Handbrems-Mechanik demontieren?

Glaubs mir, das klappt. Klingt komisch, is aber so...
Und in dem neuen Kolben ist kein Loch, durch das Dreck rein kommt.
Die Aufgabe des Fetts übernimmt die Bremsflüssigkeit- den Bolzen gängig halten...

Audi22 schrieb:

gorchel schrieb: Boren ging nicht, da ich keinen Ersatzkolben habe.

Die erwähnte kleine Bohrung unten im Kolben sehe ich leider nirgends...gibts die in jedem Fall? Wozu ist die da?

Die befand sich bei mir im Rand wo der Staubschutzgummi drüber kommt.

Genau. Sieht aus wie ein winziger Rostfleck.

mein Sattel wurde gestern nach 6 Wochen geliefert... jetzt fährt er wieder.... hätte nicht gedacht das mir das Teil so fehlen würde..

Will auch noch kurz Rückmeldung geben:

Nachdem ich mit Hitze beide Bolzen entfernen konnte hab ich alles tiptop gereinigt, gefettet, wieder zusammen und eingebaut.

Bisher zieht die Handbremse wieder wie neu...ich hoffe es bleibt so

Gruss Richard

Meine spezialzange. Geht auch...

Hey Markus,
auch super, deine Idee. TOPP. Und Materialtechnisch sicher um einiges besser als das der lausige Zange. Und ne Schere ist einiges billiger !
Ich versuch mal, einen alten Zirkel in Metallausführung zu pimpen.

Aus meiner Sicht brauch man auch kein Rep-Set zu bestellen, solange der Kolben nicht vergammelt ist. Der passende O-Ring ( gemäß deiner Vermessung= 9,5 bis 10mm x2,5) reicht, um das Dichtheitsproblem des Sattel zu lösen.
Was m.A.n. auf jeden Fall an Sonderwerkzeug noch nötig ist: gscheiter Abzieher für den Hebel abmachen.

hast du den Bolzen im Kolben auch gangbar gemacht ? = Problembehebung: fehlende aut. Nachstellung. Ich musste den Kolben auch erhitzen, + WD40 rein, um das festsitzende Innenleben rauszubekommen, Danke nochmals für den Tipp.

Handbremshebel abziehen: Mutter entfernen, bei ausgebautem Bremssattel auf die Bremse treten bis der Hebel zu Boden fällt, dann erst die Bremsleitung aufmachen....

also erstmal ein wichtiger Tipp für alle die es ebenso probieren wollen:
ich hab ne gute DDR Schere genommen, schöner Stahl und auf dem Schleifbock entsprechend bearbeitet. Habe aber trotzdem ewig gebraucht das ganze zu zerlegen weil ich nicht verstanden habe wie alles zusammenhängt. Ich dachte das mir jederzeit die Feder alles ins Gesicht schmeißt wenn ich den Sprengring löse.Dem ist aber nicht so. auch ist es unmöglich den Sprengring "herauszuziehen", der kommt mit dem Innenleben zusammen. Ich habe mit einer ~13er Nuss im Schraubstock den Federtopf etwas entlastet und dann mit der Schere den Sprenring gelöst. Anschließend von hinten auf das Gewinde gedrückt und alle nach vorne Rausgeschoben.

Also ehrlich gesagt hatte ich nie Probleme mit der Nachstellung, Aber rund um die Bohrung ist alles verostet, also werde ich das auch mal zerlegen, aber auch dort ist der Sprengring zickig, wobei man dort mit "richtigem" Werkzeug drankommt.
Richtig das Maß des O-Rings wollte ich noch hinschreiben: 9,5x2,5 ich würde da auch nix einfach aus dem regal nehmen.

Meine Achse hatte auch "Renault Qualität", deswegen bin ich mir nicht sicher ob das hält, aber der Bremssattel ist ja fix gewechselt, deswegen würde ich es mal mit Überholen probieren.

Da ich keine Probleme mit der Nachstellung hatte habe ich den Kolben bisher nicht zerlegt.

@Philosauph: gute Idee: aber so wie ich mit Abzieher würgen musste glaube ich nicht dass es gegangen wäre

Hey Philosauph,
super, danke. Jetzt kommen sie, die Feinheiten und Tricks, die das Leben erleichtern. Werd ich bei der anderen Seite so machen.

Ich habe ne 1/2 Stunde versucht, den Hebel irgendwie loszumachen zuhause, ohne Erfolg. Dann hab ichs am nächsten Tag auf Arbeit mitm Abzieher abgemacht.
wieder ein Sonderwekzeug weniger, für diejenigen die dann ranmüssen.

