Eigenbau-Akku für Anfänger - Drama in xx Akten? Diskussionsthread

dexter schrieb: Dazu zunächst: Du brauchst 7z (die Pakete heißen bspw. "p7zip" und "p7zip-full", GUI "J7Z") um die Datei zu entpacken. Dann mit "7z x …" oder per GUI entpacken.
Ich hatte das Tool schon mal im Wine gestartet, das funktionierte.

Die beiden Pakete waren bereits installiert.
Ich hatte in der Vergangenheit bereits 7z komprimierte Dateien mit ark entpackt.
Das hatte schon funktioniert, beim ConfigTool allerdings nicht.
J7Z ist unter Kubuntu nicht im Angebot.
Ist aber egal, weil im Terminal hat's funktioniert.
Wieder mal herzlichen Dank für deinen Tip.
Obwohl ich bisher noch nie wine am Start hatte, das ConfigTool scheint wirklich problemlos zu starten.
Habe eben einen Trockenlauf ohne OBD-Adapter gemacht.
Das GUI ist zumindest schon mal gestartet.

Off-Topic:

Nachdem der Akku ausgebaut war, habe ich dieses unbestückte Kabelende entdeckt:



Fundort: Vorne, oberhalb des Ladegerätestecker

Für was ist das?

afair was mit optionalen Alarmanlage

dexter schrieb: Deine Fehlerbeschreibung deutet aber eher auf einen Fehler in der Verkabelung hin, das BMS hat mit der Wegfahrsperre nichts zu tun. Prüf mal alle Datenverbindungen. Auch eine Option: CAN-Mitschnitt prüfen, schauen ob und wenn ja welche Nachrichten fehlen.

Okay, dann kann ich im Moment nur hoffen, dass die Fehlersuche nicht allzu zäh wird.

Hauptproblem ist, dass ich den Akkutausch auswärts durchführe, da es dort einen Stapler gibt.
Das erleichtert die Sache ungemein, ist aber immer mit An- und Abfahrt und Rückbau des Akku verbunden, damit der Twizy mobil bleibt.
Im Moment lagert dort auch mein Eigenbau-Akku so dass ich auch nicht ohne weiteres mal schnell irgendwelche Kleinigkeiten checken kann.

Ich war eigentlich recht zuversichtlich alles richtig gemacht zu haben und guter Hoffnung den Akku gestern schon in den Testbetrieb übernehmen zu können.
Klarer Fall von "Ätsch, angeschmiert"

In Sachen "Fehler in der Verkabelung" sind für mich folgende Szenarien denkbar:

1. Sowohl beim Laderelais als auch beim Motorrelais habe ich die Strom führenden Leitungen willkürlich angeschlossen.
Das sind doch nur geschaltete Kontakte denen es egal ist, ob der Strom von rechts nach links oder von links nach rechts fließt.
Oder unterliege ich hier einen Irrtum?
Dass ich die Leistungsanschlüsse mit den Spulenanschlüssen verwechselt habe, ist auf Grund des Yazaki-Kabel ausgeschlossen.

2. Beim Steuerrelais für den Sevcon musste ich die Kabelschuhe auf Grund von Platzproblemen aus dem Kunststoff-Kombistecker ausbauen, die Kabelabgänge um 90° knicken und einzeln auf die Relais-Kontakte stecken.
Auch hier habe ich weder bei den Spulen-Anschlüssen als auch bei den Schaltkontakten auf "Polarität" bzw. Ein- und Ausgang geachtet.
Sollte dort auch nicht von Bedeutung sein.
Oder doch?
Durch das Knicken der Kabelschuhe hat sich die Qualität der Verbindung wohl nicht verbessert, sollte mMn aber noch sichergestellt sein.
Dass ich bei diesem Relais die Anschlüsse für die Spule mit denen für den Schaltkontakt verwechselt habe, haltet ich nicht für sehr wahrscheinlich will es aber nicht völlig ausschließen.
Falls jemand die Anschlußbelegung vom Original Renault-Relais hat, immer her damit.

3. Die Interlock-Verbindungen der beiden orangenen Systemstecker.
Diese Leitungen hat mir der Pfälzer professionell verlängert, damit sie bis zum BMS reichen.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Klaus.
Bedingt durch die nötige Entwicklung von Steckergehäusen und Kabeldurchführungen hatte ich diese Teile unzählige Male in den Fingern.
Im Nachhinein ist für mich gut vorstellbar, dass dabei ein Kabel beschädigt wurde und deshalb die Überwachung anspricht.
Keine Ahnung, ob die Meldungen dazu passen.
Ich werde also zunächst prüfen, ob dort der Fehler liegt.
Das wäre für mich der Optimalfall.
Ggf. könnte ich die Überwachung durch Überbrückung direkt am BMS deakivieren.

dexter schrieb: Auch eine Option: CAN-Mitschnitt prüfen, schauen ob und wenn ja welche Nachrichten fehlen.

