Stabi entfernen

Fahrtechnikzentrum

Besser gehts ja gar nicht. Danke für das Vid.

Die Stabilisatoren sind ja über Gummipuffer an den Radträgern befestigt, und die Schraube hat noch ein bischen Luft. So hab ich heute vormittag zuerst mal probiert, der Befestigung etwas mehr Spiel zu geben. Das hat nicht viel ausgemacht, aber es war spürbar -- und nur positiv.

Anschliessend hab ich die Stabilisatoren ganz gelöst und so befestigt, dass sie nirgends anschlagen können. Das Setup teste ich seitdem (natürlich nicht auf öffentlichen Straßen), und bin bislang begeistert.

Die Seitenneigung in Kurven ist nur ganz leicht erhöht, kein Vergleich zur Ente, und IMO völlig unkritisch.

Die Reaktion auf Lenkbewegungen fühlt sich etwas weicher an, dafür bleibt der Twizy viel länger auch bei engen+schnellen Kurven in der Spur. Ganz besonders toll: ist in der Kurve eine Bodenunebenheit, dann hüpft der Twizy dort nicht mehr seitlich, sondern steckt die ganz locker weg -- wie ein Pkw.

Schlaglöcher und die meisten Bodenwellen sind jetzt völlig unkritisch, kaum noch Schläge im Lenkrad (und Rücken) dadurch. Wenn die Bodenwelle exakt rechtwinklig zur Fahrtrichtung läuft ändert sich natürlich nichts (oder nicht spürbar), da kommt der kurze Radstand und das niedrige Gewicht wieder in den Vordergrund.

Insgesamt meine ich, dass der Twizy ohne Stabilisatoren deutlich besser beherrschbar ist. Der Fahrspaß leidet darunter auch nicht, im Gegenteil -- gerade das Hüpfen in Kurven fand ich vorher extrem gefährlich, speziell bei nasser/glatter Fahrbahn. Jetzt bleiben die Räder besser auf dem Boden.

Krassester Test waren schräg laufende Bahnschienen in der Fahrbahn -- vorher ein Härtetest, jetzt selbst mit höherer Geschwindigkeit absolut problemlos und komfortabel querbar.

Ach ja, ich hab derzeit 2,3 bar rundum.

Ich würde die Stabilisatoren jetzt eigentlich gern komplett abmontieren, aber vorher will ich doch mal beim TÜV nachfragen ob das legalisierbar ist.

Letzte Worte, wie Harald so schön vorformulierte:

Ich möchte aber nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass bei Fahrwerksveränderungen ohne Genehmigung die Betriebserlaubnis erlöschen kann und jeder für sein Handeln selbst verantwortlich ist.

Hallo!

Freut mich für dich Michael, dass du es nicht nur probiert hast, sondern offensichtlich auch noch zufrieden bist.
Hat meine Düftlerei doch was gebracht.

Hier noch ein Video mit etwas höherer Geschwindigkeit.



Eins vielleicht noch!
Die Sache mit der Genehmigung. Bei der jährlichen Überprüfung wird es vermutlich weniger Probleme geben. (Vor allem bei Fremdfirmen) Aber im Schadenfall (Unfall) kann natürlich die Versicherung Macken machen. Ausschlaggebend dafür ist die Kausalität.
Unter der Voraussetzung das dich das Verschulden trift, muss dir erstmal nachgewiesen werden, dass Kausal mit der Entfernung der Stabis der Unfall entstanden ist.(Obliegenheit-Verletzung)

Grüße
Harald

Noch ein Nachtrag: darf natürlich keiner denken damit bekäme der Twizy Pkw-Komfort, davon ist er auch ohne Stabilisatoren noch weit entfernt.

Ich vermute inzwischen, dass bei Renault in der Entwicklungsabteilung gespart wurde, und einfach ein Standard Sportfahrwerk verkleinert wurde. Gespart im Sinne von: für die kleinere Spurbreite und vor allem den niedrigen Schwerpunkt hätte man vermutlich lange Testreihen machen müssen um ein optimales Fahrwerk zu bekommen. Das hätte viel Geld, Zeit und etliche Prototypen verschlungen. Ich meine auch bei der Bremsenkonstruktion sieht man, dass mehr oder weniger einfach vom Pkw "downgesized" wurde.

Ich bin zwar auch grundsätzlich eher vorsichtig bei solchen Experimenten, aber dass ein Massenhersteller ein fehlerfreies Produkt baut kommt bei Automobilen sicher mindestens genau so selten vor wie bei allem anderen. Dazu müssen in solchen Firmen einfach zu viele Kompromisse eingegangen werden. Unsinnige oder halbgare Konstruktionen und Raum für Verbesserungen findet man bei so gut wie jedem Produkt.

Bei Pkw gibt es ja im Tuning-Zubehör meist verschiedene Stabilisatoren von weich bis hart zum Nachrüsten. Die Umrüstung auf einen weicheren (statt gar keinen) wäre evtl. noch eine Option, nur haben wir da ja wieder das Problem der Stückzahlen. Evtl. wäre der Austausch je eines Gummipuffers gegen eine starke Feder eine Alternative?

weisy3 schrieb:

Hat meine Düftlerei doch was gebracht.

Ganz vergessen: Danke für's Düfteln und Deilen!

dexter schrieb:

Ich vermute inzwischen, dass bei Renault in der Entwicklungsabteilung gespart wurde, und einfach ein Standard Sportfahrwerk verkleinert wurde.

