnen sind wie kleine Rampen geformt.
Werden die Scheiben gegeneinander verdreht rollen die Kugeln die Rampen rauf und erzeugen so den 1mm Hub der den Kolben zupacken lässt. Die Gewindestücke erledigen nur die Nachstellung zur Verschleißkompensation und können deshalb
beide ein Rechtsgewinde sein.
Ich hätte nicht gedacht wie komplex die Mechanik „System Lukas“ ist, und habe lange nach dem Geheimnis gegoogelt.

Blechtrommel = Federkorb
welchen man auch nicht unbedingt zerlegen muss und sollte...
Ganz genau so ist es !

LG Tom

Tach.

Imho wird hier die Mechanik der Betätigung und der Nachstellung gut erklärt:

Automatische Handbremsnachstellung

Pfälzer68 schrieb: Tach.

Imho wird hier die Mechanik der Betätigung und der Nachstellung gut erklärt:

Automatische Handbremsnachstellung

Ich habe mir dieses Werk jetzt mal reingezogen und auch weitgehend verstanden.
Aber noch nicht 100%-ig.
An meinem Zweit-Twizy hat die automatische Nachstellung nicht funktioniert, ich habe also manuell den Kolben verdreht.
Hat alles soweit funktioniert.
Der Bremskolben hat sich mühelos auf der Spindel in beide Richtungen verdrehen lassen.
Wo liegt das Problem, dass die Automatik ihren Dienst verweigert?
Wenn ich es richtig verstanden habe, muss das vermutlich mit dem Reibscheibensatz im Bremskolben zusammen hängen.
Ist das so?
Wenn ja, was ist da verkehrt?
Reibt der in diesem Zustand dann zu stark oder zu wenig?
Lässt der sich reinigen und wieder funktionsfähig machen oder ist ein neuer Kolben fällig?
Wer hat den vollständigen Durchblick und lüftet das Geheimnis?

Snorre schrieb: [
Der Bremskolben hat sich mühelos auf der Spindel in beide Richtungen verdrehen lassen.
Wo liegt das Problem, dass die Automatik ihren Dienst verweigert?
Wenn ich es richtig verstanden habe, muss das vermutlich mit dem Reibscheibensatz im Bremskolben zusammen hängen.
Ist das so?
Wenn ja, was ist da verkehrt?

In dem zusammengerosteten Klumpen Alteisen reibt, stellt oder rutscht gar nix mehr.

*MEINE* Vermutung, wenn ich mir das teilweise so ansehe.

Snorre schrieb: Wenn ich es richtig verstanden habe, muss das vermutlich mit dem Reibscheibensatz im Bremskolben zusammen hängen.
Ist das so?
Wenn ja, was ist da verkehrt?

Moin Martin,
ja genau. Die automatische Verstellung hängt mit dem inneren Teil im Bremskolben zusammen. Und da diese u.a. mit einem 1,5mm Loch entlüftet wird (wo dann auch Wasser eindringen kann), gammelt es dort schnell. Und damit kann der innere Teil sich auch nicht mehr drehen. Das ist eine recht genaue Passung - deswegen reicht schon der geringste Gammel, damit sich das nicht mehr richtig dreht. Ich glaube auch, dass an dieser Stelle alles trocken zusammen gesetzt wird. Deswegen habe ich auch an dieser Stelle Bremskolbenpaste ( hab ich dir bei gelegt) eingebracht. Ich denke, wenn du demnächst deine Einzelteile in den Händen hältst, verstehst du den Mechanismus.

Snorre schrieb: Reibt der in diesem Zustand dann zu stark oder zu wenig?
Lässt der sich reinigen und wieder funktionsfähig machen oder ist ein neuer Kolben fällig?
Wer hat den vollständigen Durchblick und lüftet das Geheimnis?

Es reibt zu stark, um nicht zu sagen, der sitzt fest.
Dann geht die Verstellung nicht mehr.

Zu leicht ist auch doof (deswegen auch die Wellscheibe). Ich hatte einen überholten Kolben, wo sich die Verstellautomatik so leicht drehte, dass ich Mühe hatte, den Kolben auf die Spindel zu drehen.
Ging dann aber irgendwann.