Wie geht das, was brauche ich dafür an Hardware?
Hast du einen Link zu weiteren Informationen?


Frage zum ConfigTool für das BMS und Linux mit wine:
Kann ich den Programmieradapter bedenklos am "Serien-Twizy" anschließen und dann die Software starten um herauszufinden, ob die Kommunikation funktioniert?
Oder kann man dabei Unheil anrichten?

Zu 1/2: die Schutzdiode ist im Kabel integriert (Schrumpfschlauch), d.h. dahinter ist die Polarität egal.

Zu 3: den Interlock-Status solltest Du mit dem Configtool prüfen können, oder auch im CAN-Log in ID 0x700 -- siehe BMS-Manual Seite 26.

CAN-Mitschnitt kannst Du mit dem OVMS machen: docs.openvehicles.com/en/latest/crtd/can_logging.html

Das Config-Tool von Pascal habe ich bislang nicht "live" verwendet. Keine Ahnung ob/was das beim Serien-BMS machen würde, sollte aber solange Du nur die Anzeige (Live View / Info) verwendest theoretisch unschädlich sein.

-Welches BJ ist denn der Twizy ?
Ich hatte mal am Anfang noch Probleme mit 2012er. Konnte ich aber dank Klausz Betatest beheben noch bevor die ersten BMS raus gingen.
Aktuell getestet habe ich 2012er 2013er 2015er Twizys.

-Kannst du einen CAN Log erstellen, dann könnte man mal schauen wo es hakt.
-Es gab mal bei jemanden Probleme mit der 5A Sicherung des Sevcon, die hatte einen zu großen Spannungsabfall beim starten verursacht.
Hast du die Sicherung von Renault verbaut 5A 58V?

Gruß
edriver

edriver schrieb: -Welches BJ ist denn der Twizy ?
Ich hatte mal am Anfang noch Probleme mit 2012er. Konnte ich aber dank Klausz Betatest beheben noch bevor die ersten BMS raus gingen.
Aktuell getestet habe ich 2012er 2013er 2015er Twizys.

Mein Cargo ist EZ 07/2014.

Details zum verbauten SEVCON:

Product name:
CFG READS 1008 0 => Gen4 (Renault Twizy)05 December 2012 10

Hardware version:
CFG READS 1009 0 => 0x00000103

Software version:
CFG READS 100A 0 => 0712.0002

CANopen (Object Dictionary) revision:
CFG READ 1018 3 => 0x00010021

edriver schrieb: Kannst du einen CAN Log erstellen, dann könnte man mal schauen wo es hakt.

Hab mich schon kundig gemacht, wie das geht.
Beim nächsten Test werde ich einen erstellen.

edriver schrieb: Hast du die Sicherung von Renault verbaut 5A 58V?

Nein, die originale Sicherung von Renault war nicht lieferbar.
Ich habe aber eine 5A 58V-Sicherung in der nächst kleineren Bauform eingesetzt.
Diese passt in den Sicherungshalter, welcher im Yazaki-Kabel verbaut ist.
Diese habe ich von Thomas Villadsen aus Dänemark erhalten.
Abgesehen von der Bauform sollte sie zur Renault-Sicherung identisch sein.

Mission accomplished!

Mein Twizy fährt mit neuem Akku!
Ich hatte das Steuerrelais für den SEVCON falsch angeschlossen!
In den nächsten Tagen folgt ein detaillierter Bericht.

Bin gerade 13,7 km mit dem neuen Akku gefahren.
Das war die Pflicht, jetzt folgt die Kür!

Aktuell muss ich zunächst noch folgende Auffälligkeiten bzw. Probleme lösen:
1.Obwohl der Akku nur 55 V Spannung hatte, wurde mir ein SOC von 100% angezeigt.
Jetzt bei Fahrtende habe ich noch 81,3 % SOC.
Wo muss ich noch Einstellungen bzw Korrekturen vornehmen, damit das stimmt?
2. Das Twizyplay zeigte während der Fahrt als Akku-Temperatur -3° C an.
Jetzt im abgestellten Zustand meldet das OVMS -40°C.
Ich habe Grund zur Annahme, dass diese Werte nicht stimmen!
Was kann ich tun?

Solange die SOC- und auch die Temperaturanzeige nicht stimmt, möchte ich den Akku noch nicht laden.
Keine Ahnung, ob da etwas schief laufen kann, wenn das BMS bzw. der Twizy von falschen Werten ausgeht?