Es gibt aber gar keinen anderen Renault, der solch ein Fahrwerk verwendet.

Ich finde Eure Versuche gut. Danke.

Beim VW Käfer wurde scheinbar ohne grosse Versuche irgendwann der Steg beim Brezelfenster rausgeschnitten.
Sauschwein hatte die Ente erwähnt. Ja, die liess sich nicht umkippen. Noch viel mehr erinnert mich der Twizy aber an den Mini. Gummipuffer als Federung, Stabi gabs da nicht. Der Mini war 20cm breiter, 70cm länger, der Radstand mit 203 cm nur 35 cm mehr wie beim Twizy. Der Mini war 10cm niedriger und hatte einen ähnlich tiefen Schwerpunkt.
Ende der 60er Jahre wurde damit einige Rallies gewonnen.
Vielleicht sollten wir uns da ein paar Anregungen holen. Auch Renault für die E-Nachfolgemodelle. 4 Personen gingen in den Mini und in den Kofferraum ziemlich sicher gingen sogar 2 Bierkästen.

Mario hatte erst das Gewicht der Türen erwähnt. Das Gewicht der Stabi Komponenten - wenn diese wegfallen können - ist nicht zu vernachlässigen.

Alles gut und schön, aber was passiert wenn die Stoßdämpfer älter werden? Dann geht es ab wie Schmitz Katze. Es gibt nur ein mir bekanntes Fahrzeug das komplett ohne Stabis auskommt und das ist der der Favorit den Skoda damals erst nach fast 2 Testjahren auf den Markt gebracht hat. Und wer den mal gefahren hat weiß wie ein gutes Fahrwerk funktioniert. Und das sogar mit Starrachse.
Gruß Uwe

ok, überzeugt - morgen fliegen die dinger raus.....

Sorry Leute,

Aber die Videos überzeugen mich überhaupt nicht. Ich sehe da nur ein deutlich schlechteres Fahrverhalten als von meinem Twizy gewohnt. Und das Reifenquietschen dabei ist ebenfalls ein Indiz dafür. Wie wär's denn mal mit einem vorher/nachher Video?

Gruß, Uwe

klausz schrieb:

Beim VW Käfer wurde scheinbar ohne grosse Versuche irgendwann der Steg beim Brezelfenster rausgeschnitten.

Beim Käfer konnte man an der Karosserie sowieso alles machen, da es keine selbsttragende Karosserie war.

Sauschwein hatte die Ente erwähnt. Ja, die liess sich nicht umkippen.

Auf die Seite kippen ging schon, nur nicht aufs Dach.

Macht doch mal den Stabitest. 80 km/h und dann das Lenkrad rumreißen und gleichzeitig voll in die Bremse. Sollte dann der T. weiter geradeaus rutschen ohne zu schlingern dann bleiben alle Räder auf der Straße und es geht auch ohne die Versteifung. Wem der Test zu gefährlich ist macht einfach nur die Bremsprobe. Mit Stabi sollte der Bremsweg kürzer sein was aber bei neuen Stoßdämpfern noch nicht so gravierend ist.
Aber Vorsicht wer den Stabitest machen möchte sollte vorher genau wissen wie richtig Bremsen geht. Das muß ein Tritt ins Pedal sein den man erst mal üben muß. Denn Bewußt diesen Tritt auzuführen sind nur sehr wenige in der Lage und selbst diese Wenigen müssen den Tritt immer wieder üben.

Warum das Ganze?
Im Slalomkurs wird nur eine Kraft gebraucht, die der Seitenführung. Was aber passiert wenn die Bremse als zweite Kraft dazu kommt?

Und ganz wichtig da ja die hinteren Bremsen wohl gemeinsam ansprechen und nicht richtig abgestimmt sind das ganze erst mal bei kleineren Geschwindigkeiten zu probieren um zu testen ob die hinteren Bremsen nicht doch noch vor den Vorderen ansprechen und es zu einem Dreher kommt.

Und eine Ente auf das Dach zu legen war nur deswegen nicht möglich da Diese ja kein eigentliches Dach hat.


Gruß Uwe

Auf der Suche nach mehr Komfort ist das aber schon ein wirksames Mittel.
Ich hab zum Glück gute Straßen mehrheitlich unter den Rädern. Wenn das anders aus sehen würde, wäre mehr Federweg und eine weichere Dämpfung BESSER.


Die Ente ist sicher die Referenz bei leichten Autos, was das angeht.



Das in einem Fahrsicherheitszentrum zu entwickeln find ich schon sehr sicher und professionell.

Helixuwe schrieb:
[quote
...wie richtig Bremsen geht. Das muß ein Tritt ins Pedal sein den man erst mal üben muß.

Gruß Uwe[/quote]

Beim Q ganz einfach:

Voll drauflatschen.

Kurz aufmachen nur dann, wenn eine Richtungsänderung umbedingt sein muß.
Ansonsten kostet "Stotterbremse" nur wervolle Meter (ca. 3 - 5 bei Tempo 50).

Vor ca. 3 Wochen ausprobiert beim ADAC Fahrsicherheitstraining in Augsburg.

sodele stabi vorne is raus (10 min)
werkzeug:
40er torx
13 ring- steck- oder maulschlüssel
16er steckschlüssel

vorher:

nacher:

der stabi selbst: "very heavy metal..."


ps. hinten werde ich später nur die aufhängung an den querlenkern lösen, das demontieren vom "poppes" ist mir gerade etwas zu viel akt.... kommt später, nach erfolgtem fahrtest...