Ein neuer Kolben ist eigentlich nur dann fällig, wenn die Oberfläche angegriffen ist. Kosten 20€. Deine sehen aber Top aus.

LG Tom

wenn man diese Baugruppe nicht auseinanderbekommt um Sie zu sanieren bin ich so vorgegangen (bei mir ging ziehen an der anderen Seite beim besten Willen nicht...):

Ich habe in die Auflagefläche des Bremskolbens ein 4mm Loch gebohrt und mit einem Splintentreiber den Verdrehmechanismus rausgedrückt. Das Loch habe ich mit EP-Harz verschlossen damit kein Wasser eindringen kann.
Das kannn man so machen da diese 1,5mm Bohrung eh vorhanden ist. Zusammengesetzt habe ich es auch mit Bremkolbenpaste.

stromkreisparadies schrieb:
wenn man diese Baugruppe nicht auseinanderbekommt um Sie zu sanieren bin ich so vorgegangen (bei mir ging ziehen an der anderen Seite beim besten Willen nicht...):

doch geht - mit dem richtigen Werkzeug. Und das so gar recht easy.
www.twizy-forum.de/werkstatt-twizy/83416...ms-mechanik-demontieren?start=105#209874 (siehe unten den Anhang)

LG Tom

ja das habe ich mir auch überlegt, dafür hätte ich aber (wie du) einen Bremssatel zerstören müssen. Dein Werkzeug ist natürlich Deluxe

Wenn ich das richtig verstehe, bedeutet das, dass bei defekter Nachstellmechanik beim Betätigen der Fußbremse der Kolben nicht gegen die Scheibe gedrückt, sondern "geschraubt" wird.
Richtig?

nein. die Fußbremse drückt den Kolben immer hydraulisch raus. Und die Handbremse immer mechanisch. Lediglich das "nachschrauben" funktioniert dann nicht

Dein Denkfehler ist übrigens folgender: Die "Schraube" im inneren dreht sich nur wenige Grad hin und her. Die "Mutter" hingegen kann sich uneendlich INNERHALB des Bremskolbens drehen (wenn Sie nicht fest ist). Deswegen geht die Nachstellung normalerweise ohne das sich der Bremskolben dreht und deswegen geht es als "Notlösung" indem man den Bremskolben dreht wenn das fest ist.
Übrigens hat die Schraubverbindung eine spezielle Form, das ist ein Sägengewinde (Trapezgewinde mit einer "flachen Seite"). Vllt ist das die Lösung wie die Nachstellung funktioniert.

Pfälzer68 schrieb: ...liegt die Mechanik nicht im inneren, Druckbeaufschlagten Teil des Kolbens??

jein. Nicht alles. Die Stelle die sich dreht liegt "außerhalb" abgedichtet durch einen O-Ring

stromkreisparadies schrieb: nein. die Fußbremse drückt den Kolben immer hydraulisch raus. Und die Handbremse immer mechanisch.

Das ist mir schon klar.
Da die "Gewindehülse" dann aber festsitzt, muss auch der Kolben, und nicht nur die "Gewindehülse" beim Fußbremsen der Spindel folgen und führt somit eine Schraubenbewegung, und keine lineare mehr, aus.
"Hydraulikschrauber quasi"
Stell dir vor der Bremskolben müsste beim Bremsen mehrere mm Hub ausführen, dann weißt du, was ich meine.
Ist in der Praxis sicherlich nur eine minimale Rotation, aber faktisch nötig.
Es sei denn das Spiel zwischen Gewindehülse und Gewindespindel ist größer als die erforderliche Drehbewegung.

Nachtrag:
Auch die Handbremse bewegt den Kolben im Normalfall linear und nicht schraubenförmig
Das wurde hier schon mehrfach erwähnt.

stromkreisparadies schrieb:

Pfälzer68 schrieb: ...liegt die Mechanik nicht im inneren, Druckbeaufschlagten Teil des Kolbens??

jein. Nicht alles. Die Stelle die sich dreht liegt "außerhalb" abgedichtet durch einen O-Ring

Dann vergesst meinen vorherigen Post für den Moment.
Dann muss ich mich da nochmal eindenken.