Eigentlich hatte ich vor Einbau des Akku einen Can-Log gestartet.
Der ist jetzt aber doch nicht vorhanden.
Keine Ahnung was da schief gelaufen ist.
Aktuell probiere ich es noch einmal.

Ob ich das ConfigTool mit wine unter Kubuntu tatsächlich zum Laufen bringe, muss ich noch testen.

NEID!!!!

Wie viel kWh hättest jetzt theoretisch?

Glückwunsch

Snorre schrieb: 1.Obwohl der Akku nur 55 V Spannung hatte, wurde mir ein SOC von 100% angezeigt.
Jetzt bei Fahrtende habe ich noch 81,3 % SOC.
Wo muss ich noch Einstellungen bzw Korrekturen vornehmen, damit das stimmt?

Ein Blick in das Manual genügt: Abschnitt 5.3 Berechnung SOC: der SOC wird bei Ladeschluss auf 100% gesetzt und dann durch Coulombzählung des Verbrauchs von der nominellen Kapazität abgeleitet.

D.h. Du musst jetzt die korrekte Kapazität Deiner Zellen ermitteln, indem Du bis ein paar Mal zu Ende lädst, und dann komplett entlädst und SOC und Zellspannungen im Blick behältst. Das BMS schaltet bei der konfigurierten Mindestspannung ab, da muss der SOC noch nicht 0% sein. Oder umgekehrt. Ziel ist es, die nominelle Kapazität möglichst genau einzustellen, so dass der SOC an der richtigen Stelle bei 0% ankommt. Wobei "richtige Stelle" ein bischen Geschmacksache ist, tendenziell kannst Du Dir da jetzt etwas Reserve leisten, was die Batterie schont.

Pascal hatte Dir das BMS ja auf die Leaf-Zellen vorkonfiguriert, aber er konnte ja nicht wissen welche Kapazität die noch haben.

Snorre schrieb: 2. Das Twizyplay zeigte während der Fahrt als Akku-Temperatur -3° C an.
Jetzt im abgestellten Zustand meldet das OVMS -40°C.
Ich habe Grund zur Annahme, dass diese Werte nicht stimmen!
Was kann ich tun?

Evtl. die Konfiguration der NTC-Charakteristik prüfen. Siehe Manual Abschnitt 3.5.

Aber… ich sehe gerade Pascal hat sich bei dem Frame 0x554 nicht an den Standard gehalten (Abschnitt 5.4). Er überträgt nur vier valide Temperaturen, die drei NTCs des Akkus und einen internen des BMS. D.h. im OVMS müsstest Du mehr auf die Modultemperaturen als auf den Gesamtwert schauen. Module 1-3 = NTC 1-3, Modul 4 = BMS, Modul 5-7 ignorieren (0x00 = -40°C). Das Twizplay wird da wohl auch nicht mit klar kommen.

Beim VirtualBMS hatte ich es so gehalten, dass ich die fehlenden Modultemperaturen mit abgeleiteten Werten fülle. Ich schau mal ob ich dem OVMS das Datenlayout von Pascal beibringe.

Snorre schrieb: Mission accomplished!
Mein Twizy fährt mit neuem Akku!

Kleiner Nachtrag: Du solltest auch den Stromsensor im Config-Tool überprüfen und ggf. den Nullpunkt ggf. noch kalibrieren. Siehe Manual Abschnitt 4.2. Wenn der nicht korrekt kalibriert ist, funktioniert die Coulombzählung (Ah-Summierung) auch nicht korrekt. Wobei der Fehler da i.d.R. gering ist.

dexter schrieb: Kleiner Nachtrag: Du solltest auch den Stromsensor im Config-Tool überprüfen und ggf. den Nullpunkt ggf. noch kalibrieren. Siehe Manual Abschnitt 4.2. Wenn der nicht korrekt kalibriert ist, funktioniert die Coulombzählung (Ah-Summierung) auch nicht korrekt. Wobei der Fehler da i.d.R. gering ist.

Hab ich eigentlich für jeden schon vor der Auslieferung gemacht
Wenn bei Zündung aus ist und der Stromsensor was anderes als 0A im Live View zeigt dann sollte man das machen.

Wegen SOC:
Bitte vollladen bis er von selbst abschaltet(Ladeendspannung erreicht und Ladestufe auf 300W abgesunken).
Dann weis das BMS das der Akku voll ist.

Gruß
edriver

TwizyChrisy schrieb: NEID!!!!

Wie viel kWh hättest jetzt theoretisch?

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