Und ich wette, die Probleme mit der Bremssattelwelle werden in den nächsten 2 Jahren deutlich zunehmen.
Wichtig find ich noch zu erwähnen, dass man dabei unbedingt auch die Bremsflüssigkeit kpl. austauschen sollte, ca. 8 EUR. Meine war dunkelbraun, und im Kolbenbereich emulsionsartig weissliche Ablagerungen gesehen.

By the way

Also wie man auf den Bilder sieht ist die Achse total vernarbt, die sah noch schlimmer aus, Das Ist schon die Ansicht nachdem ich sie auf der Drehmaschine mit Schleifpapier bearbeitet habe. Ganz außen ist die Achse noch in Ordnung.

Aber die Bremse hat eine lustige Konstruktion. Der O-Ring funktioniert bei losgelassener Handbremse ganz gut, aber Handbremse angezogen + Fußbremse gedrückt = Bremsflüssigkeit wird herausgedrückt, durch die vernarbte Achse. tolle Konstruktion, Also Leute, beim lösen der Handbremse nicht zu stark auf die Fußbremse drücken und regelmäßig an die Schläuche der hinteren Bremse packen und nach Bremsflüssigkeitsgeruch checken.

Ich habe übrigens den Deckel für den Bremsflüssigkeitsbehälter gedruckt im ein Druckluftentlüfter zu bauen. Das ist ja ein ganz wildes Gewinde.46,5 x 3,5 und nicht metrisch, ganz komische Gewindeflanken. Aber mein Deckel funktioniert. Hab mal 2 Prototypen gedruckt um das zu testen. Links metrisch, rechts meine eigene Gewindeform, die aber funktioniert.

Druckluftentlüfter ? wasn das ? für was?
Oder meinst du die gesinterten Druckluftschalldämpfer ( Kenn ich in Kunststoff weiss oder Messing(Kügelchen gepresst).

Glaubst du im Behälter würde sich der Luftdruck messbar ( Pa ) ändern zwischen den Stati : Bremse betätigt verso unbetätigt ?
kann ich mir nicht vorstellen, werde ich mir mal anschauen, glaube aber nicht, dass sich der Füllstand zwischen den beiden Stati um mehr als 1mm ändert. Und der Behälter wird ja nicht bis kante gefüllt, also kompressibles Luftpolster vorhanden.
Wichtiger ist meiner Meinung nach, dass der Behälter absolut luftdicht abgeschlossen ist, da Bremsflüssigkeit ja hygroskopisch ist. Bei Undichtigkeit würde sich über die Zeit Luftfeuchtigkeit in der Bremsflüssigkeit einlagern, was ja nicht sein soll/darf.
Also musst/solltest du bei deinem Deckel auch unbedingt eine Dichtung einplanen.

Hi.

Guggsdu
Adapterdeckel

In der Werkstatt werden Bremsen entlüftet indem Druckluft (~0,2-0,5bar) auf den Bremsflüssigkeitsbehälter gegeben wird (und bei "richtigen" Systemen gleich noch Bremsflüssigkeit nachgeschüttet wird).
Nun brauch man nur noch die Entlüftungsventile aufdrehen und warten bis keine Luft mehr kommt, (bzw Flüssigkeit nachschütten) Das ist also nur für die Entlüftung.
Damit kann man das ganze aber auch allein und sehr schnell erledigen. Direkt unserös dass Renault ~50€ dafür kalkuliert.

Wenn ich hier eine "richtige" Dichtung vorsehen würde könnte die Flüssigkeit nicht nachfließen, jeder Bremsflüssigkeitsbehälter ist mit einer beweglichen Membran und oberhalb dieser kann Luft nachströmen

stromkreisparadies schrieb: Also wie man auf den Bilder sieht ist die Achse total vernarbt, die sah noch schlimmer aus, Das Ist schon die Ansicht nachdem ich sie auf der Drehmaschine mit Schleifpapier bearbeitet habe. Ganz außen ist die Achse noch in Ordnung.

Hi.

Falls nicht als Einzelteil erhältlich, entrosten ( blank), aufzinnen, abdrehen, schleifen. Oder leichte U-nut am O-ringsitz auf der Achse andrehen und passenden Ring verbauen, Welle gut gefettet einsetzen und "echten" Dichtring aussen verbauen. War da ein X-ring unter dem Hebel oder nur ne Filzscheibe? Imho kommt die starke Korossion durch Wasser von aussen, event. unterstützt durch von innen sickernde Bremsflüssigkeit, da stark Hygroskopisch.
Ist halt billigdreck, ein gescheiter Wellendichtring innen und aussen, bessere Materialpaarung und schon wärs o.k., kostet aber halt 20,- mehr...